Der Mindestlohn killt Jobs...

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    • Der Mindestlohn killt Jobs...

      Zumindest 1000 Mitarbeiter der PIN AG müssen nun gehen, TNT und Springer können es sich bei ihrem Geschäftssystem nicht leisten ihre Mitarbeiter so zu bezahlen das diese davon leben können. Und auch das Trommeln seitens BILD nutzte nichts der Mindestlohn im Postsektor steht und damit der Arbeitsplatzabbau.
      Mir unverständlich. Wenn es einem Unternehmen nicht gelingt so zu wirtschaften das die Mitarbeiter im Ansatz so bezahlt werden das man davon Miete und Lebenshaltung zahlen kann muss dieses wieder Pleite gehen. So ist das nunmal. Aber in der Politik wird wieder der schwarze Peter hin- und hergeschoben.

      Mal ganz ehrlich, es kann doch nicht so schwer sein dem Moloch Post mit schlankeren Strukturen und cleveren Ideen effektiv Konkurrenz zu machen, gerade wenn da mit Springer und TNT zwei große hinter stehen.
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Ich kenn nur TNT und mir ist schleierhaft, wie die das überhaupt packen wollten. Billig bzw. günstig waren die noch nie. Das haben sie auch nie behauptet, aber immer hervorgehoben, welchen Service sie drumherum alles anbieten. Nur wir z.B. wollten diesen Service nie, wir wollten einfach nur ein Paket versenden und da war es mir egal, ob der gleich früh morgens dort bimmelt oder ob er 4x vorbeigeht, wenn keiner anzutreffen ist...
      Insofern kann ich zumindest verstehen, warum TNT das nicht schafft. Service ist ja gut, nur muß den auch jemand wollen. :zlücke:
    • Wenn ein Unternehmer seinen Mitarbeitern nicht einmal so viel Lohn zahlen kann oder will, daß die bei Vollzeitarbeit ohne ergänzendes Hartz IV nicht über die Runden kommen, dann hat dieses Unternehmen auf dem Markt nichts zu suchen.

      Der Mindestlohn ist meiner Ansicht nach nicht nur richtig, sondern auch längst überfällig. Und das auch in anderen Branchen.

      P.S.: Die Hetze, die gerade die Zeitung mit den vier großen Buchstaben gegen den Mindestlohn betreibt (und das seit Monaten), sollte doch eigentlich stutzig machen, oder? Ich vermute, daß Springer nur auf den Mindestlohn gewartet hat, um endlich Leute rauswerfen zu können und dafür einen Sündenbock zu haben.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Orthogräfin ()

    • Da muß ich mich der Gräfin in vollem Umfang anschliessen. In vielen Branchen ist es in den letzten Jahren die Tendenz zwar Arbeitsplätze zu schaffen, diese aber so niedrig zu entlohnen, daß die Arbeitnehmer gezwungen sind staatliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Dies ist nichts anderes als eine verdeckte staatliche Subventionierung der Firmen. Durch den Mindestlohn wird das verhindert. Natürlich heulen die Wirtschaftsbosse da auf. Die Entlassungswelle und das Pleitegerede gewisser Unternehmen sind meiner Ansicht nach rein politisch motiviert, um auf die Regierungskoalition ,und hier insbesondere auf die CDU/CSU, Druck zu machen, damit hier entweder im Sinne der Bosse nachgebessert wird, oder zumindest um zu verhindern, daß andere Branchen ebenfalls einen Mindestlohn erhalten.
      Seid barmherzig. Das Leben ist schon schwer genug!
      Kutte Tucholsky
    • Original von wendland
      Da muß ich mich der Gräfin in vollem Umfang anschliessen. In vielen Branchen ist es in den letzten Jahren die Tendenz zwar Arbeitsplätze zu schaffen, diese aber so niedrig zu entlohnen, daß die Arbeitnehmer gezwungen sind staatliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Dies ist nichts anderes als eine verdeckte staatliche Subventionierung der Firmen.


      So ist es, und besonders verdeckt ist die Subventionierung nun auch nicht. Und um es mal etwas deutlicher auszudrücken, nicht die Unternehmen werden subventioniert, sondern die Gewinne der Unternehmer. Und das auf Kosten der Allgemeinheit und der ausgebeuteten Billiglöhner. Wer da beim kleinen Sozialhilfe- bzw. Hartz 4 Empfänger noch von Sozialschmarotzer redet, der hat irgendwas falsch verstanden.

      Und wer vor allem immer noch glaub, "Bild" wäre das Sprachrohr des kleinen Mannes, dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen.
      Religion ist wie wennze ne Wasserpfeife rauchst
      - Karl Mai -
    • bildungsspiegel.de/aktuelles/h…me-arbeit.html?Itemid=262

      Es wird zwar immer von der Senkung der Arbeitslosenzahlen geredet (und das ganze als Erfolg der Politik der Bundesregierung verkauft), aber wie sieht das mit den Gesamtkosten für staatliche Lohnersatzleistungen aus? Die müßten doch, wenn immer mehr Menschen in Lohn und Brot sind, endlich einmal sinken? Tun sie aber nicht - im Gegenteil, sie steigen.

      Widersinnig? In der Tat. Denn angesichts der im Link aufgeführten Zahlen wird mehreres deutlich. Erstens: die sinkenden Arbeitslosenzahlen sind eine wohlfeile Lüge. Ein Arbeitsplatz, von dem man nicht leben kann, ist kein Arbeitsplatz. Zweitens: Arbeitnehmer sind sehr wohl willens, jede noch so mies bezahlte Stelle anzunehmen, auch wenn sie dabei finanziell kaum bis gar nicht finanziell besser dastehen (so viel zu der Behauptung, Arbeitslose seien faul). Drittens: Die staatlichen Lohnersatzleistungen fließen zu einem offensichtlich nicht unerheblichen Teil in die Taschen der Arbeitgeber. Mehr noch - sie sind längst zu einer festen Kalkulationsgröße für Unternehmer geworden. Deutlicher kann es ja nun wirklich kaum sein, wer denn nun eigentlich die Sozialkassen betrügt - und das in Größenordnungen. Vorfahrt für Anständige?!*

      Der Staat hat es mit HartzIV nicht nur geschafft, Arbeitslosen und ihren Familien systematisch die finanziellen Boden unter den Füßen wegzuziehen, jetzt sind schon die Arbeitnehmer selbst Opfer einer völlig verfehlten Arbeitsmarktpolitik. Die ALG-II-Aufstocker, weil sie trotz Vollzeitarbeit unterhalb der Armutsgrenze leben, und alle anderen (auch die Gut- und Besserverdiener), weil sie diese Aufstockung ja finanzieren müssen.

      Die Tatsache, daß die Zahl der Arbeitnehmer mit Vollzeitjobs und ergänzendem ALG II immer weiter steigt, macht deutlich, daß der Staat sich erpressen läßt und Lohndumping subventioniert - auf Kosten der Allgemeinheit.
      ______________________

      Anfang Dezember ging es in der ARD-Talkshow "Anne Will" um den Mindestlohn, Gäste waren unter anderem eine Leipziger Unternehmerin und eine ihrer 14 Angestellten:
      daserste.ndr.de/annewill/archiv/071202/t_cid-4440828_.html

      Frau Perduß führte aus, warum sie den Angestellten in ihren vier Filialen keinen Mindestlohn zahlen kann und stellte ihre eigene Einkommenssituation dar. Dann kam ihre Angestellte zu Wort. Abgesehen davon, daß es meiner Ansicht nach nicht mehr grenzwertig, sondern jenseits der guten Sitten ist, einen Niedriglöhner so vorzuführen, fand ich es wirklich schlimm, was die Frau gesagt hat. Ja, natürlich sei es arg wenig, was sie verdiene. Kinder habe sie keine, dann würde es wohl nicht reichen, aber ihr Mann hätte ja auch Arbeit. Und auf die explizite Frage der Moderatorin, warum sie kein ergänzendes ALG II beantragt, das stünde ihr und ihrem Mann doch wahrscheinlich zu, sagte sie, das würde ihr nicht im Traum einfallen, das verbiete ihr der Stolz.

      Spätestens da wußte ich, warum die Frau eingeladen wurde. Die Sendung von Frau Will ist keinen Deut besser als die von Frau Christiansen. Vielleicht nicht mehr ganz so plump, sondern etwas subtiler, aber trotzdem Dreck. Den wir auch alle bezahlen, aber das ist schon wieder ein anderes Thema.


      * Erinnert sich noch jemand an diese Diskussion?
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Orthogräfin ()

    • An der Tatsache, dass die Marktwirtschaft nach Knappheit und nicht nach Gerechtigkeit entlohnt wird sich voraussichtlich nichts ändern.
      Tut jemand einen Job, den nur sehr wenige auf der Welt können bekommt er ihn sehr gut bezahlt, tut jemand einen Job, den jeder kann fahlen die Löhne dementsprechend aus.
      In diesem Zusammenhang macht es wenig Sinn, sich über verschiedenen einzelne Personen und Vorstände aufzuregen, denn die Löhne stehen bekanntlich im direkten Verhältnis zu den Gewinnen einzelner Unternehmen und die Vorgaben für die Ergebnisgewinne stammen nicht von einer Person sondern von den Eigentümern, also den Aktionären.

      Original von Orthogräfin
      Wenn ein Unternehmer seinen Mitarbeitern nicht einmal so viel Lohn zahlen kann oder will, daß die bei Vollzeitarbeit ohne ergänzendes Hartz IV nicht über die Runden kommen, dann hat dieses Unternehmen auf dem Markt nichts zu suchen.


      Die Eigentümer eines Unternehmens sind nun mal die Aktionäre und wenn die mehrheitlich festlegen, wie das Verhältnis Lohnkosten der Angestellten, Entlohnung Manager und Gewinn zu sein hat, hat die Konzerspitze diese Vorgaben umzusetzen, sie handelt im Auftrag der Eigentümer. Den bösen Unternehmer, der als Einzelperson ein ganzes Imperium leitet und seine Mitarbeiter ausbeutet, den gibt es schon lange nicht mehr.


      Edit: Passend zum Thema - > wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buil…332852/fm/0/SH/0/depot/0/
      Büchermäßig bin ich nicht so lesetechnisch unterwegs!

      Cora Schumacher

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von tomex090 ()

    • Original von gasman
      Tom, dann mach aus dem >>Wenn ein Unternehmer seinen Mitarbeitern ...<< mal ein >>Wenn ein Unternehmen seinen Mitarbeitern ...<<, dann stimmt die Aussage der Gräfin doch!


      Jau. Und wenn du dann noch ins Spiel bringst, dass einzelne Mitarbeiter dieses Unternehmens Aktien desselben haben und somit die von Tom ins Spiel gebrachten Eigentümer sind, wird es richtig spannend. Dann drangsalieren sie sich ja quasi selbst (nach den hiesigen Theorien).
      Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen wenn er leer ist.
    • Hallo, redet hier wirklich jemand über Marktwirtschaft??? Hallo, gehts noch???

      Was hat denn dieser Behinderungsakt der freien Briefzustellungsunternehmen bitte mit Marktwirschaft zu tun?

      Und während die Post zur Feier ihrer Privatisierung ihr Anlagevermögen zum Buchwert - d. h. geschenkt bekommt - werden die freien Postdienstleister seit Jahren mit Mehrwertdiensten klein gehalten und ihr Anlagevermögen müssen sie auf dem Markt zum Neuwert erwerben.

      Ich bin weit davon entfernt ein Freund des Springerverlages zu sein. Ich bin ebensoweit davon entfernt ein Geschäftsmodell gut zu finden, dass ausschließlich auf Ausbeutung basiert aber 9,80 €!

      9,80 € für Briefzustellung :wirr: es würde der Untergang des Abendlandes aber mindestens der totale Ruin unseres Gesundheitswesens ausgerufen wenn Krankenschwestern sich trauen würden, so eine "Schweinekohle" zu fordern. Von Frisösen will ich hier gar nicht anfangen.

      Übrigens zahlt PIN ca. 7,80 €, da muß die Frisöse einen Haufen Trinkgeld einstrichen
      .
      .
      .

      "Die heutige politische Klasse ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei
      und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."


      Helmut Schmidt
    • Original von sarazena
      Was hat denn dieser Behinderungsakt der freien Briefzustellungsunternehmen bitte mit Marktwirschaft zu tun?

      Warum wird gerade dann, wenn der Staat verhindern will, sich von privaten Unternehmungen zur Übernahme eines Teils ihrer Lohnkosten erpressen zu lassen, von Behinderung der Marktwirtschaft gesprochen?

      Arbeitnehmer können solche mies bezahlten Jobs nur annehmen, weil der Staat draufzahlt - und das ist nicht nur Wettbewerbsverzerrung. Jedes Unternehmen, in dem jetzt noch Löhne gezahlt werden, von denen ein Arbeitnehmer nicht nur sich selbst, sondern auch seine Familie ernähren kann, hat doch hier in Deutschland schon einen Standortnachteil! :O

      Wenn es in Zukunft so aussieht, daß sich der Staat immer weiter zur Beteiligung an Lohnleistungen erpressen läßt, wird es immer weniger Arbeitnehmer geben, die einkommensbezogene Steuern zahlen - die müssen aber immer mehr Niedrigverdiener durchbringen. Das kann nicht gutgehen.

      Abgesehen davon hat der Staat die versammte Pflicht, Steuergelder sinnvoll einzusetzen. Die Finanzierung von Gewinnen privater Unternehmungen durch Subventionierung von Lohnkosten, noch dazu in Verbindung von Steuerausfällen, läßt sich meiner Ansicht nach jedenfalls absolut nicht rechtfertigen.

      Im übrigen finde ich es perfide, Angehörige verschiedener Berufe des Niedriglohnsektors gegeneinander auszuspielen - aber offensichtlich funktioniert es ja.

      Übrigens zahlt PIN ca. 7,80 €

      Das ist sachlich falsch: labournet.de/branchen/dienstle…/tw/sonstige/pinhuck.html


      edit: Link vergessen.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Orthogräfin ()

    • Original von gasman
      Tom, dann mach aus dem >>Wenn ein Unternehmer seinen Mitarbeitern ...<< mal ein >>Wenn ein Unternehmen seinen Mitarbeitern ...<<, dann stimmt die Aussage der Gräfin doch!

      Ja im Prinzip hast du ja recht gasman, ich war lediglich mit der Aussage, der Gräfin Wenn ein Unternehmer seinen Mitarbeitern nicht einmal so viel Lohn zahlen kann oder will, daß die bei Vollzeitarbeit ohne ergänzendes Hartz IV nicht über die Runden kommen, dann hat dieses Unternehmen auf dem Markt nichts zu suchen.
      Nicht ganz einverstanden.
      Aber wie alles hat auch die Geschichte um PIN, um die es hier ja hauptsächlich in diese Debatte allgemein geht, auch eine Nuance, die nur selten zur Sprache kommt.
      Das Unternehmen PIN wurde quasi aus dem Nichts mithilfe von Kapitalgebern zu einem Unternehmen mit einer beeindruckenden Infrastruktur aus dem Boden gestampft.
      Viele dieser Kapitalgeber sind mit gewaltigen Summen in Vorleistung gegangen und wenn solch einem Unternehmen, das sich ja noch in der Aufbauphase befindet ein Mindestlohn von oben herab verordnet wird, haben diese Kapitalgeber eine Rendite, die unter jenen Erträgen liegt, die Lieschen Müller auf ihrem Sparbuch bekommt.
      Da kann man mit Leben, muss aber nicht und wenn sich die Kapitalgeber enttäuscht von diesen wirklich nicht rosigen Aussichten aus einem Unternehmen zurückziehen bedeutet dass das Ende vom Unternehmen.
      Büchermäßig bin ich nicht so lesetechnisch unterwegs!

      Cora Schumacher
    • Original von tomex090
      ... ich war lediglich mit der Aussage, der Gräfin Wenn ein Unternehmer seinen Mitarbeitern nicht einmal so viel Lohn zahlen kann oder will, daß die bei Vollzeitarbeit ohne ergänzendes Hartz IV nicht über die Runden kommen, dann hat dieses Unternehmen auf dem Markt nichts zu suchen.
      Nicht ganz einverstanden.

      Warum nicht? Wenn ein Unternehmen seinen Kapitalgebern Gewinne verspricht, die er nur durch Subventionierung der Lohnkosten über ergänzendes ALG II erreichen kann, dann ist das meiner Ansicht nach vorsätzlicher Sozialbetrug - und es ist das gute Recht des Staates, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Zum Beispiel mit gesetzlichen Regelungen zum Mindestlohn.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Was denen vorgegaukelt wurde weiß ich nicht gasman aber Fakt ist doch auch, dass der Aufbau eines solchen Unternehmens Unsummen kostet bevor auch nur der erste Cent wieder rein kommt.
      Ohne diese Vorleistungen kann kein Unternehmen gegründet werden und in der Startup Phase kann einen Unternehmen in dieser Größe ebenso wie das neu eröffnete Restaurant an der Ecke oder das Autohaus am Stadtrand nicht die selben Löhne zahlen wie die etablierten Unternehmen, deren Anfangsinvestitionen bereits eingespielt wurden.
      Ich nehme die Bude hier nicht in Schutz aber die zahlen sprechen nun mal für sich, 9000 Mitarbeiter bei einem Umsatz von 168,3 Millionen Euro in 2006.
      Verdient jeder Mitarbeiter im Schnitt 1400,- incl. Lohnnebenkosten fallen 151,2 Millionen Euro Lohnkosten im Jahr an. Die PIN AG hätte also nur mehr Spielraum, wenn sie die Preise für ihre Leistungen anhebt und dabei gleichzeitig Gefahr läuft für bestehende und potenzielle Kunden unattraktiv zu werden.
      Der größte Kunde in Berlin ist übrigens der Senat selbst und da gab es hier im Abgeordnetenhaus auch schon Kritik von einigen Seiten, dass diese Lohnmethoden auch noch von öffentlicher Hand unterstützt und gefördert werden. :))



      Edit: Der Staat muss ja nicht Gräfin, neulich sah ich eine interessante Gesprächsrunde in der auch der Ifo-Chef Hans Werner Sinn zugegen war. Der ist ja bei vielen nicht sehr beliebt, weil ihm sozialträumerische Thesen fremd sind und er gerne den Blick auf die ökonomische Gesamtlage richtet.
      Staatliche Eingriffe in das Lohnsystem der freien Marktwirtschaft können den Lebensstandard noch für ein paar Jahre auf dem jetzigen Niveau halten, dann jedoch überrollt uns die globale Wirklichkeit jedoch um so heftiger, wir hier in Deutschland und auch Europa sitzen nicht auf einer Insel sondern müssen uns den Gegebenheiten der globalen Wirklichkeit anpassen und das bedeutet, das wir und in 10-15 Jahren mit den globalen Machern China, Indien und Russland messen müssen.
      Kriegen wir jetzt nicht die Kurve stehen wir in spätestens 20 Jahren nicht gut da.
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      Cora Schumacher

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von tomex090 ()

    • Original von tomex090
      Der Staat muss ja nicht Gräfin

      Das ist so ziemlich das Kaltschnäuzigste, was ich von dir bisher gelesen habe.

      Es ist also deiner Meinung nach völlig gerechtfertigt, daß Arbeitgeber so miese Löhne zahlen, daß Arbeitnehmer und ihre Fanilien trotz Vollzeitarbeit (plus Überstunden) unterhalb der Armutsgrenze leben müssen?!
      ________________

      Was übrigens das Institut für Wirtschaftspropaganda und Herrn Professor Unsinn angeht, ist das Lobbyarbeit in Reinkultur, der Mann ist ein bezahlter Schwätzer neoliberaler "Denkfabriken". Traurig nur, daß auch dieses Institut vorwiegend aus Steuermitteln finanziert wird...
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Der größte Kunde in Berlin ist übrigens der Senat selbst und da gab es hier im Abgeordnetenhaus auch schon Kritik von einigen Seiten, dass diese Lohnmethoden auch noch von öffentlicher Hand unterstützt und gefördert werden.


      Die Kritik war eher das der Senat letztlich kein Geld spart wenn man neben der im Vergleich zur Post günstigeren PIN AG auch noch deren Mitarbeiter via Sozialleistungen bezahlt...

      Und PIN ist kein Start-UP sondern ein Zusammenschluss diverser regionaler Postdienste mit mehren Großverlagen im Hintergrund - die haben das Vertreilnetz bereits. Die sollten in der Lage sein ihre Mitarbeiter so zu bezahlen das es denen möglich ist ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Diese müssten auch von der Mehrwertsteuer befreit werden, aber ich wiederhole meine Behauptung, es kann nicht so schwer sein der Post Marktanteile abzujagen. Die sind ja letztlich noch dröger als Bahn und Telekom...
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Ist das ganze nicht letztendlich eine Frage des Konsumverhaltens?
      Viele Deutsche, die da so lauthals nach Mindestlöhnen und fairer Bezahlung der Arbeit rufen können im Prinzip selber bestimmen, wohin die Reise geht.
      Es ist doch ein leichtes, Unternehmen durch Nichtbeachtung zu strafen, werden Fälle von Lohndumping bekannt entzieht man diesen Unternehmen die Dienstleistungsaufträge.

      Ein gutes Beispiel findet doch in unserem täglichen Lebensumfeld statt.
      Vielleicht erinnert sich noch wer an den TV-Tipp, den ich hier vor einiger zeit mal gegeben habe. Dort ging es um die miese Bezahlung und die schlechten Arbeitsbedingungen bei den großen deutschen Discountriesen LIDL, Plus, Penny Aldi und minimal. Es ging dort nicht nur um die sichtbaren Missstände der Verkäuferinnen sondern auch um die Methoden, wie sich dort die Logistikpartner im Hintergrund mit zweifelhaften Methoden als Partner anbiedern.
      Wenn einer der Riesen seine Logistik neu ausschreibt werden in den potentiellen Nachfolge Logistikunternehmen Leute geschasst und Löhne gesenkt um bei den Ausschreibungen eine reelle Chance zu haben!
      Das ist doch alles genau so bekannt wie die Lebensumstände der Obstpflücker auf den Plantagen in Südamerika und Südafrika, wo die Discounter hauptsächlich ihre Waren beziehen, den Mitarbeitern auf den Kaffee- und Teeplantagen von denen die Discounter ihre eigenen Sorten zusammenmischen, die Massentierhaltungen aus denen die Discounter ihre Fleischwaren beziehen und die Pesti- und Fungizid belasteten Felder von denen die ihre sonstigen Lebensmittel anbieten.


      All diese Missstände könnte man leicht beseitigen indem man diese Läden konsequent meidet. Und was sehe ich bei den 3 Discountern die wir hier im Umkreis von 500 Metern haben? Die Leute strömen dort tagtäglich zu tausenden in die Läden, denen ist es scheinbar egal, was sich dort hinter den Kulissen abspielt.
      Alltag in unserem Land, wo halt erst das Fressen und dann die Moral kommt!
      Büchermäßig bin ich nicht so lesetechnisch unterwegs!

      Cora Schumacher
    • @ tomex090....
      der Rest des Berichtes ist soweit OK und stimme zu.....:top:

      Es ist doch ein leichtes, Unternehmen durch Nichtbeachtung zu strafen, werden Fälle von Lohndumping bekannt entzieht man diesen Unternehmen die Dienstleistungsaufträge.


      Da unterschätzt Du aber gewaltig die Solidarität der meisten Mitbürger.... Heutzutage ist der eigene Egoismus mehr gefragt als Solidarität......ich merke es täglich immer wieder auf Neue.

      Schon in der Schule bei den Kids und deren Eltern merkt man es.
      Z.B.ist heute Nachmittag in der Klasse meiner Frau "Weihnachtsbastelei" mit Schülern und Eltern angesagt,-nebenbei gibt es Plätzchen und was zu trinken....

      Ich kann jetzt schon das Fazit ziehen:

      Alles stürzt sich auf die Plätzchen und Limo, oder Kaffee und der eigentliche Zweck ( Bastelei ) ist uninteressant. Die Eltern schnappen sich die Bastelmaterialien, nehmen das Zeugs mit nach Hause und schnappen sich ihre Kids und verpissen sich klammheimlich,- so war es voriges Jahr und wird es auch diesmal so sein. Ich fahr den ganzen Morgen durch die Gegend und besorge Schleifenbänder und jede Menge Teelichter und Weihnachtspapier usw. aber bestimmt nicht deswegen, damit sich einige Eltern das Zeug unter die Arme klemmen und für zu Hause sammeln.
      Diesmal bin ich mit dabei und achte drauf und fotografiere und notfalls schnappe ich mir einige ( haltet den Dieb..... ) ;)
      "WER BREMST VERLIERT" -----> "ICH GEWINNE... STROM,- MIT TOYOTA PRIUS"
      Fehlende PS werden durch nackten Wahnsinn ersetzt !... :pfeif:

      GLÜCKWUNSCH an ALLE, die wo welche HEUTE Geburtstag feiern....:top:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von GUL_DUKAT ()