"Sehr viele Menschen scheinen die Todesstrafe für Saddam Hussein zu billigen. Und kann man ihre Haltung nicht nachvollziehen? Wenn überhaupt die Möglichkeit existiert, sein Leben durch seine Taten zu verwirken, dann hat der irakische Diktator sie bis zum Bodensatz ausgeschöpft wie keine andere Person der jüngeren Zeitgeschichte." -- Burkhard Müller von der Süddeutschen Zeitung in einem Kommentar von heute.
Auch Willi Winkler (ebenfalls in der SZ) hat nichts gegen die Hinrichtung an sich einzuwenden - er findet sie nur überflüssig. "Die nachweihnachtliche Hinrichtung Saddams mag ein Akt der Gerechtigkeit sein, diese Gerechtigkeit nützt bloß niemandem mehr. Im Triumph hatten die Bewohner Bagdads, angeleitet von den Invasionstruppen, am 9. April 2003 eine der Saddamschen Monumentalstatuen gestürzt, im Triumph wurde der verwahrloste alte Mann im Dezember des gleichen Jahres aus dem Erdloch geholt, in dem er sich verkrochen hatte, aber dieses Triumphgefühl ist heute fast vollständig verflogen. Zu lang dehnt sich der Krieg, der nicht so heißen darf, und vom Gewinnen spricht nicht einmal mehr der US-Verteidigungsminister."
"Die Hinrichtung des irakischen Diktators Saddam Hussein war in jeder Hinsicht ein nicht zu rechtfertigender politisch motivierter Mord an einem Kriegsgefangenen. Dies sage ich trotz meiner mehr als dreißigjährigen Gegnerschaft zu Saddams Diktatur, trotz des Leids, das dieses Regime nicht nur meiner Familie und mir zugefügt hat. Das Gerichtsverfahren, das Todesurteil und der Zeitpunkt der Vollstreckung deuten auf eine absolut falsche, bedenkliche Demokratievorstellung hin. Denn Demokratie bedeutet meines Erachtens nicht, dass man einen Diktator hinrichtet." --- der irakische Oppositionelle Hussain Al-Mozany.
"So hat mit der Hinrichtung die Barbarei triumphiert: weil eine barbarische Strafe vollstreckt wurde, weil abertausend Opfern der Diktatur die Gerechtigkeit verweigert wurde. Deswegen ist Saddams Tod auch kein "Erfolg für die Demokratie", wie US-Präsident Bush meint, sondern eine Niederlage für all das, was uns wichtig ist." --- aus einem Kommentar von Arnd Festerling in der Frankfurter Rundschau
Auch Willi Winkler (ebenfalls in der SZ) hat nichts gegen die Hinrichtung an sich einzuwenden - er findet sie nur überflüssig. "Die nachweihnachtliche Hinrichtung Saddams mag ein Akt der Gerechtigkeit sein, diese Gerechtigkeit nützt bloß niemandem mehr. Im Triumph hatten die Bewohner Bagdads, angeleitet von den Invasionstruppen, am 9. April 2003 eine der Saddamschen Monumentalstatuen gestürzt, im Triumph wurde der verwahrloste alte Mann im Dezember des gleichen Jahres aus dem Erdloch geholt, in dem er sich verkrochen hatte, aber dieses Triumphgefühl ist heute fast vollständig verflogen. Zu lang dehnt sich der Krieg, der nicht so heißen darf, und vom Gewinnen spricht nicht einmal mehr der US-Verteidigungsminister."
"Die Hinrichtung des irakischen Diktators Saddam Hussein war in jeder Hinsicht ein nicht zu rechtfertigender politisch motivierter Mord an einem Kriegsgefangenen. Dies sage ich trotz meiner mehr als dreißigjährigen Gegnerschaft zu Saddams Diktatur, trotz des Leids, das dieses Regime nicht nur meiner Familie und mir zugefügt hat. Das Gerichtsverfahren, das Todesurteil und der Zeitpunkt der Vollstreckung deuten auf eine absolut falsche, bedenkliche Demokratievorstellung hin. Denn Demokratie bedeutet meines Erachtens nicht, dass man einen Diktator hinrichtet." --- der irakische Oppositionelle Hussain Al-Mozany.
"So hat mit der Hinrichtung die Barbarei triumphiert: weil eine barbarische Strafe vollstreckt wurde, weil abertausend Opfern der Diktatur die Gerechtigkeit verweigert wurde. Deswegen ist Saddams Tod auch kein "Erfolg für die Demokratie", wie US-Präsident Bush meint, sondern eine Niederlage für all das, was uns wichtig ist." --- aus einem Kommentar von Arnd Festerling in der Frankfurter Rundschau
Seid barmherzig. Das Leben ist schon schwer genug!
Kutte Tucholsky
Kutte Tucholsky
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