Das politische Kabarett

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    • Die Wachtel ist ein kleiner, unscheinbarer, sandbraun gefiederter Hühnervogel. Der Ruf des Weibchens hört sich eher wie ein Quaken an. :nicker:
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      "Die heutige politische Klasse ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei
      und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."


      Helmut Schmidt

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von sarazena ()

    • Das weiß ich, Sherlock. ;) Ich fand das da auch schon unmöglich. Und um das noch mal klarzustellen, es ging mir auch nicht um den Begriff "Wachtel", sondern um die Diffamierung "Zonenwachtel".
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Orthogräfin ()

    • Genau, Sensibilität ist hier nicht das Gebot der Stunde.
      Außerdem möchte ich mich dieser Gesellschaft in D nur höchst ungern assimiliert werden und dann begriffe wie "Bundeskanzlerin" für eine Person verwenden, die drauf und dran ist die gesamte Arbeit der Nachkriegsgenerationen das Klo runter zu spülen.
      Büchermäßig bin ich nicht so lesetechnisch unterwegs!

      Cora Schumacher

    • Spätestens beim zweiten Wahlgang war klar: Christian Wulff ist nichts als ein peinlicher Lückenbüßer von Merkels Gnaden."
      So kommentierte es kühn ein Polit-Professor auf der Mattscheibe. Eine Erkenntnis, die nicht sonderlich originell ist:
      Ist doch die Lücke, die der bisherige Präsident persönlich verkörperte, durch den neuen Präsidenten absolut glaubhaft gefüllt.

      [...]

      Als Null mit bravem Seitenscheitel
      versprichst du Glück uns, und zwar eitel.
      "Mein Ohr", so sabbelst du betroffen,
      "ist auch für meine Gegner offen."
      'ne Null, die offen gerne wär:
      Im Skat nennt man's ein Null-ouvert.
      Ein Lückenbüßer-Null-Gepfusche:
      Eben das Spiel mit einer Lusche.


      Klasse, Martin Buchholz. :top:
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Auch wenn Herr Wulff der Kandidat der "inkompetenten, machtgeilen Zonenwachtel" war, so finde ich jede Schmähkritik völlig unangemessen.

      Auch wenn Herr Gauck der Präsident meines Herzens gewesen wäre - Herr Wulff verdient unsern Respekt und mindestens 100 Tage Zeit. Danach können wir ihn Präsident oder Vasall der - na ihr wisst schon - nennen 8)

      Nein, liebe Orthogräfin, dieser Artikel war nicht Klasse. Das ist Schubladendenken ohne Perspektiven.
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      "Die heutige politische Klasse ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei
      und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."


      Helmut Schmidt
    • Die Sarrazins
      und die Sürrüzüns
      oder:
      The Survival of the Fiesest

      Ja, ich gestehe: Auch ich habe Sarrazin bereichert. Ich hatte mir sein Buch gekauft. Und ich habe es gelesen. Und ich lese nun auch in allen Gazetten viel von den Aufplustereien über seine "Provokationen, die entschieden zu weit gehen, auch wenn sie ein offenes Problem ansprechen" (so der allgemeine Sound). Doch interessanter war das, was ich nicht gelesen habe. Das, was Sarrazin versteckt in Andeutungen und Fußnoten. Immerhin ist das nicht nur mir aufgefallen, sondern auch dem von mir ansonsten nicht sehr geschätzten Frank Schirrmacher in der "FAZ":
      "Thilo Sarrazin hat nicht ein Buch geschrieben, sondern mindestens drei Bücher, die den gleichen Titel tragen. Sie sind ineinander verschachtelt wie die russischen Matrjoschka-Puppen. Es geht um Demographie, um Wirtschaft und dann, im innersten Kern des Ganzen, um Biologie. Wer zu der dritten Puppe nicht vorstößt, versteht das Ausmaß der Aufregung nicht. Denn im Innersten dieses Buches steckt eine vulgärdarwinistische Gesellschaftstheorie, die mit einer Unbefangenheit dargelegt wird, als hätte es die Erfahrungen des zwanzigsten Jahrhunderts nicht gegeben." Sarrazin beschwört als Ghostwriter die Geister (genauer: den Ungeist) einer noch längst nicht bewältigten Vergangenheit herauf, um sie zu dem zu machen, was er eine "geistige Zukunft" nennt. Und das ist der eigentliche Skandal, der keineswegs mehr als übertriebene Provokation abgetan werden kann.

