Das politische Kabarett

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    • Original von Orthogräfin
      Nachspiel zu einer Kabarettsendung.

      Das juristische Theater um diese Sendung hat wohl jeder mitgekommen - wenn das alles nicht so verdammt ernst wäre, bekäme man ja kaum noch das Grinsen aus dem Gesicht. Haben die Herren Joffe und Bittner eigentlich noch nie was vom Streisand-Effekt gehört? :evil:

      Aber die Anstalt vom 23.9.14 war der Hammer - und der Seitenhieb auf die "Zeit" war genial. Der hat sicher ordentlich gesessen. :top:
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Orthogräfin ()

    • Das Bundesverfassungsgericht hat am Dienstag hart wie Kruppstahl entschieden: Die Bundesregierung darf Rüstungsexporte vor den Abgeordneten so lange geheim halten bis diese Deals kaum noch zu stoppen sind. Unseren Rüstungswirtschafts-Minister Gabriel wird das freuen. So spart er sich den Ärger mit den eigenen Genossen, vor denen er noch im Mai lautstark gemaulhurt hatte, was für ein großer Abrüster er doch sei. Inzwischen stimmte er kleinmäulig allen Waffengeschäften zu, die arabische Scheichs befähigen, ihre Bevölkerung im Krisenfall gut in Schuss zu halten. Nun ja, das ist eine alte Geschichte. Wenn die CDU ganz dringlich etwas fordert, hört man von den mitregierenden Genossen zunächst nur ein zögerliches „Ja, aaaber...“ Und zum Schluss heißt es dann immer: „Aaaber jaaa!“ So kann keiner sagen, dass die SPD nicht zu ihrem Wort steht. Nur dass die Wörter dabei gelegentlich verdreht werden.


      Es gibt mal wieder einen Wochenschauer. :top:
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Original von cosgan
      Der Mann ist einfach gut und trifft den Nagel auf den Kopf!


      Nur haut er daneben...

      Es ist ein Unterschied ob du eine über Mücken verbreitete Krankheit mit jährlich 300-500 Millionen infizierten hast, von denen eine Million sterben oder eine von Mensch zu Mensch übertragbare Viruskrankheit mit einer Sterblichkeit von bis zu 90%.

      wie kann die Presse das nur "skandalisieren" indem sie darüber berichtet...


      Und zur Tuberkulose:
      Nach dem Tuberkulosebericht der WHO („Global tuberculosis report 2013“) gab es im Jahr 2012 weltweit 8,6 Millionen Neuinfektionen und 1,3 Millionen Todesfälle. Damit hat sich die Zahl der Todesfälle seit 1990 um 45 % verringert.


      Tut also keiner was gegen...

      Das multiresistente Keime nur in Krankenhäusern zu finden sind und sogar in Afrika garnicht vorkommen ist schlicht völliger Unsinn...
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Man stelle sich nur einmal kurz vor, es käme in Russland ein Folter-Bericht an die Öffentlichkeit mit ähnlichen staatlich angeordneten Bestialitäten wie jetzt in den USA. Welch ein Aufschrei des Entsetzens ginge da durch unsere Medien. Unsere Politiker würden sich überbieten in öffentlichen Verurteilungen und abgrundtiefster Abscheu. Und das mit aller Berechtigung. Doch bei unseren amerikanischen Verbündeten wird die Folterherrschaft der CIA bestenfalls mit milder Nachsicht registriert, und dann geht man wieder zur Tagesordnung über. Jetzt warte ich nur noch darauf, was der "Zeit"-Herausgeber Josef Joffe dazu zu sagen hat. Der ist als "embedded journalist" voll eingenu..., äh, eingebettet in die verschiedensten atlantischen Lobby-Vereine, wie man dank der "Anstalt"-Kollegen weiß. Ich erwarte etwa folgende Einschätzung von ihm: Das, was die CIA-Schergen da mit ihren Gefangenen anstellten, war eigentlich gar keine richtige Folter, sondern, wenn überhaupt, ein menschenrechtlicher Irrtum – eine bedauerliche Fehleinschätzung, die in bester demokratischer Absicht zum Schutz der westlichen Werte erfolgte.

      Weiter gehts hier.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Original von Orthogräfin
      Man stelle sich nur einmal kurz vor, es käme in Russland ein Folter-Bericht an die Öffentlichkeit mit ähnlichen staatlich angeordneten Bestialitäten wie jetzt in den USA. Welch ein Aufschrei des Entsetzens ginge da durch unsere Medien.


      Habe ich etwas verpasst ???
      Erste Frage: ALLE Medien die ich nutze, haben darüber prominent und ausführlich berichtet und zwar durchaus mit einem "Aufschrei des Entsetzens".

      Nur mal kurz:
      spiegel.de/politik/ausland/cia…46.html#ref=veeseoartikel
      zeit.de/politik/deutschland/2014-12/folter-cia-usa-obama
      zeit.de/politik/ausland/2014-1…-bericht-cia-barack-obama
      sueddeutsche.de/meinung/nach-c…a-muss-anklagen-1.2264309

      Und das lässt sich so fortsetzen...

      So furchtbar unmenschlich die ganze Geschichte auch ist, dein Ansatz hat ein klitzekleines Problem und zwar:
      Man stelle sich nur einmal kurz vor, es käme in Russland ein Folter-Bericht an die Öffentlichkeit


      Es geht anscheinend nicht um Folter an sich - sondern nur um einen offiziellen Bericht in dem Sich ein Staat/eine Regierung dazu bekennt und das halte ich in Russland aktuell für ausgeschlossen. Was nicht bedeutet, dass in Russland nicht gefoltert wird.

      de.wikipedia.org/wiki/Menschenrechte_in_Russland
      Die russische Verfassung verbietet willkürliche Verhaftung, Folter und Misshandlungen. Kapitel 2, Artikel 21 der Verfassung besagt: „Niemand darf der Folter, Gewalt oder einer anderen grausamen oder die Menschenwürde erniedrigenden Behandlung oder Strafe unterworfen werden.“ Dennoch werden laut Amnesty International jedes Jahr Hunderte von Menschen Opfer von Folter und Misshandlungen sowohl unmittelbar nach der Festnahme als auch in Untersuchungs- oder Strafhaft. So werden russische Polizisten regelmäßig bei der Durchführung von Folter beobachtet: Schläge, elektrische Schläge, Vergewaltigung, Ersticken beim Befragen inhaftierter Verhafteter. Der Menschenrechts-Ombudsmann Oleg Mironow schätzte im Jahr 2000 dass 50 % der Gefangenen, mit denen er gesprochen habe, äußerten, sie seien gefoltert worden. Amnesty International berichtete, dass russisches Militär in Tschetschenien Frauen vergewaltigt und mit Elektroschocks gefoltert hätten


      oder auch:
      amnesty.de/2009/6/18/folter-russland


      Und um deine Frage zu beantworten, da gibt es anscheinend keinen Aufschrei des Entsetzens...
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Da fordert dieser Herr Tsipras doch unverfroren im Namen seines Volks – also „populistisch“, wie etliche Kommentatoren klarstellen – einen neuen Schuldenerlass. Und das findet unglaublicherweise auch noch eine wachsende Zahl bürgerlicher Ökonomen in Europa völlig vernünftig. Die Griechen stehen inzwischen mit 240 Milliarden Euro in der europäischen Kreide. Das nennt man Euros nach Athen tragen. Allerdings sind 95 Prozent dieser Gelder nie in Griechenland angekommen; die wurden gleich an die Deutsche Bank und an weitere internationale Großbanken und Hedgefonds umgeleitet. Ja, hätte man die armen Heuschrecken denn verhungern lassen sollen? Das wäre doch zutiefst inhuman. Da sollen lieber die Griechen am Hungertuch nagen. In diesem Sinne gehört ja ein großer Teil der dortigen Bevölkerung inzwischen zu den Betuchten.

      Natürlich werden die Griechen nie und nimmer diese Unsummen zurückzahlen können. Und das weiß auch jeder. Nur Merkel und Schäuble wollen davon nichts wissen, weil ihre Wähler es nicht wissen dürfen. Schäuble erklärte kategorisch: „Einen solchen Schuldenerlass wird es mit uns nicht geben.“

      Allerdings hat es den schon mal gegeben – mit uns und sogar für uns. Es war nämlich einst die junge Bundesrepublik Deutschland, die nach ihrer Gründung im Jahre 1949 unter der Last ihrer Vorkriegs- und Kriegsschulden kaum noch japsen konnte. Das war eine schreiende Ungerechtigkeit, denn wir Deutschen haben uns bekanntlich auch im Krieg nie etwas zu schulden kommen lassen. Jedenfalls stand die bundesdeutsche Republik am Abgrund einer sozialen und ökonomischen Katastrophe. Die Rettung kam 1953. Auf einer internationalen Schuldenkonferenz in London erließen uns mehr als 20 Gläubigerstaaten, darunter Griechenland, 50 Prozent der Schulden. Erst danach konnte das deutsche Wirtschaftswunder seinen wundersamen Verlauf nehmen. Der Rest der Schulden wurde uns zum Beispiel von Griechenland zu einem sehr günstigen Zinssatz gestundet bis zum Inkrafttreten eines Friedensvertrages. Den haben wir nun seit 25 Jahren in Form des Zwei-plus-Vier-Vertrags. Nach konservativen Schätzungen sind bis heute etwa 70 Milliarden Euro an Schulden angelaufen, die wir an die Griechen vertragsgemäß zurückzahlen müssten. Doch für die Bundesregierung hat sich die Sache verjährt. Schließlich sind wir längst wieder die Nummer 1 in Europa, und somit sind wir nach einem leicht verspäteten Endsieg die Sieger der Geschichte. Und Sieger haben schließlich niemals in der Geschichte irgendwelche Kriegsschulden bezahlt.


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      Charles Dickens

    • Staatstragende
      Auschwitz-Lügen


      I.

      Gestern hat Gauck mal wieder im Bundestag gedacht. Und zwar der Mordopfer in den Konzentrationslagern. Und er hat beeindruckend gründlich gedacht. Eine gute, nachdenkliche Rede. Ein Plädoyer für ein spätes Nach-Denken. (Meine Kritik an seiner früheren Rhetorik in Sachen Weltkrieg Germanisch II bleibt deshalb nicht ausgespart. Darauf komme ich noch zurück.) Zugleich ist dieses Nach-Denken eben auch nur ein Hinterher-Denken. Ein deutsches Gedenk-Problem, wann immer in diesen Tagen der Nazi-Opfer gedacht wird: In Deutschland wird immer erst hinterher gedacht. Vorher nie.



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      "Die heutige politische Klasse ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei
      und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."


      Helmut Schmidt
    • Mehr als peinlich.
      Insbesondere da man in der Sendung auch einen AfD Futzi interviewt hat, der zuerst die Aussage verweigerte, da er befürchtete sinnentstellt zusammengeschnitten zu werden, was die Redaktion auch offensichtlichst erkennbar(!) sofort gemacht hat. Mit dem Klischee gekonnt zu spielen nur um es in der gleichen Sendung sofort zu bestätigen ist mehr als peinlich und sollte in der nächsten Sendung richtig gestellt werden.
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Das stimmt allerdings. Beim Lesen des Artikels hab ich auch gleich an dieses andere "Interview" gedacht. Da war das sinnentstellende Zusammenschneiden ja offensichtlich erkennbares Stilmittel. Bei dem Ausschnitt mit der Linken-Politikerin hingegen ist wohl ein Redakteur nicht der Zusammenhang aufgefallen. Das hoffe ich zumindest.
      Eine Richtigstellung ist in der Tat notwendig. Auch wenn es sich um eine Satiresendung handelt, so sieht man an diesem Beispiel klar, dass der Spruch "Satire darf alles" so NICHT richtig ist!
      Seid barmherzig. Das Leben ist schon schwer genug!
      Kutte Tucholsky