Nicht schießen - ich bin kein Brasilianer!

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    • Die Chronologie der Ereignisse ist mir schon klar, Fabian. Ich schrieb auch schon, daß die Entscheidung in dieser Situation unglaublich schwer war - und daß sie schnell geschehen mußte.

      Aber auch das rechtfertigt nicht die Tötung eines Menschen - auch dann nicht, wenn er verdächtig ist. Zumal sowas jederzeit wieder passieren kann.

      Und noch eine Frage: warum haben die Polizisten mit der Liquidierung des mutmaßlichen Terroristen gewartet, bis der sich in einer voll besetzten U-Bahn befand?
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Seit wann geben Handfeuerwaffen automatisch Dauerfeuer?


      Die waren mit MP5 von Heckler & Koch bewaffnet. Die Dinger können 800 Schuß in der Minute abgeben. Die kurze handliche Ausgabe sogar 900. Das war ein kurzes ziehen am Abzug.
      waffenhq.de/infanterie/mp5.html

      Der Ruf war wohl "Stop! Police!" Oder sollten ihn etwa gegenwärtig am hellichten Tag an der U-Bahn Bewaffnete überfallen?
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Original von Orthogräfin
      Und noch eine Frage: warum haben die Polizisten mit der Liquidierung des mutmaßlichen Terroristen gewartet, bis der sich in einer voll besetzten U-Bahn befand?


      Man hätte natürlich auch während der Verfolgungsjagd wild auf ihn ballern können. Das hätte nur das Leben von noch mehr Unbeteiligten erfordert. Und wie bereits geschrieben. Schüsse auf den Körper kommen nicht in Frage, und jeder Schuß der danebengegangen wäre hätte wohl jemanden Unbeteiligten erwischt.
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Zivilfahnder mit einer mind. 49 cm langen Maschinenpistole? Wie laufen die denn durch die Gegend? Im Mantel mit verdächtigen Ausbuchtungen?

      Und warum sollten die mit Dauerfeuer schiessen? Dann ist doch die Gefahr, Unbeteiligte zu treffen, viel grösser, meine ich.
      edit:
      [12.57] Augenzeugen berichten, Polizisten hätten fünf Mal auf den Verdächtigen geschossen.
      [URL=http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,366307,00.html]Quelle[/URL]
      Kann man 5 Schuß innerhalb einer Drittelsekunde so genau unterscheiden?

      Nee, Fabian, deine Versuche der Rechtfertigung dieser "Schüsse, um zu töten" nehme ich dir nicht ab. Da haben diese Beamten ihren Schutzauftrag einfach übererfüllt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von gasman ()

    • In meinem Link wird die Ausgabe für Spezialkräfte auch gezeigt. 32 cm.



      Wieviele Schüsse hätten es den sein dürfen um nicht den Auftrag überzuerfüllen? Der Einwand ist aber gut, aber ein aufmerksamer Zuschauer kann wohl wenn er danebenstand aus der Kombination der Einschüße, des Mündungsfeuers und des Knalls auf die Zahl kommen.

      Feuerstöße sind eben sicherer wenne s darum geht einen Atttnetäter schnell und möglichst sicher auszuschalten. Geade daher wurde wohl auf eine Schießerei während der Verfolgung verzichtet.
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      Benjamin Franklin
    • Die Dinger können 800 Schuß in der Minute abgeben.

      Ja, können sie.
      Aber im Normalfall stellt man auf Einzelfeuer.
      Vor allem wenn man geziehlt schießen will. Und das dürfte ja wohl hier der Fall gewesen sein.

      Rechtfertigungen hin und her. Fakt ist, dass ein Unschuldiger getötet wurde.
      Und dafür gibt es m.E. nach keine Entschuldigung.
      Wo bleibt denn da auch die Logik?
      Un das Leben Unschuldiger zu schützen, nimmt man in Kauf andere Unschuldige geziehlt zu töten.
      Oder wiegen wir hier auf?
      Ein Leben gegen XXX Leben?
    • Kombination der Einschüße

      5 Schüsse aus nächster nähe mit Dauerfeuer in den Kopf - mit Kal. 9 mm?
      Da gibt es frühestens in der Pathologie was zu zählen.

      Feuerstöße sind eben sicherer wenne s darum geht einen Atttnetäter schnell und möglichst sicher auszuschalten.

      Mit Sicherheit nicht, wenn ausschließlich der Kopf getroffen werden soll.
      Je nach Entfernung kann selbst der größte Meisterschütze bei Dauerfeuer nicht mehr geziehlt feuern.
      Darum gehe ich fest davon aus, dass Einzelschüsse abgegeben wurden.
    • Dann lassen wir es. Man kann nicht ohne Risiko Selbstmordattentäter stoppen. Dabei besteht eben das Risiko Unschuldige zu erwischen. Also lassen wir es einfach und zählen die Toten? Die sind nämlich mit Sicherheit unschuldig!