      Der Bestseller, der jetzt in Nachauflagen bis zu 150.000 Exemplaren über die Druckmaschinen rattert, ist deshalb so gefährlich, weil er faschistische Erbmasse hundertausendfach reproduziert. Sarrazin plädiert für nichts anderes als für eine neue Selektion, und zwar für eine "positive". Er beklagt, daß es in Deutschland keine "natürliche Zuchtwahl" im Sinne des Darwinschen "survival of the fittest" gäbe, sondern seit Mitte der sechziger Jahre nur noch eine "negative Selektion". Die sei kulturell bedingt und vom Menschen selbst gesteuert und vermindert "den einzigen nachwachsenden Rohstoff, den Deutschland hat, nämlich Intelligenz". So haben wir unseren "Humankapitalvorsprung ... sukzessive eingebüßt", zitiert er ergänzend aus einer Studie. Also: Wir müssen endlich wieder positiv denken und uns an bewährte deutsche Traditionen erinnern, wenn wir nicht aussterben wollen: Die positive Selektion der minderwertigen Gen-Träger.

      Humankapitalistische Intelligenz ist, so Sarrazin, wie das meiste Kapital nun einmal erblich, aber die intelligenten Schichten der Gesellschaft wissen bei all ihrer Schlauheit offenbar nicht mehr, wie man Kinder zeugt. Also rammelt die Unterschicht, vornehmlich die aus Muselmanien zugewanderte, in karnickelhafter Vermehrungssucht auf ihren Gebetsteppichen herum. So wird Deutschlands Zukunft verrammelt. Und bald ist das deutsche Volk kein deutsches mehr, sondern ein getürktes. Die Sarrazins sterben aus und übrig bleiben die Sürrüzüns. The survival of the Fiesest.

      Und der kleine Rest der deutschen Volksgemeinschaft, der gerade noch übriggeblieben ist, jubelt in seiner kläglichen Masse dem Untergangs-Propheten zu, dem "Klartext-Redner Sarrazin" (so "Bild"). Aber so ganz im Klartext kann er denn doch nicht schreiben und reden. Manchmal bricht es allerdings unterschwellig aus ihm heraus, wenn er ein "Juden-Gen" ins gesunde deutsche Volksbewußtsein bringt. (In seinem Buch schwafelt er ganze Alibi-Seiten voll, um auszuführen, daß es gerade die jüdische Intelligenz gewesen sei, die uns die Intelligenztests beschert hätten.)

      Bei seinem sozialdarwinistischen Biologie-Unterricht kann sich Sarrazin auch auf Darwin berufen, der als obergeschichteter Viktorianer seinerzeit die Unzuchtbereitschaft der unteren Schichten beklagte. Denn "abgesehen vom Fall des Menschen", so Darwin, "ist niemand so töricht, seine schlechtesten Tiere zur Zucht zuzulassen". Und ebenso beruft sich Sarrazin auf Darwins Cousin Francis Galton (Seite 92 und 352), den Erfinder der Eugenik, zu deutsch "Vererbungslehre", von Galton selbst auch "Rassenlehre" genannt.

      Galton hatte als erster die "Vererbung geistiger Eigenschaften" gelehrt. Die Angehörigen einer "niederen Rasse", wobei er sich hauptsächlich auf Schwarze bezog und noch nicht auf Muslime, würden auch in einer vorwiegend weißen Gesellschaft "eine wilde, unbezähmbare Ruhelosigkeit" behalten, die "den Wilden angeboren" sei. Beklagenswert sei, "daß es eine größtenteils völlig unvernünftige Sentimentalität gegenüber der schrittweisen Auslöschung einer niederen Rasse gibt". Seine "wissenschaftlichen Beweise", daß die niedere Intelligenz der Schwarzen und ihre hohe Geburtenrate zur Auslöschung der weißen Geistesrasse führen würde, waren die Begründung für die zwangsweisen Sterilisationen, die 1911 in 24 US-Bundesstaaten gesetzlich verordnet wurden. Ein wahrhaft konsequenter Kronzeuge, den Sarrazin da für seine Selektions-Forderung benennt.

      Nicht anders verhält es sich mit anderen geistigen Artgenossen aus späteren Jahrzehnten, auf die sich Sarrazin beruft, wenn er auch die Quellen meist nur verschämt in Fußnoten anführt oder sie "als die dort aufgeführten Autoren" gar verschweigt. Da ich mich schon früher als Wissenschaftsjournalist in einer Artikelserie ausführlich mit dem Schwachsinn der Intelligenz-Forschung beschäftigt habe, sind mir die Namen wohl vertraut, weil ich die Bücher dieser Autoren alle notgedrungen studiert habe.

      Zum Beispiel ist da der US-Psychologe Richard Herrnstein mit seinem Buch "Chancengleichheit - eine Utopie". (Wo wohl erschienen? Aber ja, bei der Deutschen Verlags-Anstalt dva, für die nun auch Sarrazin bestsellert. Derselbe Verlag, der schon früher ein deutsches Standardwerk zur Eugenik herausgebracht hat unter dem Titel "Die Vorherrschaft der weißen Rasse". Nein, heute wäre ein solcher Titel wohl nicht mehr opportun; das Erscheinungsjahr war 1936.) Herrnstein schreibt in diesem Buch, "daß bei fortschreitender Technologie die Tendenz arbeitslos zu sein in den Genen einer Familie so sicher weiterlaufen wird wie es die Veranlagung zu schlechten Zähnen schon heute tut". Genau so, wie es der keineswegs zahnlose Sarrazin bissig auf den Punkt bringt: Doof zeugt doof. Hartz zeugt Hartz.

      Ebenso beruft sich Sarrazin auf den deutsch-britischen IQ-Papst Prof. Hans Jürgen Eysenck, der sich bei den Verlagen Rowohlt, Fischer, Seewald List-Verlag ausbreitete und sich rühmte, daß von keinem seiner Taschenbücher weniger als eine Million Exemplare verkauft wurden. Darunter Werke wie: "The inequality of man" oder "Race, culture and intelligence". Nebenher schrieb er auch noch für die "Deutsche National- und Soldatenzeitung" des DVU-Gründers Frey. Eysenck meinte, daß es die Erbanlagen seien, die Menschen "für verschiedenerlei Arbeit geeignet machen". Deshalb: "Selbst solche Tätigkeiten wie an einem Fließband arbeiten, was häufig als geisttötend beschrieben wird - allerdings von Menschen, deren Persönlichkeit in der Tat so beschaffen sein dürfte, daß sie einen solchen Beruf verabscheuen müssen -, sind tatsächlich bei vielen Leuten, die am Fließband stehen, sehr beliebt."
      Und warum wohl ist für diese Leute der Stumpfsinn ein Vergnügen? Weil sie nun mal die ererbte "personale Eigentümlichkeit eines Fließbandarbeiters" haben. Alles genetisch eigentümlich. Und am Eigentum hat man sich gefälligst nicht zu vergreifen.

      Vergessen wir nicht Sir Cecil Burt, der auch ganz diskret unter "ferner liefen" bei Sarrazin mehr verschwiegen als erwähnt wird, wenn er sich auf Zwillingsforschungen bei der Intelligenz-Messung bezieht. Burt galt als die frühe Koryphäe bei der Erforschung ererbter Intelligenz. Er führte Reihenuntersuchungen an englischen Arbeiterkindern durch und kam auf einen durchschnittlichen Doofheitswert von 92 IQ-Punkten. In einem Buch über seine Forschungsergebnisse bezeichnete er die Arbeiterkinder in streng nüchterner wissenschaftlicher Sprache als "typische kleine Affen aus den Slums" (typical slum monkeys) mit der "Schnauze von blassen Schimpansen" und "kuh-ähnlichem Intellekt". Später brachte er eine erweiterte Expertise auf den Markt mit neuen Versuchspersonen und gleichem Ergebnis. Heute weiß man, daß er keine einzige Person getestet hatte, sondern einfach IQ-Werte erfand, die er tabellarisch bestimmten Schichten zuordnete. Damit machte er auch konkrete Politik. Der englische Education Act, nach dem das Schulsystem in Großbritannien in drei qualitativ verschiedene Arten unterteilt wurde, geht hauptsächlich auf seine Arbeit zurück. (Nebenbei: Es ist interessant zu vergleichen, wie Sarrazin in seinem Buch im Kapitel "Bildung und Gerechtigkeit" dezent für ähnliche Schul-Klassenunterschiede plädiert.)
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      "Die heutige politische Klasse ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei
      und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."


      Helmut Schmidt
    • Fortsetzung

      Berühmt wurde der oberhäusige Sir aber vor allem durch seine Forschungen an eineiigen Zwillingen, von denen etliche getrennt in verschiedenen Milieus aufgewachsen waren und die sich dennoch in Sachen Intelligenz auch Jahrzehnte später glichen wie ein Ei dem anderen, womit die Vererblichkeit wohl bewiesen war. Mindestens 74 solcher Paare wollte er getestet haben und alles staunte, wie er diese vielen doppelten Lottchens und Cecilchens wohl hergezaubert hatte. Nun ja, auch das war ein fauler Zauber. Der flog dann auf, weil Mathematiker mal kühl seine IQ-Korrelationen, also die Übereinstimmungsdaten, nachrechneten. Da stimmte hinten und vorne nichts.
      Blöderweise beruhte die ganze Intelligenz-Forschung seiner Nachfolger auf diesen Zahlen und Statistiken. Prof. Eysenck machte dann einfach eine neue Rechnung auf, indem er von Burts Daten 0,5 Prozent als "unsicher" abzog, was kaum einen Unterschied machte, und diese neuen Daten dann weiter verwendete. Auf jene "Ergebnisse" stützen sich noch heute weitgehend die Intelligenzforscher. Und natürlich auch Sarrazin, der ohnehin ein Fan von Statistiken ist; sein Buch wimmelt von Schautafeln. Wie meinte einst Benjamin Disraeli, der allerdings von Sarrazin nicht zitiert wird: "Es gibt drei Arten von Lügen: Lügen, verdammte Lügen und die Statistik."

      Die Reihe der offenen und verheimlichten Kronzeugen Sarrazins ließe sich noch lange fortsetzen. Erwähnen will ich nur noch den deutsch-amerikanischen Evolutionsbiologen Ernst Mayr, der vor Jahren in einem Grundsatz-Artikel für Springers Intelligenz-Blatt "Die Welt" ganz in Sarrazins Sinn der selektiven Wahrnehmung frönte: "Da es in der Regel die intelligenteren Mitglieder der Gesellschaft sind, die ihre Kinderzahl einschränken, ist allein schon dieser genetische Faktor eine Störung des Status quo. Will man über dieses Ungleichgewicht hinwegkommen, muß man selektive Maßnahmen ins Auge fassen."

      Nun könnte man Sarrazins Selektions-Phantasien ja als den Wahn eines leicht verspäteten Sozialdarwinisten abtun, wenn seine Kampfschrift als unbeachtetes Pamphlet in den Kellern eines neonazistischen Kleinverlages verrotten würde. Aber seine klammheimliche rassistische Botschaft wird massenhaft verbreitet - und "Bild" und "Spiegel" besorgten mit zeitgleichen Vorabdrucken in trauter Gemeinsamkeit für ihn die Öffentlichkeitsarbeit, die sich nun quer durch die Talkshows fortsetzt. Daß er mit seinem nur knapp kaschierten Eugenik-Plädoyer auf offene Unterschwellen stößt, ist kein Wunder. Die Apostel der Ungleichheit hatten schon früher in der "Zeit" (dort besonders zu der Zeit von Dieter E. Zimmer), im "Spiegel", in der "Welt", auch in der "FAZ" ihre Foren. Von den entsprechenden Büchern in Millionenauflagen ganz zu schweigen.

      Bleibt nur die Frage: Gibt es ein Sarrazin-Gen? Und wenn ja, ist es eine altbekannte deutsche Erbkrankheit?

      Quelle: Buchholzens WochenSchauer - Nummer 476


      Spoiler anzeigen
      Buchholz live, mit seinem neuen Programm "Mißverstehen Sie mich bitte richtig!": Ab 10. Oktober jeden Sonntag um 16.30 Uhr bei den Berliner "Wühlmäusen" (außer am 17.10.), vom 12. bis 14. Oktober in Hamburg (Lustspielhaus), am 15. Oktober in Leipzig (Pfeffermühle) sowie am 30. Oktober in Potsdam (Kabarett Obelisk).
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      "Die heutige politische Klasse ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei
      und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."


      Helmut Schmidt
    • Gar keine Frage - das ist ein ausgezeichneter Artikel. :top:

      Aber es ist weniger (politisches) Kabarett als vielmehr politische Argumentation. Argumentation, die ich mir eher von Politikern gewünscht hätte - insbesondere von denen, die Sarrazin jetzt aus dem Vorstand der Bundesbank werfen (lassen) wollen. Sicher ist das nicht falsch, aber es ist meiner Ansicht nach erst der zweite Schritt. Der erste ist eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung.

      Es gibt doch nur zwei Möglichkeiten: entweder fallen Sarrazins Äußerungen noch unter die vom Grundgesetz garantierte und geschützte Meinungsfreiheit, oder sie tun es nicht. Warum sollte Sarrazin im ersten Fall nicht mehr als Vorstandsmitglied der Bundesbank tragbar sein? Warum erstatten im zweiten Fall diejenigen, die seinen Rauswurf verlangen, keine Strafanzeige? Die kam zwar, aber meines Wissens eben nicht von den Schreihälsen aus CDU, FDP, SPD und auch Grünen.

      Bei einem solchen Verfahren (und erst recht bei einer rechtskräftigen Verurteilung) könnte der Bundeswulff gar nicht anders, als Sarrazin zu feuern. Das gleiche gilt natürlich auch für seinen Rauswurf aus der Esspeedee.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Orthogräfin ()

    • Der Sarrazin ist einfach ein heikles Thema.

      Da mögen seine Beiträge zur Arbeitslosigkeit nicht in diesen Gruppen ankommen.
      In Sachen Integration erlebt er dennoch ziemliche Erfolge und teilt die Bürger in der Meinung völlig auf.

      Eine Strafanzeige könnte bei einem Misserfolg zu einem Desaster für Politik, Bank und seiner Partei werden.
      Aus diesem Grund wird man davon absehen.

      Da scheint sich ein Deal aufzutun in Bezüge seiner Ansprüche bei dem jetzigen vorzeitigen Ausscheiden.
      Das dürfte wohl noch eher Anlass zu einer Überprüfung sein.

      Bei einem solchen Rückhalt in Partei, Bevölkerung und Politik wird es schwer fallen, einem solchen Mann den Garaus zu machen.

      Man wird weiterhin auf eine freiwillige Ausscheidung hoffen.

      Bei dem derzeitigen Medienrummel ist es allerdings fraglich, ob man seine Propaganda stopfen wird.

      Sicherlich ist er ein unbequemer Mann, der manche Aussage und Verschönerung der Politik in Frage stellt.

      Da mag man persönlich diesen Mann negativ sehen, kann aber die Zustimmung in den Leserbriefen der hiesigen Zeitungen nicht übersehen.

      Man wird nachdenklich.
    • Da mag man persönlich diesen Mann negativ sehen, kann aber die Zustimmung in den Leserbriefen der hiesigen Zeitungen nicht übersehen.

      Ein wahres Wort. Wobei ich nicht nachdenklich werde, sondern einfach nur fassungslos bin. Offensichtlich hat die Menschheit trotz des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts seit dem Mittelalter wirklich nichts wesentliches dazugelernt.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Orthogräfin ()

    • Dieses Gebet, das ich schon vor Jahren in dieser Kolumne vorgebetet habe, ist allerdings nicht an den Herren dort droben zu richten, sondern an den Herrn der Unterwelt, den Gott des Todes, der bei den Römern Pluto hieß und der beim Plutonium Patenonkel ist. Dank seiner göttlichen Güte und dank unserer göttlichen Kanzlerin werden nun den Reaktor-Betreibern Milliarden und Abermilliarden an zusätzlicher Knete beschert. Und so lasset uns kneten:

      Plutonium unser, das du bist im Brennstab!
      Geheiliget seist Du zum Wohle des Profit!
      Deine Anreicherung komme!
      Deine Wiederaufbereitung geschehe,
      Denn Du bist in deinem Brennelement
      Wie in Gorleben also auch in Asse.
      Unser täglich Becquerel gib uns heute,
      Und vergib uns unsere Unschuld,
      Mit der wir naiv versuchen,
      Deine Unermeßlichkeit in Millirem zu erfassen.
      Doch führe uns nicht in Verseuchung,
      Sondern erlöse uns vor unserer Halbwertzeit!
      Denn Dein ist das Reich der Endlagerung
      Und die Kernkraft Deiner plutonischen Herrlichkeit
      In strahlender Ewigkeit.
      So sagen wir wie uns're Kanzlerin in Deinem Namen:
      Ja und Amen!
      Klasse, Martin Buchholz! :top:
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens