Westerwelles Outing...

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    • ... ist mir vollkommen egal. :D


      Was mich interessiert ist die Art und Weise der Berichterstattung bei [URL=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,309744,00.html]Spiegel online[/URL] zu der Geschichte.

      Trotzdem wusste der Parteichef, dass er um ein mehr oder minder offizielles Outing - in welcher Form auch immer - nicht herumkommen würde. Irgendwie musste er es schaffen, dies wie der Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit ("Ich bin schwul, und das ist auch gut so!") oder der Hamburger Regierungschef Ole von Beust hinzubekommen. Beide hatten durch die Eröffnung der vorher ebenfalls bekannten und doch nie offiziell verkündeten Details aus dem Privaten eher gewonnen als verloren.

      Für Westerwelle stand aber noch mehr auf dem Spiel. Auf der einen Seite wusste er um die in dieser Frage noch immer sehr konservative Union, deren Parteigänger und so manche Führungsmitglieder vor der Bundestagswahl auf die Überraschung vorbereitet werden wollten. Auf der anderen Seite weiß Westerwelle, dass er als möglicher Außenminister im schwarz-gelben Kabinett sein bisher diskretes Privatleben zumindest etwas mehr an die Oberfläche bringen musste. An keinem anderen als dem aktuellen Minister Joschka Fischer mit seinem bewegten Eheleben konnte er sehen, wie sehr allein schon das Protokoll den Lebenspartner ins öffentliche Licht rückt.




      Coming out aus politischen Gründen und keine "unangenehmen Überraschungen zu bereiten. Ich mag Westerwelle zwar nicht besonders aber das halte ich doch für übertrieben. Wenn er sowas geplannt hätte hätte er es wohl spätestens 2002 vor der Wahl machen müssen, die Wahrscheinlichkeit das er Minister werden würde Bestand da ja. Warum also erst jetzt? Oder anders. Was hat der Spiegel da verzapft?
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Ich finde es bemerkenswert, daß ein Politiker sich heutzutage öffentlich outen muß - und anderenfalls befürchten muß, dem "gesunden Volksempfinden" zum Opfer zu fallen.

      Das Thema Homosexualität - und die Bekennung dazu - ist trotz wissenschaftlicher Erkenntnisse immer noch gut für Schenkelklopfer und Stammtischhumor. Schade, daß nun auch der Spiegel in die gleiche Kerbe haut. Über die BLÖD müssen wir hier sicher nicht diskutieren.

      Was geht den Wähler die sexuelle Orientierung eines Politikers an?
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Original von Orthogräfin
      Ich finde es bemerkenswert, daß ein Politiker sich heutzutage öffentlich outen muß - und anderenfalls befürchten muß, dem "gesunden Volksempfinden" zum Opfer zu fallen.



      Sicher das? Ich sehe das etwas anders. Das mit Westerwelle war ja anscheinend wie bei Beust und auch Wowereit mehr oder weniger bekannt. Nur der Wähler wusste es eben nicht. Und den anderen beiden hat das Outing eher genützt. Und wenn ich mich nun mal sehr weit aus dem Fenster lehne glaube ich das Schwule und Lesben bei den meisten in Deutschland mittlerweile akzeptiert werden. Den jeder hat im Bekanntenkreis irgendwo jemanden der schwul ist und weiß daher das die nicht beißen oder das auch nicht ansteckend ist. Man mag politisch viel über die GLeichstellung streiten die Gesellschaft ist da glaube ich weiter... Und auf das Gleis einer Antischwulen Kampagne wird sich wohl keine seriöse Partei begeben...
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Original von Traumtänzer
      Und wenn ich mich nun mal sehr weit aus dem Fenster lehne glaube ich das Schwule und Lesben bei den meisten in Deutschland mittlerweile akzeptiert werden.
      Und genau das ist meiner Meinung nach eben nicht so - warum sollte sonst überhaupt ein Grund bestehen, sich zu outen - oder eben nicht zu outen?
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Dafür müsste man erst mal klären was das Outing überhaupt ist oder warum man das macht. Outet man sich nur wenn man explizit sagt "ich bin schwul, und das ist gut so!" oder auch wenn man nur mit dem Lebenspartner öffentlich Auftritt? Beim zwoten wäre ein Outing ein Automatismus.

      Letztlich ist es doch anscheinend ein "Outing" wenn man mit seinem Lebensgefährten erstmals öffentlich Auftritt. Das hat Joschka mit seinen jeweiligen zukünftigen Ehefrauen doch auch gemacht. Und es wurde drüber berichtet. Es wird immer über neue Lebensgefährten und Frauen oder Männer von Politikern berichtet. Soll man darauf nun bei Westerwelle verzichten weil er eben schwul ist? Das wäre Diskriminierung.
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Mir fehlt in dieser Diskussion das Outing der nicht prominenten Persönlichkeiten. Darüber schreibt auch kein Spiegel. Mein Bruder ist schwul und er hat sich zu einer Zeit dazu bekannt, als es noch den Paragraph 175 in der Gesetzgebung gab. Damals ein Skandal. Für unseren Vater bis heute noch. Für mich war es da nie, weder damals noch heute. Nur, wenn heute nur noch "prominenten" Menschen das Siegel "Ich bin schwul und das ist gut so" zuerkannt wird lt. Presse, bekomme ich das kalte Kotzen.
      Lieber Gruß, Heidi :dance: