Der Mindestlohn killt Jobs...

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    • Original von GUL_DUKAT
      Da unterschätzt Du aber gewaltig die Solidarität der meisten Mitbürger.


      Gul hättest du meinen ganzen beitrag, vor allen Dingen den Letzten Absatz gelsen wüsstest du, dass ich die Solidarität unserer Mitbürger schon ganz richtig einschätze. ;)

      PS: Ich würde übrigens, wenn mir bewusst wäre unter welchen Umständen die Brife bei PIN ihre Empfänger erreichen denen keine Aufträge erteilen. :))
      Büchermäßig bin ich nicht so lesetechnisch unterwegs!

      Cora Schumacher

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von tomex090 ()

    • Übrigens, wie es bei Lidl ist, das weiß ich nicht, aber ich weiß, dass Aldi gut bezahlt. Allerdings müssen die auch kräftig ackern. :))

      Solidarität? Ich gehe dort einkaufen, wo es günstig ist und das macht jeder hier ganz genauso. ;)


      Außerdem, wenn ich zu meinem Fleischer gehe oder in den Gemüseladen, weiß ich auch nicht, wie das Personal bezahlt wird. Hinter einen schönen Fassade können genauso Abgründe versteckt sein. Personal findet man heute im Verkaufsbereich genug. :evil:
    • Original von tomex090
      All diese Missstände könnte man leicht beseitigen indem man diese Läden konsequent meidet.

      Das ist natürlich richtig, aber viele Menschen haben schlicht keine Wahl. Die können sich noch nicht einmal gesund ernähren, geschweige denn Biokost oder Fair-Trade-Produkte kaufen.

      Und wenn du der Meinung bist, daß der Verbraucher eine solche asoziale Personalpolitik nicht unterstützen darf, warum sollte es dann der Staat tun? Über die Steuergelder finanziere ich doch die unter Existensminimum bezahlte Verkäuferin bei Lidl, Schlecker (oder wo auch immer), ohne überhaupt einen Fuß in den Laden zu setzen!

      Original von cosgan
      Übrigens, wie es bei Lidl ist, das weiß ich nicht...

      Das kann man aber wissen - die miserablen Arbeitsbedingungen dort und anderswo werden seit Jahren öffentlich angeprangert.
      labournet.de/branchen/dienstle…/eh/grenzenlosbillig.html
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Orthogräfin ()

    • Dass sich das bei Aldi zwischenzeitlich geändert hat, das wusste ich nicht. Schlecker dagegen geriet ja oft genug in die Schlagzeilen.

      Trotzdem werde ich auch weiterhin dort einkaufen. Du hast es erkannt. Auch ich muss mit meinem Geld auskommen. Wenns eng wird hilft mir keiner der Angestellten dort, nur weil ich den Laden gemieden habe und ich schätze, so wenig wie ich dort einkaufe, wird es deren Umsätze in den Läden kaum schmälern. :baby:

      Man kann nicht überall Mindeslöhne einführen.

      Früher standen ungelernte Arbeitskräfte am Fließband. Ich kenne das noch von Audi in Neckarsulm. Da gab es Vollbeschäftigung, die Leute wurden gebraucht. In der heutigen Zeit haben genau diese Leute ihre Schwierigkeiten. :baby:

      Der Staat ist nicht für alle zuständig und bevor ein Unternehmen aufgebaut wird, muss sehr viel inverstiert werden und trotzdem steht dann noch nicht fest, dass es auch klappen wird. Das vergisst man oft. Die Unternehmen tragen das Risiko, wenn es in die Hosen geht, stehen sie oft mit leeren Händen da. Alles was er sich bis dato aufgebaut hat ist futsch. Der Arbeitgeber muss Aufträge einholen, muss das Geschäft am Laufen halten. Der Arbeitnehmer geht abends nach Hause und macht sich darüber keinen Kopf, erst dann, wenn keine Aufträge mehr da sind.
      Natürlich gründet keiner ein Unternehmen, wenn er sich keinen Gewinn verspricht. Gründet er es aber nicht, dann gibt es auch keine Arbeitsplätze.

      Ich spreche jetzt nicht von den Großkonzernen.

      Übrigens, was Tom geschrieben hat, ist absolut nicht kaltschnäuzig. Man muss auch an die Zukunft denken. Da gebe ich ihm total recht. Man muss immer beide Seiten sehen.
    • Das Toastbrot!

      Dass die Angestellten bei Aldi einigermaßen gute verdienen ist allgemein bekannt.
      Aber wie sieht es den mit den Zulieferern aus? Das wurde mal im Deutschlandfunk anhand eines Toastbrotes verdeutlicht.
      Das fängt beim Bauern an, der bringt die Saat aus, versorgt die jungen Pflanzen mit Dünger und Schädlingsbekämpfungsmitteln.

      Dann kommt zur Ernte der Lohnunternehmer mit seinen polnischen Mähdrescher-Fahrern und erntet das Getreide. Ein angestellter Arbeiter des Bauern fährt es zur Getreidemühle in der es natürlich auch Angestellte & Arbeiter gibt.
      Dort wird das Getreide gemahlen und von einem LKW-Fahrer mit einem Silotransporter in das Backwerk gefahren. Im Backwerk geschieht vieles maschinell, aber eben nicht alles. Überall am Produktionsband stehen Arbeiterinnen und Arbeiter und kontrollieren den Produktablauf, am Ende des Produktionsprozesses steht gar eine ganze Armada von Frauen, die die Verpackungen manuell in Kisten verstauen. In einer weiteren Halle werden die Paletten mit dem Toastbrot von Mitarbeitern mit einer Folie umwickelt, damit sie beim Transport nicht auseinander fallen.

      Währenddessen machen sich wieder mehrere LKWs aus Tschechien auf dem Weg zur Backfabrik, um dort das in Tschechien von Billig-Hiwis aus Rumänien und Slowenien hergestellte Verpackungsmaterial & Folie für das Toastbrot zu liefern.

      An der Ausgaberampe der Backfabrik stehen spätabends die LKWs bereit, um das Toastbrot in der Republik zu verteilen.
      Frühmorgens um 03:30 kommen auch der LKWs mit dem Toastbrot in Berlin in einem Zentrallager an, wo eine Mannschaft zusammengestellt von Billiglöhnern diese dann entlädt und auf der anderen Seite der Halle den Rampen für die innerstädtischen Fillialieferanten bereit stellt.

      Hier kommen die LKWs der Discounter eigenen Flotte an, werden wieder von Arbeitern beladen und machen sich auf den Weg in die Filialen.
      Nach dem Entladen der LKWs machen sich schlecht bezahlte Aushilfskräfte an die Arbeit, und stellen die Kisten mit dem Toastbrot in die Regale.

      Wenn man jetzt bedenkt, dass das weiße Toastbrot dort für 39 Cent und das Vollkorntoastbrot für 45 Cent zu haben ist und von diesem Preis noch die 12-15% Gewinnspanne abzieht, die der Discounter damit macht kann man erahnen, wie fair all die Mitarbeiter in dem Prozess von der Herstellung bis ins Regal bezahlt wurden.
      Und ich gehe jede Wette ein, das sich so mancher scheinheiliger Zeitgenosse auf der einen Seite dieses Toastbrot am Morgen munden lässt und abends am Stammtisch lauthals ein Mindestlohngesetz fordert. Diesem Typ Mensch sollte man die Toastbrotpackung links und rechts um die Ohren hauen und dann rektal einführen! :evil:


      Übrigens, passend zur Weihnachtszeit, unter welchen Umständen die Orangen im Sortiment der Discounter zu diesen günstigen Preisen angeboten werden können wollt ihr gar nicht wissen, nur so viel, die Pflücker kommen mit Booten an der Küste an und werden unter menschenunwürdigen Umständen an der Orangenernte beteiligt!
      Büchermäßig bin ich nicht so lesetechnisch unterwegs!

      Cora Schumacher

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von tomex090 ()

    • In Holland sieht der Minimumlohn so aus, darum gehts uns auch so schlecht und müssen wir wieder Arbeiter aus dem Ausland verpflichten :ätsch:
      Es liegt in der Natur eines "armen" Arbeitgebers die Löhne so niedrig wie möglich zu halten, am liebsten hätten sie wieder die Sklaverei!
      Ich habe so viel über die Auswirkungen von Rauchen, Trinken und Sex gelesen, dass ich jetzt beschlossen habe, mit dem Lesen aufzuhören!
    • Tom, gerade dieses Beispiel zeigt doch, daß es zu einem flächendeckenden Mindestlohn keine Alternative gibt.

      Wie soll dieser Staat noch funktionieren, wenn auch der letzte Arbeitnehmer Hartz-IV-Aufstocker ist? Dann zahlt hier keiner mehr in die Sozialkassen ein, und das System geht endgültig krachen.

      Soziale Marktwirtschaft ist hier in Deutschland offensichtlich zu einem als Sozialromantik verunglimpften Begriff verkommen.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Original von cosgan
      Wenn ein Unternehmer seinen Mitarbeitern nicht einmal so viel Lohn zahlen kann oder will, daß die bei Vollzeitarbeit ohne ergänzendes Hartz IV nicht über die Runden kommen, dann hat dieses Unternehmen auf dem Markt nichts zu suchen.

      Der Mindestlohn ist meiner Ansicht nach nicht nur richtig, sondern auch längst überfällig. Und das auch in anderen Branchen.
      Gräfin, bei solchen Themen sind wir uns selten einig, es geschehen noch Zeichen und Wunder, das sehe ich nämlich genauso.
      Original von cosgan
      Man kann nicht überall Mindeslöhne einführen.

      Jetzt hast du mich verwirrt. :wirr:
      _______________________________________

      Original von cosgan
      Der Staat ist nicht für alle zuständig...

      Doch, das ist er! Qua definitione ist er das Gemeinwesen - gemein i.S.v. allgemein und gemeinsam, nicht i.S.v. niederträchtig und böse. Der Staat, und insbesondere der Sozialstaat, ist verantwortlich für alle Bürger, nicht nur für die Unternehmer und deren Gewinne. Außerdem sind es doch gerade die Unternehmer, die ihre miserabel bezahlten Mitarbeiter dem Staat aufs Auge drücken - und in diesem Kontext empfinde ich die Aussage "Der Staat muss ja nicht" als ausgesprochen zynisch.

      Original von cosgan
      bevor ein Unternehmen aufgebaut wird, muss sehr viel inverstiert werden und trotzdem steht dann noch nicht fest, dass es auch klappen wird. Das vergisst man oft. Die Unternehmen tragen das Risiko, wenn es in die Hosen geht, stehen sie oft mit leeren Händen da. Alles was er sich bis dato aufgebaut hat ist futsch. Der Arbeitgeber muss Aufträge einholen, muss das Geschäft am Laufen halten. Der Arbeitnehmer geht abends nach Hause und macht sich darüber keinen Kopf, erst dann, wenn keine Aufträge mehr da sind.

      Natürlich trägt der Unternehmer ein unternehmerisches Risiko. Er trägt die Verantwortung, daß er mit seinem Umsatz seine Kosten (Löhne, Steuern, Abgaben, Miete, Arbeitsmittel usw.) erwirtschaftet - und da er sicher mehr als nur eine schwarze Null als persönliches Ergebnis dabei bilanzieren möchte, einen angemessenen Gewinnanteil, und er sei ihm durchaus gegönnt.
      Kann er seine Produkte nicht zu einem für ihn und seine Kunden annehmbaren Preis verkaufen, taugt sein Geschäft nicht. Glaubst du, daß der Vermieter Miete oder Pacht für die Bude senkt, wenn es beim Unternehmer nicht wie geplant läuft? Oder daß irgendein Energieversorger ein Einsehen hat und den Strom billiger liefert? Oder der Fiskus ein Auge zudrückt und den Steuersatz senkt?*

      Also warum sollen ausgerechnet die Arbeitnehmer durch einen Dumpinglohn das unternehmerische Risiko auffangen? Mehr noch - warum soll die Allgemeinheit durch Aufstockungen eine Verantwortung übernehmen, die ausschließlich in das Pflichtenheft des Arbeitgebers gehört?

      Wer nicht wirtschaften kann, muß es bleiben lassen.




      * Für Existenzgründer gibt es unfangreiche Hilfe vom Staat, auch und vor allem finanzielle.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens

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    • Unternehmen, deren Existenz lediglich davon abhängt, ihren Beschäftigten weniger als einen zum Leben ausreichenden Lohn zu zahlen, sollen in diesem Land kein Recht mehr haben, weiter ihre Geschäfte zu betreiben. Mit einem zum Leben ausreichenden Lohn meine ich mehr als das bloße Existenzminimum, ich meine Löhne, die ein anständiges Leben ermöglichen.
      Franklin D. Roosevelt, 1933 [sic!]
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Roosevelt hatte natürlich recht. Allerdings haben sich die Zeiten seit damals gewaltig geändert. Damals wurden die Arbeitskräfte nicht durch Maschinen ersetzt.

      Man schreibt hier immer über die ausgebeutenden Arbeiter. Ich möchte nicht wissen, wieviele Einzelhändler es gibt, die am Existenzminimum kraudern und nicht wissen, wie sie über die Runden kommen. Sie quälen sich durch, wollen kein Geld vom Staat. Hier wird immer nur von Konzernen gesprochen. Die Mittelständler werden ausgelassen. Machen solche Firmen dicht, sind es halt noch ein paar Arbeitslose mehr. Da sie selbständig sind, werden sie nichtmal was vom Arbeitsamt bekommen.

      Außerdem gibt es genug Arbeitskräfte, die täglich arbeiten, kein Harz IV erhalten und trotzdem nicht mehr zum Leben haben. Die Arbeitgeber können aber oft nicht mehr bezahlen und die Leute sind froh, überhaupt einen Job gefunden zu haben. Sie wollen nicht zu Hause sitzen.

      Ich höre immer nur von den ausgebeuteten Arbeitern Wir leben hier nicht im Sozialismus. Wie gut der funktioniert hat, sahen wir an der ehemaligen DDR. Irgendwann waren sie pleite. Das wird leider immer wieder vergessen.

      Mir ist die ganze Diskussion zu einseitig.

      Übrigens, als ich geschrieben habe, dass der Staat nicht für alle zuständig sind, habe ich leider das "s" vergessen.

      Ich habe jetzt gehört, wie hoch der Mindeslohn sein soll. zwischen 8 und 9,50 Euro. 8o Dieser Lohn für oft ungelernte Arbeiter, das ist doch total überzogen. Wenn sich das auf andere Branchen durchsetzt, dann gute Nacht Deutschland.
    • Original von cosgan
      Roosevelt hatte natürlich recht. Allerdings haben sich die Zeiten seit damals gewaltig geändert. Damals wurden die Arbeitskräfte nicht durch Maschinen ersetzt.

      Das ist doch lachhaft. Roosevelt lebte im 20. Jahrhundert, nicht im achzehnten.

      Ich möchte nicht wissen, wieviele Einzelhändler es gibt, die am Existenzminimum kraudern und nicht wissen, wie sie über die Runden kommen. Sie quälen sich durch, wollen kein Geld vom Staat. Hier wird immer nur von Konzernen gesprochen. Die Mittelständler werden ausgelassen. Machen solche Firmen dicht, sind es halt noch ein paar Arbeitslose mehr. Da sie selbständig sind, werden sie nichtmal was vom Arbeitsamt bekommen.

      Das ist meiner Ansicht nach wieder zu kurz gedacht. Gäbe es einen flächendeckenden Mindestlohn, hätten alle mehr in der Tasche, und auch der einzelhändler könnte für sein Angebot einen höheren Preis durchsetzen.

      Außerdem gibt es genug Arbeitskräfte, die täglich arbeiten, kein Harz IV erhalten und trotzdem nicht mehr zum Leben haben.

      Gerade für diese Leute ist doch ein angemessener Mindestlohn ein Ausweg! Ich habe es übrigens schonmal deutlich gemacht, was ich davon halte, Niedrigverdiener, Hartz-IV-Aufstocker und Arbeitslose gegeneinander auszuspielen.

      Ich höre immer nur von den ausgebeuteten Arbeitern Wir leben hier nicht im Sozialismus. Wie gut der funktioniert hat, sahen wir an der ehemaligen DDR. Irgendwann waren sie pleite. Das wird leider immer wieder vergessen.

      Wir leben aber offensichtlich auch nicht mehr in der sozialen Marktwirtschaft - die wird leider noch viel öfter vergessen.

      Ich habe jetzt gehört, wie hoch der Mindeslohn sein soll. zwischen 8 und 9,50 Euro. 8o Dieser Lohn für oft ungelernte Arbeiter, das ist doch total überzogen. Wenn sich das auf andere Branchen durchsetzt, dann gute Nacht Deutschland.

      Der Mindestlohn gilt in dieser Höhe für Briefzusteller - die Post zahlt ihren Mitarbeitern deutlich mehr. Und das, obwohl sie sämtliche Leistungen bundesweit zum gleichen Preis anbietet - auch dann, wenn die Zustellung auf dem Land sicher nicht kostendeckend ist. Die Privaten haben das Recht, sich die Sahnestücke aus dem Kuchen zu schneiden und bringen es nicht fertig, einen Mindestlohn zu zahlen? PIN zahlt bespielsweise Stundenlöhne von fünf Euro - was nützen dem Verbraucher dann die (möglicherweise) niedrigeren Preise, wenn er die über ergänzendes ALG II für die Zusteller mitfinanzieren muß?

      Kann es dann sein, daß das Geschäftsmodell nicht taugt? Und wer soll eigentlich von solch einem Hungerlohn leben können, erst recht, wenn er eine Familie zu ernähren hat?

      Übrigens, als ich geschrieben habe, dass der Staat nicht für alle zuständig sind, habe ich leider das "s" vergessen.

      Die Gegner des Mindestlohns argumentieren doch immer damit, daß der Staat sich nicht in Sachen einmischen dürfe, die nur die Tarifparteien angehen. Sie sehen es aber als selbstverständlich an, daß der Staat bei Hungerlöhnen die Differenz zum Existenzminimum zahlt. Um es mal mit Hagen Rether zu sagen: "Where is the fucking difference?!" Der Unterschied in dieser Argumentation besteht darin, daß den Mindestlohn der Arbeitgeber und den Transfer die Allgemeinheit zahlen muß.

      Staatliche Zuschüsse zu Hungerlöhnen sind unmoralisch und volkswirtschaftlich kontraproduktiv. Die Lohnschraube geht eindeutig auf Dauer nach unten, und die Zuschußkosten werden in Regionen wachsen, die eines Tages die heutigen Befürworter nicht mehr mit ihren Steuern finanzieren wollen - und es auch nicht mehr können.


      Postzusteller ist übrigens ein Ausbildungsberuf.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens

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    • Ich finde die Diskussion auch ein wenig zu einseitig, bei dieser Mindstlohndebatte wird oft vergessen, dass auch in hochentwickelten Ländern wie Deutschland eine Heerschar von Vollpfosten gibt, die das Geld einfach nicht wert sind.
      Die Politik kann doch von einem Unternehmer nicht im Ernst verlangen, einem Hannes, dessen Lebensinhalt ein Golf GTI und Frauen mit großen Brüsten ist und der ansonsten gerade noch gut genug ist Schrauben nach ihrer Größe zu sortieren ein Gehalt zu zahlen, dass einer eigentlichrn Tätigkeit nicht entspricht.
      Würde das nicht in letzter Konsequenz bedeuten, das ein Unternehmer mit seinen finanziellen Mitteln für das Versagen eines einzelnen, seinen Eltern und auch schulischen Einrichtungen haften muss.
      Büchermäßig bin ich nicht so lesetechnisch unterwegs!

      Cora Schumacher
    • Original von tomex090
      bei dieser Mindstlohndebatte wird oft vergessen, dass auch in hochentwickelten Ländern wie Deutschland eine Heerschar von Vollpfosten gibt, die das Geld einfach nicht wert sind.

      Es wird immer Menschen geben, die nicht für sich selbst sorgen können - sei es unverschuldet oder verschuldet. Für diese Menschen kommt der Staat auf, indem er ihnen Sozialgeld oder eben ALG II zahlt - letzteres ist an Bedingungen geknüpft.

      Original von tomex090
      Würde das nicht in letzter Konsequenz bedeuten, das ein Unternehmer mit seinen finanziellen Mitteln für das Versagen eines einzelnen, seinen Eltern und auch schulischen Einrichtungen haften muss.

      Natürlich nicht - der Unternehmer kann schließlich weder dazu gezwungen werden, einen solchen Arbeitsplatz anzubieten, noch, so eine Person einzustellen.

      Im übrigen verstehe ich nicht, was du jetzt eigentlich sagen willst - "Briefträger (oder andere Hartz-IV-Aufstocker) sind alle dumm und verdienen nichts besseres" ja wohl hoffentlich nicht.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens

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    • Nein bestimmt nicht, auch das Pflegepersonal in Krankenhäusern und Altenheimen sowie Verkäuferinnen. Und die Frisörin nicht zu vergessen.
      Ach, da gibts sicher noch mehr.

      Sind se doch selbst schuld, wenn sie mit ihren 6 bis 8 Eumel die Stunde nicht haushalten können und überhaupt zu doof sind, sich einen gescheiten Beruf auszusuchen.
      Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt. (Die Ärzte)
    • "das Pflegepersonal in Krankenhäusern und Altenheimen sowie Verkäuferinnen. Und die Frisörin nicht zu vergessen."

      Das Pflegepersonal in Altenheimen und Krankenhäusern verdient gar nicht mal so schlecht. Reichtümer sind hier aber sicher nicht zu holen.

      Bei Verkaufspersonal müßte man das Leistungsprinzip einführen. Ein Teil würde dann sicherlich ganz anständig verdienen, während ein anderer Teil sicherlich Geld noch Geld mitbringen müßte.

      "Natürlich nicht - der Unternehmer kann schließlich weder dazu gezwungen werden, einen solchen Arbeitsplatz anzubieten, noch, so eine Person einzustellen."

      Diese Argumentation ist sehr gefährlich. Sie könnte Arbeitgeber dazu bringen, weitere Maschinen statt Mensch einzusetzen. Es gibt nun einmal Tätigkeiten, die entweder nicht vergeben oder in das Ausland verlagert werden, wenn der Lohn zu hoch wird. Ein "subventionierter" Lohn hat auch eine soziale Funktion, in dem er Menschen von der Straße holt, ihnen eine Aufgabe gibt und bei diesen für eine gewisse Zufriedenheit sorgt.
    • Original von Orthogräfin

      Das ist meiner Ansicht nach wieder zu kurz gedacht. Gäbe es einen flächendeckenden Mindestlohn, hätten alle mehr in der Tasche, und auch der einzelhändler könnte für sein Angebot einen höheren Preis durchsetzen.


      Wenn alle Dank Mindestlohn mehr verdienen und dann für Dienstleistungen und Waren mehr bezahlt werden muss haben wir genau was erreicht?
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Energie-Kartell quetscht Hartz-IV-Empfänger aus

      n-tv.de/893359.html

      Merkel gegen Billigstrom....:hmm: :nono:
      ...mit welcher triftigen Begründung eigentlich ? Schenkt ihr "Eon-Chef" Bernotat etwa neue Ernergie ?
      Irgendwas ist hier im Staate gewaltig faul....oder verstehen wir alles nicht mehr richtig....neuerdings sind Indien und China immer wieder die Begründung,-wirklich ?
      "WER BREMST VERLIERT" -----> "ICH GEWINNE... STROM,- MIT TOYOTA PRIUS"
      Fehlende PS werden durch nackten Wahnsinn ersetzt !... :pfeif:

      GLÜCKWUNSCH an ALLE, die wo welche HEUTE Geburtstag feiern....:top:

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    • Das wird Frau Merkel aber auch noch zusätzlich freuen --------------> setzen wir doch noch ein "Weihnachtsgeschenk" obendrauf ....... n-tv.de/893402.html
      Dann, wenn die Ferien beginnen, kommt noch der Sprit hinzu.....
      Wer kann es sich dann noch leisten, in die Weihnachtsferien ( Skiurlaub ) zu fahren ,-oder die ferne Verwandschaft zu besuchen?
      Ideal wären dann doch, wenn, oder falls man noch reiche Verwandschaft hat,-sich von dieser einen Geschenk- / Tankgutschein ( Spritkosten für den Besuch Hin-und Rückfahrt ) ausstellen zu lassen, andernfalls man aus Kostengründen den Besuch absagen muss.
      "WER BREMST VERLIERT" -----> "ICH GEWINNE... STROM,- MIT TOYOTA PRIUS"
      Fehlende PS werden durch nackten Wahnsinn ersetzt !... :pfeif:

      GLÜCKWUNSCH an ALLE, die wo welche HEUTE Geburtstag feiern....:top: