Falludscha - Krieg gegen den Terror oder Terror gegen die Bevölkerung?

Rincewind · 13. November 2004, 06:13

In dieser Stadt tobt seit Tagen wieder massiv der Kampf gegen den Terror.
Und alles ist ruhig, nicht mal bei Chip gibt es entsprechende Threads, allen sind die Arbeitsmethoden von Bush und Co. mittlerweile bekannt und man gewöhnt sich dran. Diesmal wird gar nicht erst versucht von einem Kosmetischen Krieg zu reden. Da werden 500Pfund Bomben auf Wohngebiete geworfen, die Waffen sind in der Lage ganze Straßenzüge in staub zu verwandeln. Wieviele Opfer diese erfordern kann sich jeder ausmalen. Aber was solls, es steht den Bewohnern ja frei ihr Hab und Gut im Stich zu lassen um aus der Stadt rauszukommen da jeder in der Stadt anscheinend als Terrorist betrachtet wird. Das Die US Truppen fliehende unbewaffnete Männer zwischen 15 und 55 wieder in die Stadt zurücktreiben ist da ja schon egal, lieber 100 unschuldige Töten als einen Aufständischen entkommen zu lassen.
Die irakische Regierung und die US Truppen verweigern auch dem roten Kreuz und dem roten Halbmond Lebensmittellieferungen in die Stadt.
Die Rebellen versorgen sich mit Waffen und Sprengstoff welche laufend aus Depots verschwinden seid die USA die Macht übernommen haben. Auch ein Beitrag zur "Stabilisierung" der Region.

Übrigens:
spiegel.de/politik/ausland/0,1518,304159,00.html

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat die USA aufgefordert, spätestens bis zum 30. Juni Anklage gegen den gestürzten irakischen Diktator Saddam Hussein zu erheben. Andernfalls müsse er der Genfer Konvention gemäß auf freien Fuß gesetzt werden.

Wir haben November...

Orthogräfin · 13. November 2004, 08:39

Was sich dort im Irak abspielt, ist eine Tragödie. Diente Saddams Terror noch als Vorwand für Bush und seine "Koalition der Willigen", scheint nun der Krieg und damit der Terror (und vor allem der gegen die Zivilbevölkerung) kein Ende nehmen zu wollen.

Wie auch? Terror kann man nicht mit militärischen Mitteln bekämpfen, das haben die vergangenen Monate im Irak deutlich gezeigt. Vor allem dann nicht, wenn auch nur eine einzige Firma an dem Krieg dort einen müden Dollar verdient.

Und was den Prozeß gegen Saddam betrifft: seit wann fühlen sich die USA an internationale Gesetze gebunden? Ich halte Saddam für einen gewissenlosen Verbrecher, der vor Gericht gehört. Aber auch er hat das Recht auf eine Behandlung, die internationealen Gesetzen gerecht wird.

Curufinwe · 13. November 2004, 09:49

Präsident Allawi tritt exakt in die Fußstapfen seines Vorgängers und wird ein Verbrecher am eigenen Volk. Diesmal wurde nur Giftgas und Republikanische Garden durch US Army ausgetauscht...wobei die zivilen Opfer wohl neue Höchstwerte erklimmen.

Rincewind · 13. November 2004, 10:12

Nachdem Falludscha zerstört und fast eingenommen ist musste sich die US Armee nun aus Mossul zurückziehen. Nun ist diese Stadt komplett in der Hand der Rebellen...

Die verbliebenen Einwohner Falludschas machten mit einem dramatischen Hilferuf auf ihr Schicksal aufmerksam. Hunderte Tote lägen auf den Straßen, und den vor Schmerzen schreienden Verletzten könne nicht geholfen werden, sagte der Mediziner Ali Abbas aus Falludscha in einem vom US-Nachrichtensender CNN übertragenen Telefoninterview. Die Situation sei ein Desaster. Die in der Stadt verbliebenen Einwohner hätten weder Wasser noch Nahrung oder Strom. Ein Konvoi des irakischen Roten Halbmonds mit Hilfslieferungen werde an diesem Samstag versuchen, die Stadt zu erreichen, berichtete CNN.

spiegel.de

Es ist ein Tragödie.

Appie · 15. November 2004, 08:08

Dieser Konvoi wird nun von den amerikanischen Kriegverbrechern, denn das sind sie ja nun, nicht durchgelassen. X( Der Rest der Welt schweigt und die Fundamentalisten erfreuen sich regen Zuwachses