thejailer schrieb:
Du hast ja schon Recht. Aber das Problem ist Schulz. Erst wiederholt ein rigoroses Nein zur GroKo und dann doch einschwenken. Damit hat sich die SPD nun vollkommen unglaubwürdig gemacht. Ich wage zu prognostizieren, auch wenn mir übel dabei wird, dass die SPD in vier Jahren deutlich hinter der AFD liegen wird. Langfristig gesehen, war das das Dümmste was die Genossen machen konnten.
Japp, das kategorische Nein wurde zu oft wiederholt, ich denke aber, dass die SPD da zu Unrecht zu viel viel Prügel bekommt. Das Nein war im September richtig, jetzt "einzuknicken" war aber auch richtig. Die Dresche gebührt eigentlich primär der FDP.
Orthogräfin schrieb:
Also lieber eine Regierung, die eigentlich abgewählt wurde, als gar keine Regierung? Ich fürchte, eine neue GroKo wird noch mehr Wähler zu der braunen Brut treiben, vor allem nach dem, was jetzt in diesem Sondierungspapier steht. Dazu kommt das, was Schulz seit September so von sich gibt: erst eine klare Absage an eine Neuauflage der Groko, dann will er auf keinen Fall ein Ministeramt übernehmen, jetzt auf einmal doch - das alles ist Wasser auf die Mühlen der AfD, die nichts weiter tun muss als zuzuschauen und sich die Hände zu reiben.
Und dann? Besser wählen beim nächsten mal?Ich hoffe inständig, dass die Parteibasis der SPD diese Groko verhindert.
Ich will diese GroKo auch nicht - nur glaube ich, dass jede Alternative noch schlechter ist. Und ja, lieber schlecht regiert werden als gar nicht - es betrifft ja nicht nur Deutschland. Osteuropa wirft sich Autokraten an den Hals, die Österreicher beweisen gerade krampfhaft, dass bei ihnen das mit der Entnazifizierung grundlegend schief gegangen ist, die Briten wissen nicht wie "raus" sie jetzt eigentlich wollen und die Uhr tickt, in Moskau wartet man nur auf ein Zeichen der politischen Schwäche in Berlin und ohne klare Stimme in Berlin ist die EU insgesamt geschwächt und das zu einem Zeitpunkt, wo man nicht weiß ob nicht übermorgen Trump völlig freidreht...
“Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
Benjamin Franklin
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