Tod des Papstes

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    • Nochwas zu dem Newsticker. Auch diese Art und Weise des Anbietens von Informationen empfinde ich als widerlich. Da liegt immerhin ein Mensch im Sterben.

      Man kann über die Ansichten des Papstes und die Rolle der (katholischen) Kirche sicherlich unterschiedlicher Auffassung sein, und Tatsache ist auch, daß sich der Vatikan auch sehr geschickt der Medien zu bedienen wußte, aber sowas verdient kein Mensch. Auch der Papst nicht.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Gräfin, ich glaube nicht, dass das Schaulustige sind. Viele haben den Papst verehrt, einen Mann der für seinen Glauben lebte. Das ist mehr so eine Art Totenwache.

      Wie dieser Mann mit seiner Krankheit gelebt hat, sie hingenommen hat, das fand ich schon bewundernswert. Ein Mann, der mit der Sprache umzugehen wusste und doch viele Jahre nur noch undeutlich reden konnte, wie schwer muss ihn das getroffen haben. Ich war nicht unbedingt ein Anhänger seiner Ansichten, aber ich habe ihn für seinen Glauben bewundert und er hat viel für die Menschen getan.
    • Die Berichterstattung und die Schaulustigen auf dem Petersplatz, das ist für mich schon ein Unterschied.

      Die Bericherstattung, das ist Effekthascherei, aber diese Menschen, die da stehen, die trauern und beten. 27 Jahre war dieser Mann Gottes Stellvertreter, da fühlt man sich auch Gott ein bisschen näher.
    • Diese naive Dummheit wirst Du wohl nicht aus den Menschen herausprügeln können, CB. Manchmal frage ich mich auch, inwiefern der Ausdruck "vernunftbegabte Art" auf uns Menschen zutrifft.

      Soviel dazu, ich hab jetzt keine Zeit mehr. Muss eine Kerze aufs Fensterbrett stellen :D
      Religion ist wie wennze ne Wasserpfeife rauchst
      - Karl Mai -
    • In einem anderen Forum (quasi "nebenen" ;)) las ich einen Beitrag, der sich auf den Papst bezieht und mir aus der Seele spricht:

      Recht so, Hut ab, keiner hat die Ausgrenzung der "unnatürlichen" Homosexuellen in unserem Zeitalter so salonfähig gemacht wie er, kaum einer hat in Zeiten von über 40 Millionen Aids-Infizierte weltweit das benutzen von Kondomen so verteufelt wie er, keiner hat die Verhütung so bekämft wie er und keiner hat das Recht der Frauen auf Abtreibung dermaßen in Frage gestellt wie er.
      Toller Typ.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • tja, dafür kann sich Johannes Paul II. ja bald selber vor IHM :teufel: rechtfertigen!

      Sorry, will keine religiösen Gefühle verletzen! Ist nur bisschen Sarkasmus! :ätsch:Ich selber glaube ja nicht an den „Unterirdischen“!
      (Und auch nicht an den „Überirdischen“ :grins: )

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Nebu ()

    • Gräfin, als vor 27 Jahren der jetzige Papst gewählt wurde, für einen Papst sehr jung, da dachte ich auch, dies würde ein Papst werden, der Verständnis für die Jugend aufbringen würde und viele alte Zöpfe würden fallen. Da wurden wir alle sehr enttäuscht. Pille verboten, Schwangerschaftsabbruch nicht erlaubt, selbst wenn man wusste, dass das Kind geschädigt sein würde. Das hat viele gläubige Menschen in Zwiespalte gebracht. Er wurde mit Sicherheit nicht von allein geliebt, eben wegen dieser Sturheit. Auch ältere Menschen hatten Schwierigkeiten mit seinen vielen Reisen. Er war wohl mehr ein politischer Papst, tiefgläubig und Marienanhänger. Von ihm konnte man das wohl nicht erwarten. Trotzdem, dieser Mann war ein Vorbild in seinem Glauben und vermutlich schon auf Erden ein Heiliger.
    • Original von cosgan
      Trotzdem, dieser Mann war ein Vorbild in seinem Glauben und vermutlich schon auf Erden ein Heiliger.

      Cosgan, das sehe ich anders. Grerade die dogmatische Haltung des Papstes (und des Vatikans) in Bezug auf Sexualität, Verhütung und AIDS ist meiner Ansicht nach ein Verbrechen. Und manchmal bedaure ich, daß es keinen Gott gibt, vor dem sich Karol Wojtyla dafür verantworten muß.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Das Problem ist wohl, wie man das, was er geleistet oder nicht geleistet hat miteinander abwägen und vergleichen will? Und er hat viel geleistet, das steht wohl außer Frage, aber eben auch das, was die Gräfin sagte, steht zu Buche. Und auch alles, was cosgan schrieb, denn da waren ja nur Dinge, die man sich von ihm erhofft hatte und die er nie umgesetzt hat.
      Ich denke aber, dass man bei einem Papst grundsätzlich davon ausgehen sollte, dass er tiefgläubig ist und darin auch ein Vorbild. Also ihn deshalb als Heiligen darzustellen, das halte ich für etwas arg weit gegriffen.
      Seine Macht begründet sich auf Absolutismus und so hat er alle Möglichkeiten gehabt, etwas zu bewegen und zu ändern. Wer, wenn nicht er und warum nicht, wenn es sich doch so viel von ihm erhofft hatten? Diese Hoffnung kam doch nicht von ungefähr.
      Warum soll man nichts erwarten und dann noch ein Vorbild darin sehen?
      Politisch mochte er ja sein, aber er hätte doch erstmal in seinem eigenen Ressort aktiv werden sollen, als sich anderweitig einzumischen.


      Mal so aus dem Bauch heraus, einfach meine ganz private Einstellung:
      Ich halte ihn für einen mittelprächtigen Papst, nicht überragend gut und auch nicht schlecht. Durchschnitt eben, gemessen an den ihm gegebenen Möglichkeiten.