Weder gerecht noch sozial ausgewogen - das "Spar"paket

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Ich habe mir nun auch den Artikel durchgelesen, der hier angesprochen wurde. Das Thema war: " Die Mittelschicht - Zahlmeister der Nation?" Dazu sage ich ja, ds ist leider so. Was allerdings der Verfasser apache darüber abgelassen hat fand ich überhaupt nicht klasse.

      Hier im Land läuft vieles nicht gerecht, das ist richtig, aber wäre die Linke wirklich an der Macht, dann könnten wir getrost einpacken. Es ginge den Minderheiten vielleicht ganz, ganz kurzfristig besser, aber die Wirtschaft würde innerhalb kürzester Zeit zusammenbrechen.

      Wir haben seit Jahrzehnten über unsere Verhältnisse gelebt, wir haben finanziert, was auf Dauer nicht zu finanzieren ist und auch ohne diese Bankenkrise wäre der Kollaps gekommen, eben halt etwas später. Es wurden Geschenke gemacht um sich die Wählergunst zu erhalten, dies alles wieder auf Normalmaß zurückzufahren wird schmerzhafte Einschnitte geben.

      Natürlich kann man die "Reichen" kräftig zur Kasse bitten, nur - sie können sich gegen das Melken wehren, sie sind dann halt irgendwann weg. Steuerflucht heißt das dann, bei den Großen. Firmen werden noch mehr ins Ausland verlagert und noch mehr Arbeitsplätze gehen kaputt. Bei den anderen, die viel verdienen, weil sie die Qualifikation dafür haben und dafür etwas geleistet haben, die gehen ebenso aus Deutschland weg, denn dieser Schwachsinn: "Wer viel verdient, dem tun die Steuern nicht weh", ist Schwachsinn. Auch da gibt es eine Schmerzgrenze. Ich bezweifle auch, dass der Freund von Tomex die "Steuern" gerne bezahlen würde, wenn er sie an die Stellen verteilen könnte, die er für wichtig hält. Das sind Sprechblasen.

      Dass unsere heutige Regierung an der Spitze steht wurde durch Wahlen bestimmt, also durch die Mehrheit. Auch die Reichen haben nur eine Wahlstimme.

      Um so angenehmer ist es zu beobachten, dass sich jetzt auch langsam etwas in der Masse regt, sie scheint langsam auf zu wachen. Wir brauchen keine Abschaffung der Demokratie und schon gar keine Anarchie, was wir brauchen ist ein sauberer Neuanfang, dass gegenwärtige System qualmt aus allen Nähten. Finanziell ist eh bald Ende und auch ökologisch ist dieser Planet total ausgelutscht doch anstelle zu reagieren, agiert die Politik lediglich und verschiebt das unvermeintliche "Rien ne va plus" immer nur noch ein Stückchen weiter nach hinten.


      Was die jetzige Regierung bisher geleistet hat, das war nichts, sie hat außer Gezänk noch nichts auf die Beine gebracht. Wie es im Moment bei uns aussieht, kann man also nicht nur ihr anlasten, da haben schon einige Regierungen davor mitgesorgt. Nun hat sie ein Sparpaket geschnürt, egal wie es ausgesehen hätte, es wäre immer daran rumgenörgelt worden. Dass man es nicht jedem und allen recht machen kann, das weiß jeder aus eigener Erfahrung.
      Stimmt, laut Umfragen sind nur noch 12% der Bevölkerung mit der Arbeit der Regierung zufrieden. Dass es aber so aussieht, wie es bei uns aussieht, ist nicht nur die Schuld dieser Regierung

      Es wäre auch Pflicht der Vorgängerregierungen gewesen, nicht nur in Deutschland, diese Macht der Banken, Versicherungen und Konzerne zu verhindern. Das wurde aber verschlafen, man wollte es nicht sehen oder war wirklich zu dämlich, hier etwas einzudämmen. Wenn die Deiche schon gebrochen sind, lässt sich das Wasser auch nicht mehr durch Sandsäcke stoppen.

      Da hätte die Masse schon etwas früher aufschreien müssen, aber da hat sie ja noch geschwiegen. Ging es ihr noch nicht schlecht genug? Erst wenn Einschnitte geplant sind, dann geht man auf die Barrikaden?
    • In diesem Beitrag kann ich mich doch glatt wiederfinden und ich glaube auch mit Tom kriege ich einen guten Konsenz hin, auch wenn ich in einigen Punkten zur Masse anderer Meinung bin.
      Ich finde, die Masse ist eben relevant und die Masse kann man nicht wirklich lenken und manipulieren und wenn, dann nur kurzfristig.
      Sie ist maximal träge und benötigt einige Zeit, um in die eine oder andere Richtung umzuschwenken, aber frührer oder später tut sie es. Wer der Masse das abspricht, der spricht unserer Gesellschaftsform ihre Daseinsberechtigung ab.
      Aber solche soll es ja auch geben. :D
      Viva la revolution und hängt sie höher! :evil:
    • Original von cosgan
      Stimmt, laut Umfragen sind nur noch 12% der Bevölkerung mit der Arbeit der Regierung zufrieden. Dass es aber so aussieht, wie es bei uns aussieht, ist nicht nur die Schuld dieser Regierung

      Moin cosgan, darum schrieb ich ausdrücklich,

      [....]doch anstelle zu reagieren, agiert die Politik lediglich und verschiebt das unvermeintliche "Rien ne va plus" immer nur noch ein Stückchen weiter nach hinten.


      Das Versagen mit dem Trend der falschen Umverteilung begann schon vor Jahren, schon Anfang der 90`ger Jahre war einigen Soziologen klar, das die damalige Teen/Twen Generation eine Art Peak darstellt, die erste Generation junger Leute nach dem Krieg, die den Lebensstandard ihrer Eltern nicht mehr toppen, ja nicht einmal mehr erreichen kann.


      Ich finde, die Masse ist eben relevant und die Masse kann man nicht wirklich lenken und manipulieren und wenn, dann nur kurzfristig.


      Eigentlich wollte ich den unsäglichen Vergleich zum Nationalsozialismus nicht bringen aber das hatte ich beim Verfassen der Zeilen im Hinterkopf. Schließlich ist seither kein Evolutionssprung von statten gegangen und zu Beginn gab es nur sehr wenige Menschen mit Durchblick. Die aufgrund von mangelnder Relevanz einfach überhört wurden. Als die Masse bemerkte, dass sie beschissen wurde, lagen die Amerikaner schon am Rhein und die Russen an der Oder.


      Na wie dem auch sei, die Kosten für eine verfehlte Politik und eine inkompetente Wirtschaftsriege einfach mal dem Volk zu präsentieren, finde ich schon dreist.
      Büchermäßig bin ich nicht so lesetechnisch unterwegs!

      Cora Schumacher
    • Eigentlich wollte ich den unsäglichen Vergleich zum Nationalsozialismus nicht bringen aber das hatte ich beim Verfassen der Zeilen im Hinterkopf.
      Gut, daß Du ihn auch nicht gebracht hast, er würde nämlich nicht stimmen.
      Der Nationalsozialismus kam 1933 durch eine Machtübergabe (kein Wahlgewinn) an Hitler an die Macht und weißt Du, was er als erstes gemacht hat? Gönau, er hat die Demokratie durch eine Diktatur ersetzt (Womit wir ja wieder beim Thema wären).
      In der vorangegangenen Wahl Ende 1932 verlor die NSDAP bereits wieder an Stimmen, aber das war ab dann irrelevant.


      Nur so halt... ;)
    • Das Etatdefizit werde schon im laufenden Jahr mit 60 bis 65 Milliarden Euro um bis zu 20 Milliarden Euro niedriger ausfallen als geplant, hieß es unter Berufung auf die Haushaltsplanung der Regierung. Grund seien unerwartet hohe Steuereinnahmen, die Erlöse aus dem Verkauf von Mobilfunklizenzen und geringere Arbeitsmarktkosten ([URL=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,702024,00.html]Quelle[/URL]).

      "Jetzt haben wir genug Luft für eine Abflachung des Mittelstandsbauchs und eine Entschärfung der kalten Progression", sagte der FDP-Finanzexperte Daniel Volk der "Financial Times Deutschland". Die von der FDP bis zum Veto von Kanzlerin Angela Merkel geforderte Steuersenkung in Höhe von 16 Milliarden Euro sei jetzt gut zu finanzieren.

      Auch der finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Leo Dautzenberg, zeigte sich offen für eine steuerliche Entlastung der Bürger. Angesichts der besseren Haushaltszahlen "stünde einer Steuersenkung von fünf Milliarden Euro ohne Gegenfinanzierung nichts entgegen", sagte er der Zeitung (Quelle).


      Wie kann es eigentlich sein, daß die Bundesregierung wenige Tage nach der Verkündung des Sparpakets zwanzig Milliarden Euro aus dem Hut zaubert? Wie kann es weiterhin sein, daß die Bundesregierung dann trotzdem an diesem Sparpaket festhält, das nach dem nächsten Winter mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für etliche Hartzer die Obdachlosigkeit bedeutet, weil man ihnen den Heizkostenzuschuß gekürzt hat?

      Hat die Bundesregierung eigentlich vergessen, daß sie nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes die Regelsätze für HartzIV neu berechnen muß, und zwar noch in diesem Jahr?

      Im übrigen finde ich es bemerkenswert, daß Herr Dautzenberg (und nicht nur der) von einer Entlastung der Bürger spricht - Hartzer und ihre Familien scheinen für die Bundesregierung jedenfalls keine Bürger zu sein.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens