Praxisgebühr

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    • Andreas Gassen schrieb:

      "Eine finanzielle Steuerung wäre genau der Hebel, der helfen würde"
      Das Problem hat der Mann schon richtig erkannt, aber die Lösung,
      die ihm da vorschwebt, ist falsch. Natürlich darf es nicht sein, dass die
      Notaufnahmen der Krankenhäuser voll sind mit Mitbürgern, denen gerade
      mal ein Pup quer sitzt. Aber wer will da die Einschätzung vornehmen, was
      ein wirklicher Notfall ist und was nicht? Was sollen Menschen machen, wenn
      ihr gesundheitliches Problem nach 18:00 Uhr auftritt. Die Arztpraxis ist zu.
      Und nicht jeder ist in der Lage einzuschätzen, ob man bis zum kommenden
      Morgen abwarten kann oder ob es akut ist.
      Zu seinen Ausführungen gehörte auch der Vorschlag, dass die "Strafgebühr"
      jeder zahlen soll, der nicht stationär aufgenommen wird. Das Edelsteinchen
      hatte sich ja mal den Daumen gebrochen. An einem Samstag. Also KKH! Da
      ist sie versorgt worden. Ambulant. Hätten wir dann also die Strafgebühr zahlen
      müssen?
      Seid barmherzig. Das Leben ist schon schwer genug!
      Kutte Tucholsky
    • Ich persönlich würde die Notaufnahme komplett kostenpflichtig gestalten, mit abschließender Kostenerstattung durch die Kassen.
      Diese können dann im Nachhinein entscheiden, ob der Besuch für eine Notaufnahme begründet war oder eben nicht.
      Man muss hier ja nicht restriktiv vorgehen, aber bei eindeutigen Fällen eben doch. Vermutlich wird alleine schon die Tatsache, dass es sein könnte, die Härtefälle abhalten.
    • Wie kommst Du darauf?
      Da sowas auf Rechnung mit einem Zahlungsziel erstellt wird, hat man in der Regel die Zeit, die Rechnung bei der Krankenkasse einzureichen und erstattet zu bekommen, ehe man sie letztendlich begleicht. Das ist nichts Neues und wird bereits jetzt schon tagtäglich so gehandhabt.

      Wie Du siehst, ist dein polemischer Einwand bzgl. "das armselige Pack, das die Behandlungskosten nicht mal so "eben aus der Westentasche" bezahlen kann" ein Totalausfall.
      ...
    • Davon ...

      CheeseBürger schrieb:

      ... Da sowas auf Rechnung mit einem Zahlungsziel erstellt wird, ...
      ...hattest du nichts geschrieben, sondern nur daß es kostenpflichtig gestaltet werden sollte. Darum gehe ich davon aus, daß die gesetzlich Versicherten (die ja mit deiner "tagtäglich so gehandhabten" Zahlungsart kaum vertraut sind) erstmal zahlen müssten und dann abwarten, ob die Krankenkasse dann positiv entscheidet, ob ...

      CheeseBürger schrieb:

      ... eine Notaufnahme begründet war oder eben nicht ...
      ... und das Geld zurückzahlt! Was da an meinem Einwand "polemisch" sein soll, erschließt sich mir nicht.
    • wendland schrieb:

      Andreas Gassen schrieb:

      "Eine finanzielle Steuerung wäre genau der Hebel, der helfen würde"
      Aber wer will da die Einschätzung vornehmen, was ein wirklicher Notfall ist und was nicht? Was sollen Menschen machen, wenn ihr gesundheitliches Problem nach 18:00 Uhr auftritt. Die Arztpraxis ist zu. Und nicht jeder ist in der Lage einzuschätzen, ob man bis zum kommenden Morgen abwarten kann oder ob es akut ist.
      Genau das scheint mir das Problem zu sein - wer entscheidet, was ein medizinischer Notfall ist? Sind die Brustschmerzen "nur" eine Panikattacke oder doch ein Herzinfarkt? Ich denke, dass sich kaum jemand aus Langeweile mit einem Schnupfen in eine Notaufnahme setzt. Und wenn doch, dann kann man solche Leute auch entsprechend warten lassen, weil Notfälle eben wirklich vorgehen.

      CheeseBürger schrieb:

      Ich persönlich würde die Notaufnahme komplett kostenpflichtig gestalten, mit abschließender Kostenerstattung durch die Kassen.
      Ein bürokratisches Monster.

      CheeseBürger schrieb:

      Diese können dann im Nachhinein entscheiden, ob der Besuch für eine Notaufnahme begründet war oder eben nicht.
      Ein Sachbearbeiter der Krankenkasse entscheidet, ob eine Behandlung medizinisch notwendig war? Da kann ich mir das Ergebnis ja lebhaft vorstellen. Oder füllt der behandelnde Arzt noch entsprechende Formulare für die Krankenkasse aus? Wenn ich das richtig verstehe, soll diese "Initiative" doch genau das verhindern: dass sich ein Notarzt nicht um medizinische Notfälle kümmern kann? Nur dass er es erst nicht wegen der Simulanten konnte und dann nicht mehr wegen des Papierkriegs?

      CheeseBürger schrieb:

      Da sowas auf Rechnung mit einem Zahlungsziel erstellt wird...
      Ich bin - analog zur damaligen Praxisgebühr - davon ausgegangen, dass die 50 Euro bar zu zahlen sind - VOR der Behandlung.

      Und wer diese 50 Euro nicht hat, wird es sich nicht dreimal überlegen, ob er die Notaufnahme eines Krankenhauses aufsucht. Er wird es lassen. Das ist Herrenmenschen-Medizin, Möglichkeiten nur für den, der nicht arm ist. Es wäre in unserer reichen Gesellschaft ein Leichtes, Krankenhäuser hinreichend mit Personal auszustatten oder kassenärztliche Notdienste zu organisieren!
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Warum soll der Sachbearbeiter nicht die nötigen Kompetenzen haben? Ich würde sie ihm zumindest nicht pauschal absprechen. Aktuell ist es ja auch nicht anders, dass eben diese Menschen entscheiden, ob eine abgerechnete Leistung bezahlt wird oder auch nicht, weil sie nicht angemessen war.

      Ich verstehe deine Argumentation aber auch nicht außer Du vertrittst den Standpunkt, dass es gut so ist, wie es gerade ist. In dem Fall sollte man aber auch bedenken, wie viele echte Notfälle aufgrund des allgemeinen Andrangs in den Notaufnahmen zu spät oder unangemessen behandelt werden. Wenn jemand mit Brustschmerzen in die Notaufnahme kommt und die Diagnose ergibt eine Bronchitis, dann sollte man schon hinterfragen, ob derjenige noch alle Latten am Zaun hat.

      Andernfalls muss irgend jemand eine Entscheidung treffen und das kann man am besten nach der Behandlung und mit dem nötigen Abstand, wobei wir wieder beim Sachbearbeiter sind. Dieser sieht sowohl Diagnose als auch was der Arzt verschrieben hat und ich finde das einen ausgezeichneten Indikator für eine objektive Entscheidungsfindung.

      Woher hast Du das "bürokratische Monster"? Diese Aussage entbehrt jeder Grundlage, denn alle dafür notwendigen Strukturen sind bereits vorhanden und werden z.B. bei den Privatpatienten, bei Beamten oder auch den freiwillig gesetzlich Versicherten angewandt. Stattdessen würde die direkte Abrechnung mit der gesetzlichen Krankenkasse entfallen.
      Interessanter Nebeneffekt wäre auch, dass es seitens der Ärzte (wie in letzter Zeit öfter zu lesen), keinen Leistungsbetrug geben könnte, da der Patient die Abrechnung einsehen kann.