Darf Medizin alles?

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    • spiegel.de/panorama/0,1518,347729,00.html

      Warum darf diese Frau eigentlich nicht in Ruhe und Würde sterben?
      [URL=http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,347565,00.html]Diese chronologische Abfolge[/URL] ist einfach haarsträubend - und meiner Ansicht nach auch unmenschlich. :rolleyes:
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Hi,

      ich habe lange darüber nachgedacht, ob man jemand verhungern und damit einen langen, qualvollen Tod preisgeben darf. Ich bin mir nicht sicher.

      Es ist sicherlich unfraglich klar, daß die Patientin nicht mehr genesen wird. Sie wird für den Rest Ihrer Tage dahonvegetieren. Daher stellt sich doch die Frage, was höher einzuschätzen ist. Das Recht der Patientin auf ein Leben, oder das Recht, den Zeitpunkt seines Todes selbst bestimmen zu dürfen. Dieses Recht wird in den USA von einigen Staaten negiert, da dort Selbstmordversuche unter Strafe steht.

      Im Rahmen dieser Diskussion ist doch m. E. die Frage nach der aktiven Sterbehilfe der viel wichtigere Punkt. Ich denke, daß diese Frage ensgültig geklärt werden muss. Ich denke, daß aktive Sterbehilfe unter kontrollierten Bedingungen durchaus gerechtfertigt ist.

      Gruß Ivanhoe
      heute mal ohne Signatur
    • Ich stimme Dir zu: ich nehme einfach MICH als Beispiel..... wenn ich unheilbat krank werde, alles versagt, ich nur noch durch Technik am Leben erhalten werde - wem nützt das? ICH merke davon nichts, meinen Kindern bescgert es unsagbares Leid (Ich will hier gar nicht wirklich von den Kosten reden!)
      Aus dieiem Grunde habe ich für mich entschieden: Eine Patientenverfügung , ein Organspendeausweis und eine Vorsorgevollmacht

      denn ich habe es hinter mir, dass man bei Angehörigen nicht gefragt wird....

      UND: allen Zweiflern zum Trotz: jaaa, ich bin evangelisch!
      man sieht sich im Leben immer zweimal ;)
    • Was ich mich die ganze Zeit schon frage ist: was passiert, wenn die Ernährung wieder zugeführt wird?

      Das bedeutet ja, dass die Frau für den Rest ihres Lebens künstlich ernährt werden wird. Sie ist noch relativ jung, daher wird das vielleicht noch einige Jahrzehnte so weitergehen - weil nicht davon auszugehen ist, dass sie sich wieder erholt. Wird sie dann irgendwann "auf natürliche Weise" sterben?

      Sorry, falls die Frage "kalt" wirkt, so ist das nicht gemeint. Ist mir nur gestern eingefallen, und jetzt sitzt der Gedanke irgendwie fest...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Morrigan ()

    • Meines Wissens werden Menschen in dieser Situation nicht wirklich alt. Da sie aber erst Anfang 40 ist, könnte sie schon noch eine Weile "leben".

      Edit: Wissen wir, bzw die Ärzte, wirklich das dieses arme Menschenkind das Dasein einer Zimmerpflanze führt oder ob hinter dieser Fassade nicht doch ein wacher Verstand steckt, der nur vollkommen außer Stande ist, sich in irgendeiner Weise zu artikulieren ?
      "Zicke Zacke Hühnerkacke"

      Dickie Hoppenstedt

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Friedhelm ()

    • Vayacondios, mit dieser Frage bist du mir zuvorgekommen. - Nein, das ist meiner Ansicht nach kein Leben. Das ist Vegetieren. Der Sieg der Technik.

      Und ich denke, man muß den Angehörigen auch die Möglichkeit geben, Abschied nehmen zu können. Der Ehemann versucht das seit 15 Jahren.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Der Fall Theresa Schiavo gerät langsam zur unwürdigen Posse. :O

      welt.de/data/2005/03/23/614973.html


      Wer sich die Fotostrecke auf [URL=http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,347774,00.html]http://www.spiegel.de[/URL] anschaut muss zwangsläufig zu der Überzeugung gelangen, das es sich hierbei nur noch um eine emotionale Diskussion handelt. Der Verstand spielt offensichtlich nur eine untergeordnete Rolle.
      Büchermäßig bin ich nicht so lesetechnisch unterwegs!

      Cora Schumacher

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von tomex090 ()

    • Ich persönlich würde es meinen Eltern sehr übel nehmen, würden sie mich über Jahre so dahinvegetieren lassen. Ich kann nicht verstehen, dass man der Qual dieser Frau nicht ein Ende bereitet. Wenn man dieser Frau ein verhungern und verdursten nicht zumuten will, warum wird dann nicht an aktive Sterbehilfe gedacht? So würde dieser Prozess sehr schnell abgekürzt.

      Was ist das denn für eine Liebe? Selbst wenn ich noch eine Chance hätte, irgendwann mal wieder aus dem Koma zu erwachen um dann auch noch evtl. mitzubekommen, wie es um mich steht, würde das meine Wut nicht abschwächen. Der Ehemann dieser Frau könnte es sich einfach machen, sich scheiden lassen und die Frau ihrem Schicksal überlassen. Gerade dass er das nicht tut, zeigt doch, dass ihm an dieser Frau sehr viel liegt und er für sie kämpft.


      Ich frage mich, würde diese Frau überhaupt mitbekommen, wenn die Ernährung eingestellt wird?

      Ich halte die Einstellung ihrer Familie für egoistisch und unverantwortlich.

      Wenn sich die Politik hier schon einmischt, dann sollte da eher über Sterbehilfe nachgedacht werden und nicht über lebensverlängernde Massnahmen, denn das hat in der Politik wirklich nichts zu suchen. Herrn Bush ist es im Grunde genommen doch piepegal, was mit dieser Frau passiert.
    • Und wo zieht man die Grenze, wann man Komapatienten Sterbehilfe zuteil werden läßt? Nach 10 Jahren? 5 Jahren? 1 Jahr? Oder doch nach einem halben Jahr, weil so ein Patient ja einen Haufen Geld kostet? Mit dieser Forderung nach Sterbehilfe muß man schon extrem vorsichtig sein. Und ja, ich kenne Krebspatienten und Vollpflegefälle, bin aber trotzdem im Grunde gegen Sterbehilfe, zumindest solange nicht eine eindeutige Patientenverfügung vorliegt.
    • Original von wonderland
      Mit dieser Forderung nach Sterbehilfe muß man schon extrem vorsichtig sein. .


      Lieber Wonderland,
      das ist keine Sterbehilfe sondern eine sadistische Verlängerung des Sterbensprozesses!
      Ohne technische Mittel wäre diese "Pflanze" schon längst gestorben.

      Appie
      Ich habe so viel über die Auswirkungen von Rauchen, Trinken und Sex gelesen, dass ich jetzt beschlossen habe, mit dem Lesen aufzuhören!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Appie ()

    • Wenn ich hier solche Sachen lese wie
      - Ich halte die Einstellung ihrer Familie für egoistisch und unverantwortlich.
      - Ich finde, hier ist eine Grenze erreicht
      - sadistische Verlängerung des Sterbensprozesses
      - Was ist das denn für eine Liebe?

      Dann frage ich mich, sagt mal, geht es eigentlich noch?
      Wie wonderland schon sagte, das ist ein Thema, welches man sehr vorsichtig angehen sollte und muß. Wie kann man dann den Angehörigen, die sich nicht damit abfinden wollen, dass es zu Ende ist, die ein Leben mit extremen Einschränkungen immer noch eher sehen, als gar kein Leben, unterstellen, sie seien egoistisch, unverantwortlich und auch noch ihre Liebe in Frage stellen? Wer gibt jemanden überhaupt das Recht, so zu urteilen, nur weil es vielleicht nicht in das eigene kleine Weltbild hineinpasst?
      Es gibt nun mal Menschen, die sehen das Leben, egal in welcher Form, als das höchste Gut an, was es auf dieser Welt gibt und das sind nicht wenige.
      Ich für meinen Teil kann es nicht entscheiden und ich möchte es auch nicht und ich kann mir keinerlei Wertung dazu erlauben, denn ich weiß nicht, wie die Betroffenen darüber gedacht haben. Ich weiß es einfach nicht, aber andere offenbar schon.