Praxisgebühr

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    • Es wurde ja in den letzten Tagen wiederholt in den Nachrichten gesagt, daß die Zahl der Arztbesuche im ersten und zweiten Quartal zurückgegangen sein. Allerdings ist es fraglich, ob hier wirklich die Praxisgebühr unnötige Arztbesuche verhindert hat.

      Ich vermute, daß viele Leute (vor allem in der Erkältungszeit) gar nicht mehr zum Arzt gehen, da sie die Medikamente in der Apotheke ohnehin selbst bezahlen müssen.

      Kennt übrigens jemand das Medikament Gelomyrtol?

      Eine gute Freundin meiner Mutter hatte vor einigen Jahren Brustkrebs und auch Metastasen nach der ersten Operation - inzwischen gilt sie aber als geheilt. Und nicht mal bei ihr übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Krebsvorsorgeuntersuchung - die muß sie selbst bezahlen.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • 14:00 Uhr: Ärzte: Wegen Praxisgebühr viele verschleppte Krankheiten

      Berlin: Die Praxisgebühr hat aus Sicht der Kassenärzte dazu geführt, dass viele Krankheiten verschleppt und zu spät behandelt werden. Wie der stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Leonard Hansen, sagte, ist dieser Trend insbesondere bei Atemwegserkrankungen, wie Bronchitis und Lungenentzündungen festzustellen. Auch bei anderen Krankheiten werde die Tendenz noch deutlich werden. Die Zahl der Arztbesuche ist nach Angaben des Verbandes im ersten Quartal um rund zehn und im zweiten Quartal um rund sieben Prozent zurückgegangen.

      Quelle (Nachrichten von 14.00 Uhr)
    • Na super. Ob das dann letztendlich billiger wird, wenn sehr viel ernstere Krankheiten (und das über einen längeren Zeitraum!) behandelt werden müssen? Mit Sicherheit nicht - im Gegenteil.

      Und natürlich war so eine Entwicklung nicht vorauszusehen.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Die Leute verschleppen ihre Krankheiten, weil sie die 10€ nicht bezahlen wollen.
      Dass sie aber irgendwann doch zum Arzt müssen und dort bezahlen, scheinen die wenigsten zu realisieren.
      Die Behandlung wird dann länger und teurer. Für den Patienten ist das auch nicht gerade angenehm.
      Man soll jetzt nicht wegen jeder Kleinigkeit hinrennen, aber bei manchen Sachen sollte man vorsichtig sein.
      ...mir war danach.


    • Kommt sich hier eigentlich noch jemand verarscht vor? Zitat Spiegel:
      Der Beitragssatz zur Krankenversicherung ist bisher im Schnitt lediglich von 14,3 Prozent auf 14,2 Prozent gesunken. Einige Beobachter erwarten, dass die Sätze demnächst auf 15 Prozent klettern werden. Nach Informationen des Branchendienstes "dfg" haben zudem keineswegs alle Kassen ihre Beiträge gesenkt: 32 vorwiegend größere Kassen senkten ihre Sätze, 46 kleinere nehmen den Versicherten um bis zu einen Prozentpunkt mehr ab.
      Meine Meinung: Praxisgebühr, Kürzung von Leistungen z.B. bei Brillen und Zahnersatz (was ja indirekt einer Erhöhung der Beiträge gleichkommt, allerdings nicht wie üblich je zur Hälfte für Arbeitgeber und Arbeitnehmer) - für wie blöd halten die eigentlich die Leute?
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      Charles Dickens
    • Nur wurde ja nicht damit geworben, dass die Beiträge nicht steigen, wegen der Praxisgebühr und allen weiteren Kosten--sondern wurde damit geworben, dass die Kassenbeiträge sinken würden.

      Das ist der Hohn an der Sache.
      Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt. (Die Ärzte)
    • Grippe und andere Widrigkeiten

      "Seit über zehn Jahren lebt die Deutsche Regina Herzog in England. Mehr oder weniger unbeschwert - bis sie im letzten Jahr Bekanntschaft mit dem Gesundheitssystem machte. Sie verschleppte eine Lungenentzündung, weil die Wartezimmer der Ärzte so überfüllt waren, dass sie zu spät einen Termin bekam. Bis heute leidet sie unter Atembeschwerden.

      Um sich nicht weiter zu gefährden, wollte Herzog sich in diesem Winter vorsorglich gegen Grippe impfen lassen. Vier Wochen wartete sie auf einen Arzttermin, in der Praxis wurde ihr Wunsch abgelehnt: Sie falle mit ihren 34 Jahren in keine Risikogruppe. Grippeimpfungen stünden nur Kindern und Senioren zu.

      Auch Herzogs Argument, sie würde den Impfstoff aus eigener Tasche zahlen, ließ der Arzt nicht gelten: Es sei einfach nicht genug Impfstoff für alle da. Da in Großbritannien jedem Bewohner ein fester Hausarzt zugewiesen wird, konnte Regina Herzog sich keine zweite Meinung einholen.

      So flog sie notgedrungen in ihre alte Heimat, besuchte eine Praxis und zahlte - weil sie hier nicht krankenversichert ist - die Praxisgebühr und den Impfstoff. Nach einer halben Stunde war die Impfung vollzogen. Die Tatsache, dass sich mehr als 30 000 Patienten in NRW weigerten, die Praxisgebühr zu zahlen, hat Herzog verwundert: Für die Möglichkeit, in jede x-beliebige Praxis zu gehen und noch am gleichen Tag behandelt zu werden, würde sie in London liebend gerne zehn Euro zahlen. "

      WAZ


      Sind wir vielleicht doch etwas verwöhnt ?(
      Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt. (Die Ärzte)
    • Wobei für Impfungen wie die Grippe keine Praxisgebühr anfällt!

      Da lief irgendwas schief. Das sie nicht Krankenverschichert kann nicht das Argument sein. Den ihre Behandlung wurde deshalb privat abgrechnet und sie hat bezahlt. Auch für solche Behandlungen fällt eigentlich keine Praxisgebühr an... :O


      Ich hab bislang 20€ für Praxisgebühren gezahlt. Das aktuelle Quartal für meinen Zahnarzt und irgendwann letztes Jahr den Hausarzt. Was mich wesentlich mehr ärgert ist das ich nun nicht mehr als BaföG Empfänger zuzahlungsbefreit bin.
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Da muß ich wonderland Recht geben, ich sah vor einigen Tagen ein Interview mit Horst Seehofer. (in dem es in erster Linie um seine beinahe tödlich verlaufende Herzmuskelentzündung im Jahr 2002 ging)
      In diesem merkte er an, das Deutschland zu jenen 10 Staaten von über 190 auf der Welt gehört, in dem man sich an einem Tag vornehmen kann einen Arzt aufzusuchen und diesen dann auch am selben Tag zu Gesicht bekommt.
      Das klappt noch nicht einma in allen europäischen Ländern, geschweige denn im Rest der Welt.
      Nahezu 90% der Weltbevölkerung haben nur unzureichenden Zugang zu medizinischer Hilfe, dazu zählen aber nicht Länder wie England oder Spanien, wo es normal ist, das man mit einer einfachen Fraktur des Armes z.B. bis zu 14 Stunden im Krankenhausflur auf Behandlung warten muss. 8o


      Edit:
      Und mich würde brennend interessieren, wie die Menschen weltweit unseren Wiederwillen zu Zahlung eines Bruchteils unseres Einkommens für eine medizinische Rundumversorgung sehen.
      Büchermäßig bin ich nicht so lesetechnisch unterwegs!

      Cora Schumacher

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von tomex090 ()

    • Da hat Herr Seehofer meiner Ansicht nach seit Jahren nicht mehr versucht, einen Termin bei einem Facharzt zu bekommen. Versuchen Sie mal als Kasssenpatient einen Termin bei einem Kardiologen innerhalb einer Woche zu bekommen.


      Das mit dem Jammern auf hohem Niveau lasse ich auch nicht so gelten. Woher kommt denn dieses Niveau ?
      Vom zusammengepumpten Geld, welches von unsern Kindern und Enkeln wieder zurück bezahlt werden muß. Das "Jammern" ist meiner Ansicht nach völlig berechtigt. Oder gibt es irgendwelche Gründe, positiv in die Zukunft zu schauen ?