      Was soll man den sonst tun? Da ist jemand Verdächtiges der gerade in eine U-Bahn flieht. Lässt man ihn laufen, wird schon schiefgehen? Habt ihr ne bessere Idee?
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      Benjamin Franklin
    • Was sollen wir lassen? Versuchen Anschläge zu verhindern?
      Natürlich nicht.
      Aber vor einem finalen Todesschuß muß absolute Gewißheit bestehen, dass es keinen Unschuldigen erwischt.
      Es sagt doch niemand, den Mann hätte man unbehelligt gehen lassen sollen.
      Aber wenn ich den Artikel richtig gelesen habe, stand der Polizist mittlerweile über dem Mann und hat gefeuert.
      Tut mir leid, es geht mir nicht in den Kopf, dass das noch notwendig war.
    • Original von catho
      Aber vor einem finalen Todesschuß muß absolute Gewißheit bestehen, dass es keinen Unschuldigen erwischt.


      Das ist illusorisch. Das haben uns die Terroristen voraus. Denen ist Rechtschaffenheit und die Möglichkeit das unschuldige Sterben vollkommen egal. Wenn der bereit ist zu sterben ist dieser eine tickende Zeitbombe. Man muss ihn töten eh er sich selbst tötet. Und wie willst du dich absolut vergewissern? Glaubst du die lassen sich bereitwillig durchsuchen oder zeigen ihre Bomben im Fall einer Kontrolle? Die zünden das Ding dann und reißen die kontrollierenden Polizisten und Umstehende mit.
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      Benjamin Franklin
    • Dann kommentiere ich das mal. :D

      Das er gestorben ist ist mir nicht egal. Ich vestehe nur die Entscheidung der Polizisten anhand der mir Bekannten Fakten und kann diese nachvollziehen und halte sie fü richtig. Es ist ja nicht gerade so das er beim einsteigen in die Bahn aus heiterem Himmel umgerissen und einfach so erschoßen wurde.
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    • Nach einem fünfminütigen Fußmarsch kam der 27-Jährige an die Bushaltestelle Tulse Hill Road. Er stieg in die Linie 2 in Richtung Baker Street. Die Polizisten in Zivil, die ebenfalls einstiegen, bemerkte er nicht. Menezes war in Eile, er war spät dran - sein Freund de Avila würde warten müssen. Über Handy rief er an. "Er rief an, um zu sagen, dass er wegen des Busses zu spät kommen werde", zitiert "The Independent" Avila. "Dann rief er noch mal an, um zu sagen, dass er sich wegen der U-Bahn deutlich verspäten werde."

      Die Linie 2 fährt durch die belebte Brixton Road. Doch weil die U-Bahn-Station dort an diesem Tag geschlossen war, musste Menezes seine gewöhnliche Route ändern und stieg erst nach einer Viertelstunde Fahrt an der U-Bahn-Station Stockwell aus. Hier wollte er die Bahn in Richtung Kilburn nehmen. Und hier hatte einen Tag zuvor einer der gescheiterten Sprengstoff-Anschläge stattgefunden. ([URL=http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,366729,00.html]Quelle[/URL])

      Ja, wie jetzt? Die Story wird ja immer seltsamer. :O

      Die fahren eine Viertelstunde mit dem Bus, das Opfer telefoniert sogar noch und erklärt, daß er sich verspäten wird, und die Fahnder greifen nicht zu? Was wäre gewesen, wenn der mutmaßliche Terrorist den Bus in die Luft gejagt hätte?!
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Ich wollte keineswegs unterstellen, dass dir das egal ist, Fabian.
      Ich wollte nur nochmal anmerken, dass es ein Unschuldiger war, der ums Leben kam.

      Nein, er wurde nicht einfach so umgerissen und erschossen.
      Von einem geziehlten Schuß, im allerletzten Moment, ehe der scheinbare Attentäter einsteigen konnte, kann aber auch keine Rede sein.
      Anhand dessen was mir bekannt ist, war das eher eine Hinrichtung und keine unabwendbare Vorsichtsmaßnahme.

      Nachtrag:
      Es wird immer deutlicher, dass die Todesschüsse unvermeidlich waren.
    • Nachtrag zu der Quelle in meinem Beitrag von 19:36 Uhr.
      Der Autor bei Spiegel Online hat inzwischen einen Satz angefügt:
      Heute wurde ein möglicher Grund bekannt, warum Menezes nicht stehen blieb: Sein britisches Visum war abgelaufen.


      Original von catho
      Es wird immer deutlicher, dass die Todesschüsse unvermeidlich waren.
      Das verstehe ich nun überhaupt nicht - vor allem im Zusammenhang damit, was du davor geschrieben hast. :hmm:
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens