17. juni - ein Tag, wie jeder andere?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • 17. juni - ein Tag, wie jeder andere?

      Hallo,
      mir fiel auf, dass heute ja der 17. Juni ist. Ist das nun ein Tag, wie jeder andere?
      Nun, 1953 war es ein besonderer Tag, denn wenn nicht die Sowjetarmee mit Panzern angerückt wäre, hätte es vielleicht die deutsche Vereinigung schon in den 50er Jahren gegeben.
      Leute waren mutig und machten ihrem Unmut Luft - und bezahlten mit ihrem Leben oder kamen in Gefängnisse oder wurden als Spione angeklagt.
      Bei den Fluchttunneln musste ja auch die offizielle Presse diese umdeuten, nicht Tunnel, um DDR-Bürger in den Westen zu bringen, sondern Spionagetunnel, um Spione in die DDR einzuschleusen, weil diese ja sooo mächtig war.
      Übrigens, dieses seltsame Navigatorpopup, das sich immer in den Texteditor hineinschiebt, nervt, vor allem, weil es dann weggeht, wenn es nicht mehr stört.
      Gruß
      RF
    • Original von RF-Musiker
      Übrigens, dieses seltsame Navigatorpopup, das sich immer in den Texteditor hineinschiebt, nervt, vor allem, weil es dann weggeht, wenn es nicht mehr stört.


      Die Slidebar kannst du über das Userprofil -> Einstellungen editieren ausblenden.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Nur seltsam, dass manche Sperren verkehrt herum waren.
      Man berief sich bei Reiseregelung immer darauf, dass jeder Staat ja auch einige seiner Bürger an Reisen ins Ausland hindern würde, weil diese Geheimnisträger sind.
      Na, anscheinend waren in der D"D"R alle Geheimnisträger.
      Übrigens, es gibt da ein Gerücht, dass die Aussage "Honnecker ist ein Idiot" deshalb so hart bestraft wurde, weil es eine unberechtigte Weitergabe von vertraulichen Informationen war.
      Die DDR war in mancher Beziehung seltsam, forderte Dinge, die sie selbst nicht geben wollte. Den "demokratischen" Sektor von Berlin zur Hauptstadt erklären, aber jedes mal losschimpfen, wenn ein Bonner Politiker Westberliner Boden betritt.
      Es wurde im offiziellen Ton der DDR, alles mögliche faschistisch genannt, nicht nur das, was die Mauer aufhalten sollte, da wundert es nicht, dass manche Menschen in Bezug auf Faschismus nicht so richtig differenzieren können.
      Man wollte die Menschen in der DDR zu "Sozialistischen Persönlichkeiten" erziehen, niemand hatte jemals erklärt, was dieser seltsame Begriff heißen soll.
      Was ist herausgekommen? Erstmal, dass im Herbst 1989 wieder aufbegehrt wurde und der Staat erstmal mit Gewalt reagierte, dann aber vernünftig wurde. War nicht selbstverständlich, da Krenz ja noch vor kurzem die Gewalt in China auf dem Platz des himmlischen Friedens lobte.
      Dann, dass jetzt es manche Menschen gibt, die sich eine DDR zurücksehen, die es aber so heute ganz gewiss nicht geben würde, einfach, weil ja auch die Begleitumstände eine Rolle spielen. Ein Beispiel: Dass in Deutschland nach 1933 die Arbeitslosigkeit abnahm, lag ganz bestimmt nicht an Hitler oder daran, dass die Demokratie abgeschafft war, die Regierung der Vorjahre hätte die Arbeitslosigkeit genausogut abschaffen können, einfach aufgrund der Umstände.
      Übrigens, die Ostalgie wurde nicht in der DDR erfunden, es gab sie vorher schon, als das Volk Israel aus ägyptischer Sklaverei befreit wurde und sich nach den Fleischtöpfen Ägyptens zurücksehnte. Also nicht neu.
      Ich finde es auch irgendwie bizarr, was ich manchmal im Fernsehen sehe, eine Frau sagt, wäre besser, dass die Mauer nie gefallen wäre und ihr Sohn sitzt im Hintergrund an einem PC. Ein kleines Detail?
      1. In der DDR hätte es zu diesem Zeitpunkt viellleicht Computer gegeben auf dem technischen Stand von Atari ST und Amiga 500, wenn überhaupt (die Einfuhr von Fotokopierern in die DDR war verboten!!!).
      2. Diese Computer hätten wahrscheinlich mind. 5 Monatsgehälter gekostet.
      3. Das Zubehör, wie Disketten, wäre wahrscheinlich auch 10 x so teuer.
      Und das ist nur eine Sache. Oder z. B. unser Forum hier. Wir äußern hier unsere Meinung, und der Vorwurf "Missbrauch der Meinungsfreiheit" ist eher die Ausnahme (und dazu muss man sich schon ganz schön im Ton vergreifen).
      In der DDR gab es auch Meinungsfreiheit - und eine Definition, die nahezu jede Nutzung als Missbrauch wertete.
      Ich sah mal im Fernsehen einen Bericht über eine Veranstaltung der kommunistischen Plattform der PDS, Leute, die nichts gelernt haben, aber sich zu DDR-Zeiten aufgeregt haben, über die "unbelehrbaren" Landsmannschaften. Naja, beim Kritisieren der Splitter in den Augen der anderen hat ein Balken noch nie gestört, oder?
      Und "Sudelede" von Schnitzler bezeichnete die PDS, trotz der gewöhnungsbedürftigen Plattformen, als "Verräter". War nach 1990 ein alter Mann, der sein selbstgestecktes Ziel verfehlte und die Welt nicht mehr verstand. Vielleicht wäre er in Kuba glücklicher geworden.
      Volksrepublik Kuba. "Volksrepublik" ist ein seltsamer Begriff, die Staaten, die sich so nannten, waren es erst, als sie sich nicht mehr so nannten.
      Als die DDR endlich eine "Deutsche Demokratische Republik" war (und vorher war sie nicht demokratisch, irgendwo auch keine Republik und deutsch wollte sie auch nicht sein), da machte sie keinen Sinn mehr.
      Also, wie auch immer, man sollte solche Ereignisse, wie den 17. Juni 1953 nicht ignorieren, sondern sich davon inspirieren lassen.
      Gruß
      RF
    • Lieber RF-Musiker,

      dein Beitrag scheint mir eher eine allgemeine Abrechnung mit der DDR zu sein - weniger eine Aufarbeitung des 17. Juni 1953 (sofern dies in einem Internetforum überhaupt möglich ist).

      Viele deiner Gedankengänge kann ich nachvollziehen, aber mir ist das ganze zu unstrukturiert...

      Meiner Ansicht nach hat vor allem eins zum 17. Juni 1953 geführt: die Unfähigkeit und auch der fehlende Willen der damaligen Machthaber - entgegen ihnen eigenen Parolen! - die arbeitenden Menschen mit ihren Sorgen und Problemen ernst zu nehmen und sie gleichberechtigt an der Planung und Leitung des Staates zu beteiligen.


      P.S.: Ich denke schon, daß der Bau der Mauer den Massenexodus beenden sollte - zumal ja meist junge, gut ausgebildete Fachkräfte gegangen sind. Meiner Ansicht nach hätte aber mehr getan werden müssen, damit die Leute freiwillig bleiben.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens