Autokrise....

Original von Rincewind
Wäre ich Inhaber eines Autohauses würde ich meinen Mitarbeitern zum Jahresende kündigen, danach kauft kein Mensch mehr einen Neuwagen und auch günstige Gebrauchte wird es nicht geben weil man die verschrottet hat...

Da sehe ich nicht ganz so schwarz - immerhin gibt es etliche Autofahrer, die regelmäßig alle drei bis sechs Jahre einen Neuwagen kaufen oder leasen - und für die die Abwrackprämie deshalb nicht interessant ist, weil deren Autos schlicht noch nicht alt genug dafür sind.

Aber diejenigen, die ein mindestens neun Jahre altes Auto fahren, haben dafür in aller Regel einen triftigen Grund: sie wollen oder können sich kein neueres Auto oder gar einen Neuwagen leisten. Was sollen daran 2.500 Euro Prämie ändern? Noch dazu bei den heutigen Fahrzeugpreisen?

Diese Subvention begünstigt - mal wieder - diejenigen, die das nicht wirklich nötig haben. Abgesehen davon löst sie keines der Probleme, die zu der Absatzkrise der Automobilindustrie geführt haben, sondern verlagert sie bestenfalls. Aber auch das ist in diesem Staat nichts neues.

Original von Rincewind

Richtig, die Leute sind dumm, blöd und gierig und durch 2500€ derart geblendet das sie privat Geld vernichten, Stichwort Rentnerwagen die vielleicht alt sind, aber nur in der Garage standen und vielleicht 30-40000 Kilometer runter haben... Die Kisten sind nicht nur mehr als die Prämie wert, sondern werden in den nächsten Jahren auf dem Gebrauchtmarkt fehlen...

Solche Autos habe ich in jungen Jahren bevorzugt gekauft, zb. einen Golf von einem älteren Herren aus der ehemaligen Nachbarschaft. Das Auto war 3 Jahre alt ( 30.000 Km gelaufen), er wollte 5000 DM dafür, TÜV abgenommen, neue Reifen # ein Satz Winterreifen dabei. Ich habe das Auto noch gut 9 Jahre gefahren, am Ende seines Lebens hat er gut 600.000 Km auf den Buckel gehabt, der Rost hat uns leider getrennt. Den Motor + Getriebe habe ich noch für 750 DM verkauft an einen Arbeitskollegen der hat den Motor noch 4 Jahre gefahren und ihn auf gut 850.000 Km geschaukelt. Das nächste Auto war ein Jetta, den habe ich auch gut 8 Jahre gefahren und am Ende seines Lebens hatte er auch gut 500.000 Km runter, den habe ich noch für 1500 DM weiterverkauft. Das Auto was ich jetzt fahre ist auch schon etwas älter ( Baujahr 93 ) solange es läuft und ohne große Kosten durch den TÜV geht wird auch kein neues gekauft, zumal ich eh keine großen Strecken mehr fahre bzw. fahren muss.

Ich hatte Euch ja neulich mein Leid geklagt, als ich versuchte diese Prämie onlein zu beantragen.
Für das neue Auto meiner Tochter nehmen wir dieses Angebot wahr. Die alte Kiste ist deutlich weniger
wert und hätte es auch nicht mehr lange gemacht. Das Angebot kommt uns also gerade recht.

Es gibt Berechnungen von durchaus seriöser Seite, daß diese ganze Aktion, soviel sie auch erstmal kostet,
durch entsprechende Steuereinnahmen auf die neuen Autos mehr als selbsttragend ist.
Welche Auswirkungen aber dem Automarkt bevorstehen, wenn es die Prämie nicht mehr gibt ist
schwer vorher zu sagen. Vermutlich werden die Verkaufszahlen erstmal kräftig in den Keller rauschen.
Auch wird vorraussichtlich das Geschäft in den Autowerkstätten merkbar einbrechen, weil doch eine ganze
Menge Autos, die sonst noch einmal repariert worden wären einfach in die Presse gewandert sind.
So richtig kann also noch niemand sagen, ob der Regierung da nun eine gute Sache eingefallen ist, oder ob
hier nur neue Probleme geschaffen wurden, die aber dann erst nach den Wahlen merkbar sind.

GUL_DUKAT

..die spinnen die Deutschen

Wundert dich das, wo doch die größten Spinner sich in Regierungskreisen bewegen

CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer verlangte, die Prämie nachzubessern. Sie solle auch beim Erwerb von Jahreswagen gezahlt werden, wenn diese zuvor 14 Monate und nicht nur 12 Monate zugelassen waren, sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Ramsauer begründete dies damit, dass viele Jahreswagen etwas länger als ein Jahr gefahren würden, ehe sie verkauft werden. Davon könnten vor allem Firmen wie Audi, BMW und Mercedes profitieren, die viele Jahreswagen im Angebot haben.
spiegel.de/wirtschaft/0,1518,618268,00.html

Der Typ hat ja wohl wirklich nicht mehr alle Lichter auf der Glocke.

FIAT als Retter von Opel?? Die Nachricht hat doch wohl der Storch gebracht!

Den passenden Markennamen gibt es auch schon.

Witzig, der Opelgipfel ist gescheitert, GM schickt nen Vertreter und will mehr Geld, die US-Regierung schickt irgendeinen Angestellten ohne Entscheidungskompetenz und bei uns tanzen neben dem Finanzminister und dem Wirtschaftsminister auch der Außenminister, vier Ministerpräsidenten aus den Ländern und die Kanzlerin an um sich ein bißchen zu blamieren. Um dann der US-Regierung ein Ultimatum(!) zu stellen...
spiegel.de/wirtschaft/0,1518,627290,00.html

Liebe Bundesregierung, um es mal schonend zu sagen, der US-Regierung ist es wahrscheinlich scheißegal was mit Opel passiert. Das juckt die nicht einmal. Denen nun ein Ultimatum zu stellen ist naiv beziehungsweise reines Wahlkampfgetöse mit einer garantierten weiteren Blamage. Man ist in den USA anscheinend bereit General Motors mit allen Folgen insolvent gehen zu lassen, die Rettung von Opel oder irgendwelchen anderen europäischen Töchtern dürfte da wirklich auf der Agenda ziemlich weit unten stehen.

Und das Getöse hier ist auch nur mit Wahlkampf zu erklären. Ich finde es beeindruckend wie man am Konzept von Fiat oder Magna rumkritteln kann, den mal ehrlich welche Alternative gibt es den sonst? Da bleibt nur die Pleite und wenn es nicht jetzt passiert dann erst nach den Wahlen...

Die wollen halt nochmal richtig absahnen, und da die meisten Entwicklungen hier gemacht wurden sind die doch hochgradig daran interessiert diese zu bekommen. Damit kann man doch nochmal richtig Kohle machen bei anderen Autobauern wenn man diese weitergibt oder verkauft. Die dürfen auf keinen Fall weggegeben werden.

Soll GM Opel ruhig fallen lassen, und als Bankrott erklären, wenn die weg sind kann man den Laden auch ohne GM weiterführen, dürfte zwar etwas kompliziert werden, aber dafür haben wir ja blitzgescheite Ministerialbeamte und Minister, sollen die doch mal was tun für ihr Geld.

Original von Rincewind
der US-Regierung ist es wahrscheinlich scheißegal was mit Opel passiert.
Und das Getöse hier ist auch nur mit Wahlkampf zu erklären.
Da bleibt nur die Pleite und wenn es nicht jetzt passiert dann erst nach den Wahlen...

nichts weiter als ein weiteres beispiel für die tägliche ver..sche.

Und unsere Hirnis lassen es sich gefallen

Ich kann das Wort Opel schon nicht mehr hören und ich finde es bedenklich, dass die allermeisten Bundesbürger nach über 100 Tagen Karl-Theodor zu Guttenberg den subjektiven Eindruck haben, dass der sich seither um nichts anderes gekümmert hat.

Original von tomex090
... dass der sich seither um nichts anderes gekümmert hat.

Herr von Guttenberg versucht den Eindruck zu vermitteln, als ob er in der Opel-Geschichte irgendwas zu melden oder gar zu entscheiden hätte.

Der amtierende Bundeswirtschaftsminister setzt sich übrigens - in trauter Zusammenarbeit mit seier adligen Kabinettskollegin - für die Einführung von Netzsperren ein.