Flugzeugabsturz in den Alpen

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    • Airbus-Probleme: Einige Germanwings- und Lufthansa-Piloten weigern sich zu fliegen


      Hintergrund für die Weigerung etlicher Piloten, ihren Dienst im Cockpit aufzunehmen, ist offenbar die Tatsache, dass die Unglücksmaschine gestern stundenweise im sogenannten AOG-Modus ("Aircraft on Ground") in Düsseldorf am Boden gestanden hat - wegen technischer Probleme.


      Fröhliches Spekulatius bei Spiegel Online.

      Andere Medien berichten übereinstimmend, dass die "Weigerung" darauf beruht, dass sich Teile der entsprechenden Crews psychisch nicht in der Lage sahen zu fliegen. Germanwings ist relativ klein, viele haben gestern Kollegen verloren, die sie persönlich kannten und dadurch einfach nicht "fit" und "flugfähig" sind, sondern teils noch unter Schock standen. Das klingt für mich wesentlich nachvollziehbarer als eine Weigerung der Crews nun die vertrauten Airbuse zu betreten...
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Ich kann die Crew-Mitglieder auch sehr gut verstehen. Sie haben selbst Angst und die Passagiere werden auch nicht unbedingt 'gelassen' und abgeklärt sein.

      Die Ursache könnte eben auch sein, dass Abgase ins Flugzeuginnere gelangt sind. Und zur Bewusstlosigkeit geführt hat. Vielleicht haben die Piloten das gemerkt und wollten notlanden, aber wurden während diesem Versuch bewusstlos.

      Ich würde als Crewmitglied wahrscheinlich auch nicht mehr fliegen, bevor diese Ursache geklärt ist.

      Finde ich aber auch nicht schlimm. Eventuell sind abgesagte Flüge unangenehm, aber eins ist sicher: man stürzt nicht ab. Hilft auch den Passagieren ;)

      Mit was sollten die Crew-Mitglieder auch die Passagiere beruhigen? Sie können nicht mal sagen: Ne, das Problem ist behoben, passiert jetzt nicht nochmal'.

      Erst mal muss man wissen, was das Problem ausgelöst hat.
      Lesen gefährdet die Dummheit
    • Original von shakira
      Erst mal muss man wissen, was das Problem ausgelöst hat.


      Ich glaube gerade wäre jeder "froh" über einen technischen Defekt, mangelnde Wartung oder einen Pilotenfehler. Die Realität schein nämlich schlimmer zu sein...
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      Benjamin Franklin
    • Da gibt's offenbar mehrere Indizien:
      Der Kaeptn verliess das Cockpit, als gerade die Reiseflughoehe erreicht war. Danach begann der Sinkflug. Einstellbar nur mittels Drehregler, also nicht unbeabsichtigt auszuloesen.
      Bei der Cockpitverriegelung gibt es 3 Schalterstellungen. Unlock, normal und lock. Die muss der Co manuell auf lock gestellt haben, dann kommt auch mit Notfallcode niemand mehr rein.
      Religion ist wie wennze ne Wasserpfeife rauchst
      - Karl Mai -
    • Original von MichaelE
      Da gibt's offenbar mehrere Indizien...


      Eben - Indizien. Diesem Beitrag aus einem anderen Forum kann ich mich nur anschließen:

      Mir scheint, dass man sich schon vor Abschluss der Ermittlungen aufgrund von Indizien auf die Ursache festgelegt hat. Sowas hat damit zur Folge das man nun quasi nur noch dahingehend ermittelt, um diese Indizien zu bestätigen. Was dann sehr einseitig ist.Der Stand der Dinge wie sie jetzt sind kann man eh nicht mehr rückgängig machen. Schön finde ich jedenfalls solch vorschnelles Festmachen nicht.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Ja, es sind Indizien, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
      Es ist, auch aus Sicht von Piloten und Luftsicherheitsexperten z.Zt. einfach das Wahrscheinlichste.
      Ich sag's mal so: unter anderem Umständen hätte diese Fülle von Indizien sicher für eine Anklage gereicht. Von Verurteilung hab ich nichts gesagt.
      Religion ist wie wennze ne Wasserpfeife rauchst
      - Karl Mai -

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Michel ()

    • Die Ermittler haben auch den Ruf sehr gewissenhaft zu arbeiten und voreilige Schlüsse strikt zu vermeiden.

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      Ich denke, dass es der Co-Pilot war.

      Wie grausam. Das ist so sinnlos.

      Wenn dieser Mann nicht mehr leben will, kann er seine Konsequenzen ziehen oder sich Hilfe holen. Diese Wahl hat jeder immer.

      Die Flugzeuginsassen hatten keine Wahl.

      Wie sinnlos.
      Lesen gefährdet die Dummheit

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von shakira ()

    • Markus Wahl von der Pilotenvereinigung Cockpit war es, der gleich Frau Illners Eingangsstatement mit der Gegenfrage konterte, ob denn das Bild, das jetzt vom Hergang der Katastrophe gezeichnet werde, überhaupt schon komplett sei. Man solle doch bitte erst einmal die weiteren Untersuchungen abwarten. Es gebe auch ganz andere Erklärungsmöglichkeiten.

