Bankenkrisen

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    • Hat eigentlich irgendwer erwartet, daß der Bankenstreßtest im Sommer (wir erinnern uns: nur 8 der 91 "getesteten" Geldinstitute fielen durch - welche eigentlich?) auch nur das Papier wert war, auf das er gedruckt war? Oder daß [URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,754317,00.html]diese Rede[/URL] der Kanzlerin etwas anderes war als Wahlkampf?

      Wenn mehr als 90% der Banken so krisenfest sind, warum müssen wir jetzt schon wieder Banken retten, und zwar mit Geld, das wir doch gar nicht haben? Noch dazu, wenn das alles ebenoffensichtlich doch nicht so alternativlos ist?

      Mir graut vor dem Tag, an dem auch mein Land seine Zinsen nicht mehr bezahlen kann (daß die Schulden jemals zurückgezahlt werden [können], stand ja ohnehin nie zur Debatte). :rolleyes:
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Orthogräfin ()

    • Original von Orthogräfin
      Hat eigentlich irgendwer erwartet, daß der Bankenstreßtest im Sommer (wir erinnern uns: nur 8 der 91 "getesteten" Geldinstitute fielen durch - welche eigentlich?) auch nur das Papier wert war, auf das er gedruckt war?


      Controller: Bank, hast du Rücklagen?

      Bank: Ja

      Controller: Bestanden!
      Büchermäßig bin ich nicht so lesetechnisch unterwegs!

      Cora Schumacher

    • Mich dünkt, ich brauche eine neue Brille :O

      Wo steht denn da die belgisch/französische Großbank Dexia? Immerhin ist diese Bank mit einer Bilanzsumme von 517 Milliarden € eine derartige Schieflage geraten, dass die Zwergnase Sarkozy schon mal ganz nonchalant anfragte, ob man u.a. diese Bank nicht mit Geldern aus dem Euro-Rettungschirm helfen könne! 8o
      Büchermäßig bin ich nicht so lesetechnisch unterwegs!

      Cora Schumacher

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von tomex090 ()

    • Der peinliche Bilanzierungsfehler von 55,5 Milliarden Euro bei der HRE-Bad Bank hat keine personellen Konsequenzen (Quelle).

      Tja, wenn es um ein Hackklößchen oder um zwei Pfandbons im Wert von zusammen EUR 1,30 ginge, hätte man wohl durchgreifen müssen und hätte auch hart durchgegriffen. Aber doch nicht bei 55,5 Milliarden Euro! Das kann doch mal passieren, und Schaden ist dabei ja auch niemandem entstanden... kein Schaden? Wie sieht es eigentlich mit den Zinsen für diese 55,5 Milliarden Euro aus? Und warum haben weder Wirtschaftsprüfer noch Bundesfinanzministerium den Fehler bemerkt?

      Komisch - genau die Medien, die sich im Sommer genüßlich darüber mokiert haben, daß in Griechenland Renten an Leute gezahlt werden, die längst tot sind, hört man in dieser Sache jetzt wenig bis gar nicht...

      Ach, übrigens: hat Herr Schäuble nicht kürzlich seinen Pressesprecher wegen einer Nichtigkeit vor der versammelten Pressekonferenz rundgemacht? Richtig, da war doch mal was... aber die Banker werden - selbstverständlich nicht in aller Öffentlichkeit, sondern in geschlossener Gesellschaft - nur freundlich gebeten, es beim nächsten Mal etwas besser zu machen?

      Oder war das nur die Version fürs Stimmvieh? Wer läuft da an wessen Nasenring durch die Manege?
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens

    • Dass die damit so schnell auffliegen hätte man sicher nicht erwartet, getarnt war das Ganz eigentlich als ultrakomplexes versicherungsmathematisches Modell, aber im Grunde genommen ist es in der Tat nichts weiter als eine Wette.
      Medizinische Gutachten als Maßstab für die zu erwartende Rendite klingt irgendwie nach gruseliger Science-Fiction ist aber auch ein brauchbarer Index für den Zustand des gegenwärtigen Systems.
      Büchermäßig bin ich nicht so lesetechnisch unterwegs!

      Cora Schumacher

    • Die Geier kreisen ja schon, die einschlägigen Wirtschaftsblätter heizen die Stimmung bereits an: "Mit Italien geht es abwärts", "Italien im Gespräch als nächster Rettungskandidat" - hübsche Überschriften, die erkennen lassen, wohin die Reise gehen wird. Die Italiener sind ja auch alle faul und korrupt, schnorren und betrügen, wo sie können, ein Skandal jagt den nächsten und: Sind eigentlich nicht sowieso alle Italiener Mafiosi? Die angeblichen Mahner hoffen auf den Crash.

      Ich meine: Es reicht! Man kann ein Land nämlich auch in die Pleite reden und genau das passiert hier zurzeit. Noch nie war so offensichtlich, von welchen Interessen die Berichterstattung gesteuert wird: aus dem Lager der Börsen-Spekulanten, der Heuschrecken-Hedgefonds, der Ratingagenturen, von den Zockern also, die mit derartigen Spekulationsluftblasen jede Menge Geld verdienen.


      Besser als Stefan Troendle bei tagesschau.de kann man es kaum ausdrücken.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens

    • Original von wendland
      Ein langer Artikel, aber ich finde in in einem solchen Maße lesenswert, dass ich ihn unbedingt hier teilen muss.

      Irrfahrt im Fiskalsturm


      Ich habe mit diesem Artikel und jedem anderen zu der Krise ein eher distanziertes Gefühl, der Grund ist simpel - keiner weiß es. Jeder schreibt nur Meinungen und niemand, selbst Finanzmarktexperten nicht, können sagen, was richtig, was falsch, was fatal und was hilfreich ist. Historisch ist der Euro einmalig und offensichtlich gibt es gewaltige Webfehler in der Union und ich kann nur nach Gefühl sagen, dass diese Währungsunion eben eine Schicksalsgemeinschaft ist, die uns noch teuer zu stehen kommen wird - nur können wir es uns überhaupt nicht leisten den Karren an die Wand zu setzen.

      Wenn Angie nun sagt, dass es keine "Eurobonds" geben wird solange sie lebt, tippe ich auf ihre Wiedergeburt spätestens in 6 Monaten... :)
      Vielleicht hätte man den ganzen Mist von vornherein unterbinden können, wenn man den Märkten von vornherein verklickert hätte, dass jedes Wetten gegen den Euro keinen Gewinn abwerfen wird, aber die Politik agiert nicht, sie reagiert nur auf die ominösen "Märkte".
      Es ist lächerlich die Bundesrepublik als europäischen Musterschüler darzustellen, gerade gab es aktuelle Nachrichten, dass die Deutschen Staatschulden auf eine neue Rekordhöhe angeschwollen sind. Wer sind wir, mit ner Staatsverschuldung von mehr als 2 Billionen Euro anderen Vorschriften zu machen? Nur weil wir das Geld gerade umsonst bekommen?
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin

    • Ich habe ja auch nicht behauptet, dass der Artikel jetzt absolut alles erklärt. Ich fand ihn nur sehr lesenswert und interessant.
      Ich befürchte allerdings, dass er der Wahrheit sehr nahe kommt.
      Es ist aber wirklich so, wie Du sagst. Es weiß keiner genau. Wird in diesem Artikel allerdings auch angedeutet.
      Bisher gibt es nicht einmal eine vernünftige Theorie, nicht einmal einen Ansatz, wie sich Finanzsysteme und Wirtschaften
      in einer Währungsunion verändern und verhalten.

      Und die Angie ist doch die Meisterin der Wende bei voller Fahrt. Die Bemerkung "nicht solange ich lebe" ist allerdings auch
      für ihre Verhältnisse weit aus dem Fenster gelehnt.
      Seid barmherzig. Das Leben ist schon schwer genug!
      Kutte Tucholsky

    • Original von Rincewind
      [.....] ich kann nur nach Gefühl sagen, dass diese Währungsunion eben eine Schicksalsgemeinschaft ist, die uns noch teuer zu stehen kommen wird - nur können wir es uns überhaupt nicht leisten den Karren an die Wand zu setzen.


      Ich wundere mich ein wenig, dass hier immer noch Leute auf dem O-Ton der Schleimspur der Springermedien rumrutschen, hast du keinen eigenen Kopf oder wie oder was? :O
      Büchermäßig bin ich nicht so lesetechnisch unterwegs!

      Cora Schumacher

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von tomex090 ()

    • Original von tomex090
      Original von Rincewind
      [.....] ich kann nur nach Gefühl sagen, dass diese Währungsunion eben eine Schicksalsgemeinschaft ist, die uns noch teuer zu stehen kommen wird - nur können wir es uns überhaupt nicht leisten den Karren an die Wand zu setzen.


      Ich wundere mich ein wenig, dass hier immer noch Leute auf dem O-Ton der Schleimspur der Springermedien rumrutschen, hast du keinen eigenen Kopf oder wie oder was? :O


      Also das mit der Schleimspur und dem Ton der Springermedien hat mir noch keiner vorgeworfen, das tut weh... :) Aber der eigene Kopf ist vorhanden und in Gebrauch... :evil:
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin