Nokia

Betrifft zwar nicht Nokia... aber ich habe gerade einen Bericht über BP gelesen... da ist der Gewinn auf schlappe 20 Milliarden Dollar gesunken.... jetzt werden 5000 Mitarbeiter entlassen und BP wird alle Tankstellenshops verkaufen an Franchise Unternehmer... damit fallen weitere 9500 Stellen weg.

Die Raffgier kennt keine Grenzen und mir ist zum kotzen...


Quelle: spiegel.de/wirtschaft/0,1518,533249,00.html

de.reuters.com/article/topNews/idDEBUC63607520080206

Wenigstens etwas:top:

Ich frage jetzt aber nicht, wieso es jetzt erst interessant ist, dass die weniger Arbeitsplätze haben als sie sollten, sonst muss ich ich wieder so fürchterlich aufregen

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) bekräftigte am Mittwoch seine Kritik am Nokia-Management. In einem Beitrag für die "Frankfurter Rundschau" warf er den Verantwortlichen einen "ökonomistischen Tunnelblick" vor, weil sie das Bochumer Werk nicht schlössen, weil es "etwa Verluste gemacht hätte, sondern weil es nicht genug Gewinne gemacht hat"

Öhmm, wer hat denn ein weltoffenes Europa, am besten erweitert bis kurz vor Australien, und die Glogalisierung immer so schön bunt geredet?
Da fragt sich, wer wirklich den Tunnelblick hat, der Bürger oder der Politiker.

Original von GUL_DUKAT
Übrigens geht Deutschland, egal wie man es sich nun vorstellt, den "Bach" hinunter. Gerade gestern rief uns unser Junior an und teilte uns mit,-dass er nach Ende seines Medizinstudiums erst gar nicht hier in Deutschland versucht eine Stelle zu bekommen, sondern sich entweder nach Australien oder Neuseeland begibt.... unseren Segen dazu hat er schon.....:top:

Junge Leute lassen sich vom Staat und damit von der Allgemeinheit ihr Studium finanzieren und kehren als gut ausgebildete Fachkräfte ihrem Land den Rücken, ohne überhaupt den Versuch zu machen, hier Arbeit zu finden? DAS finde ich genauso dreist und asozial wie die Subventionsabzocke von Nokia und Konsorten - haben n-tv, N24 und wie diese Dreckssender alle heißen, eigentlich noch nie was über den Ärztemangel in Deutschland berichtet?!

Und wer hat die Professoren bezahlt, die Labore, das Klinikpersonal, die Famulatur, das AIP? Auch Ihr?

Also hat die Gräfin doch Recht, oder?

Der Staat sollte sich bei diesen Studenten die Kosten für das Studium wiederholen, wenn die nicht mal versuchen, hier Steuern zu zahlen. Ich halte das für ausgemachtes Schmarotzertum.

Könnte man drüber streiten. Was ist mit ausländischen Studenten, die extra zum Studium nach Deutschland kommen. Die werden hier ausgebildet und zahlen in der Regel auch keine Steuern anschliessend, weil sie in ihr Heimatland zurückkehren.
Ich persönlich denke nicht, daß Menschen, die sich nach dem Studium entscheiden das Land zu verlassen, zu irgendwelchen Ausbildungsabgaben herangezogen werden sollen. Wie soll das berechnet werden?
Und bekommen sie ihr Geld wieder, wenn sie sich nach einer gewissen Zeit doch wieder zur Rückkehr nach Doitschland entscheiden???

Also ich kann das bei den Arbeitsbedingungen in deutschen Kliniken durchaus nachvollziehen. Das Problem ist nicht der einzelne der wahrscheinlich erst während des Studiums gemerkt hat das Arzt in einer deutschen Klinik alles andere als ein Traumberuf ist sondern vielmehr das System das Mediziner entweder verbrennt oder aus dem Land treibt...

Original von GUL_DUKAT
Nicht alles,-aber mal als Beispiel ( wusste ich bis gestern auch nicht ! ) denn in der Beschreibung der Uni-Kiel : uni-kiel.de/fak/med/med.html steht auch beschrieben ( unter Körperspende ) , dass für die Präpkurse die erforderlichen Kosten für Leichen durch die Uniklinik übernommen werden.
uni-kiel.de/anatomie/institut/koerperspende.htm
Da ja unser Junior sich selbst und auch mit unserer Hilfe sein Studium finanziert, geht anteilmässig ( je nach Teilnehmeranzahl im Präpkurs ) ein Teil des Geldes auch für Bestattungskosten der "Körperspender" drauf....

Und das soll uns jetzt genau was sagen?

Original von Rincewind
Also ich kann das bei den Arbeitsbedingungen in deutschen Kliniken durchaus nachvollziehen.

Ich nicht. Die Probleme sind seit Jahren bekannt.

Das Problem ist nicht der einzelne der wahrscheinlich erst während des Studiums gemerkt hat das Arzt in einer deutschen Klinik alles andere als ein Traumberuf ist sondern vielmehr das System das Mediziner entweder verbrennt oder aus dem Land treibt...

Es gibt keine Garantie dafür, daß einem der Traumjob unmittelbar nach Beendigung des Studiums auf dem Silbertablett serviert wird - weder bei diesem Studiengang noch bei einem anderen. Aber ich finde es schlimm, wenn ein Studienabgänger nicht einmal versucht, hier Arbeit zu finden.

Die Arbeitsbedingungen im Ausland sind besser, also macht hier jeder Absolvent die Biege? Warum läßt er sich dann nicht gleich im Ausland ausbilden? Ich kann mich doch nicht einerseits über Firmen wie Nokia aufregen, die hier die Vorteile von Subventionen mitnehmen und dann weiterziehen und anderseits das gleiche Verhalten bei anderen nicht nur tolerieren, sondern auch noch jede mögliche Entschuldigung heranziehen, so realitätsfern sie auch sein mag?

Ich finde es schlimm, daß es sich der deutsche Sozialstaat einerseits leisten kann, Millionen gut ausgebildete Arbeitskräfte regelrecht auf die Müllhalde zu werfen, wenn sie ein bestimmtes Alter erreicht haben, und andererseits gut ausgebildete junge Menschen aus dem Land zu treiben, weil die Arbeitsbedingungen haarsträubend sind. Wäre es nicht fairer (und wirtschaftlicher!), die Arbeitsbedingungen (sowohl die Bezüge als auch die Arbeitszeiten) so zu gestalten, daß die Kosten für die Ausbildung von Fachkräften sich auch wieder amortisieren? So ganz nebenbei könnte man damit übrigens auch etwas für die Verbesserung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung tun...

Wie erinnern uns: Nokia sollte zu Unrecht erhaltene Subventionen ( 60 Millionen plus Zinsen) zurückzahlen, das kam nun dabei raus:

focus.de/finanzen/boerse/aktie…ers-image_aid_315651.html

Da denkt man sich erst, aha, 40 Mille, das ist doch schonmal ein Sümmchen.
Aber, wie immer im wahren Leben, muss man erstmal das Kleingedruckte lesen.

Zitat:
"Danach zahlt Nokia 20 Millionen Euro bar in eine Gesellschaft „Wachstum für Bochum“, die sehr wahrscheinlich als Stiftung geführt wird. Hinzu kommen mindestens 20 Millionen Euro, die Nokia aus dem Verkauf des Grundstücks und der Gebäude an einen Investor erzielt. Bisher vorliegende Gutachten taxieren den Wert der Immobilien sogar auf 24 bis 38 Millionen Euro. Weitere 20 Millionen Euro steuert das Land Nordrhein-Westfalen bei, um Investoren bei der Ansiedlung in Bochum zu unterstützen."

Und das soll vermutlich ein Grund zur Freude sein. Ich persönlich könnte mir schon wieder einen Eimer holen.

Update:

In neuer Nokia-Stadt gehen die Lichter schon wieder aus


Was mich freut: "Umsatz und Gewinn bei Nokia brechen ein"

Es ist schon verwunderlich wie die Produzenten von einem Land in das nächste hüpfen nur um noch billiger zu produzieren. Das in den Ländern einiges zurück bleibt was Frust verursacht das scheint sie nicht wirklich zu interessieren.

"Angesichts sinkender Nachfrage seien die Arbeitskräfte in Rumänien zu teuer."
Aber die haben doch vergleichsweise schon für Hungerlöhne gearbeitet!!
Die Lohnschraube wird wohl noch weiter runter gedreht, aber das Gewinde quietscht doch schon arg!!
Die Herren Entscheider der Großkapitalswirtschaft merken wohl immer noch nicht, daß ihnen die
Geschichte schon begonnen hat um die Ohren zu fliegen.

Endlich mal eine gute Nachricht an diesem trüben Apriltag.

Fitch stuft Nokia auf Ramschniveau herab

Quelle

Ob die Mitarbeiter von Nokia das auch für eine gute Nachricht halten?

Original von Orthogräfin
Ob die Mitarbeiter von Nokia das auch für eine gute Nachricht halten?

Meinst du die in Bochum, die in Jucu, die in China, die in Ungarn, die in Mexiko oder die im finnischen Werk Salo?