      Deutlicher wurde Ex-Minister Ramsauer. Es sei doch gar nicht gesagt, dass die Darstellung des französischen Staatsanwalts vom erweiterten Suizid des Copiloten tatsächlich zutreffe. Wenn ein Staatsanwalt etwas behaupte, müsse das schließlich keineswegs stimmen. Oft genug fielen die Urteile später anders aus. Und ausgesprochen kritisch und mit unverhohlener Skepsis äußerte sich Fachjournalist Spaeth.

      Es sei doch sehr verwunderlich, dass der Staatsanwalt so rasch zu derart weitreichenden Schlussfolgerungen gelangt sei - und das allein anhand einer ersten Auswertung der Stimmenaufzeichnung. Klarheit über das, was sich während des Todesflugs abgespielt habe, könne schlichtweg noch gar nicht vorhanden sein. Andernfalls, so Spaeth leicht sarkastisch, bräuchte man nach der viel wichtigeren Datenbox ja gar nicht mehr zu suchen.

      http://www.spiegel.de/kultur/tv/germanwings-absturz-bei-maybrit-illner-zweifeln-experten-an-suizid-these-a-1025823.html
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Was nicht sein darf, kann auch nicht sein. Wer will wieder was verbergen?

      Ich verstehe durchaus wenn sich jemand von Cockpit mit Händen und Füßen gegen die Erkenntnis wehrt, dass ein Kollege 150 Menschen - Passagiere und Kollegen - umgebracht hat aber aktuell sprechen alle Indizien gerade für diese These.
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      Benjamin Franklin
    • Original von surfin
      Original von Rincewind
      aber aktuell sprechen alle Indizien gerade für diese These.

      Mag sein. Die Frage ist aber, ob diese Indizien für die Vorverurteilung schon ausreichen. Die Auswertung des Flugdatenschreibers kann man ruhig noch abwarten.


      Es geht nicht um eine Vorverurteilung. Nur konnten bislang durch den ausgewerteten Voice Recorder alle bis dahin kursierenden Theorien ausgeschlossen werden. Es gab offensichtlich keinen Druckabfall, kein technisches Problem auf das die Piloten verbal reagiert hätten, die Piloten sind nicht ohnmächtig geworden, einer war außerhalb des Cockpits und ist nicht wieder rein gekommen/rein gelassen worden und der andere hat regelmäßig geatmet, dann aber weder auf den Tower, Warnungen des Computers noch auf den Kollegen vor der Tür reagiert. Das sind die bislang bekannten Fakten. Die wird auch der Flugdatenschreiber nicht mehr negieren.
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Ich habe den oeben verlinkten Artikel heute Morgen beim Frühstück gelesen. Absolut inakzeptabel finde ich die Aussage, die die Gräfin nicht mehr mit ins Zitat eingepflegt hat.

      Im Übrigen habe es in der Vergangenheit einige Beispiele gegeben, wie französische Behörden sich sehr bemüht hätten, Schaden vom Ruf des Airbus fernzuhalten. Damit wolle er aber nun nicht unterstellen, dass entsprechende Beweggründe auch diesmal bei der Präsentation der Selbstmordtheorie im Spiel seien.

      Ach, will er nicht? Und warum macht er es dann?

      Ich verstehe auch nicht, was an der Aussage des Staatsanwaltes und den Berichten der Medien falsch sein soll. Es gibt Hinweise, die einen Selbstmord wahrscheinlich machen und einen technischen Fehler offenbar ausschließen.

      Was sollten denn die Behörden machen? Mauern? Die Indizien und die Tonaufnahme aus dem Cockpit unter Verschluss halten bis auch der letzte Zweifel ausgeräumt ist? Das wäre m.E. erst recht die Grundlage für Gerüchte, die unnötige Ängste schüren würde.
    • Egal was letzendlich die Ursache war, die Passagiere und Crew sind tot. Die holt niemand mehr zurück.

      Besonders schlimm ist es für die Eltern und Freunde des Co-Piloten. Ich hoffe, sie werden nicht von Leuten, die Opfer - Täter nicht auseinander halten können, beschimpft. Oder gar gewaltätig angegangen. :(

      Ganz schlimm für die Angehörigen der Opfer ist das unzugängliche Absturzgebiet. Tote identifizieren, Abschied nehmen, akzeptieren was passiert ist, realisieren und verarbeiten wird schwer. Schwerer als ohnehin. Ich bin froh, dass es so viele prof. Helfer für sie gibt. Hoffentlich nicht nur für ein paar Tage.


      ;(
      "Wo das Bewusstsein schwindet, dass jeder Mensch uns als Mensch etwas angeht, kommen Kultur und Ethik ins Wanken.
      Das Fortschreiten zur entwickelten Inhumanität ist dann nur noch eine Frage der Zeit."
      (Albert Schweitzer)