Der Holocaust auf Ihrem Teller

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    • [URL=http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,291791,00.html]Peta stellt Holocaust-Kampagne vorerst ein[/URL]
      [URL=http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,290492,00.html]Ein Krieg für Tiere[/URL]

      Nach einer einstweiligen Verfügung mußte die Tierrechtsorganisation Peta die Kampagne in Deutschland erst einmal einstellen. Der Zentralrat der Juden hatte dieses Verbot erwirkt und reichte am Montagnachmittag ebenfalls Strafanzeige gegen Peta wegen Volksverhetzung bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart ein. Die Plakate seien menschenverachtend und beleidigend für alle Opfer des Nazi-Terrors.

      Harald Ullmann, 2. Vorsitzender der deutschen Peta-Sektion, erklärte, die Organisation werde gegen die Verfügung Rechtsmittel einlegen. "Wenn es um Leid und Schmerz geht, sind Tiere und Menschen gleich, weil beide den Schmerz gleich empfinden," betonte Ullmann.


      Ich halte die Entscheidung des Gerichts, diese Werbekampagne zu verbieten, für die einzig richtige. Über Massentierhaltung kann man mit Sicherheit ausgiebig diskutieren, aber diese Kampagne geht in meinen Augen eindeutig zu weit.

      Allerdings ist die Diskussion um genau diese Kampagne nicht neu - aber sie wurde offensichtlich wegen des Deutschland-Starts neu entfacht.
    • Ich halte ohnehin nicht viel von Peta. Tierschutz gerne aber deren Methoden gingen mir schon immer gegen den Strich.
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Tja, nur leider ist es so, daß man mit moderaten Mitteln heutzutage keinen Blumentopf mehr gewinnen kann.
      Entweder, man hält sich im Gespräch, gibt Diskussionsstoff ab und drückt sein Anliegen bewusst überzogen in den Vordergrund, oder man kann es schlichtweg knicken. Dann interessiert das nämlich keine Sau, was man zu vermelden hat und dann ist die ganze Arbeit für die Katz.

      Ich bin mir sicher, Peta würde zu anderen Mitteln greifen, wenn sie sich davon Erfolg versprechen würden.

      >>Die Plakate seien menschenverachtend und beleidigend für alle Opfer des Nazi-Terrors.<<

      Diese Begründung des Zentralrates der Juden hätte ich aber gerne noch etwas erläutert. Worin besteht die Menschenverachtung und Beleidigung?
      Im Vergleich an sich, dass man Menschen nicht mit Tieren vergleichen darf oder etwa nur, dass man eben diese Menschen nicht mit den Tieren vergleichen darf, alle anderen aber schon?
      Das wird wahrscheinlich die Frage aufwerfen, ist der Mensch die Krone der Schöpfung und ich denke, dieses kann mit Ja beantwortet werden. Heißt das aber auch, dass, wenn man das Leben ansich betrachtet, ein Menschenleben alles gilt, ein Tierleben hingegen nichts? Dieses grundsätzlich unter das des Menschen einzuordnen ist, unabhängig davon, ob man eines von beiden bevorzugen muß oder anders, ob das jeweils andere bedroht ist?

      Versteht ihr, was ich meine?
      Wenn man das Leben als das Größte auf Erden betrachtet und man welche retten möchte, egal aus welchen Gründen, sind dann nicht solche Mittel berechtigt, führen sie doch lediglich etwas vor Augen, machen deutlich und stoßen an?
      Es wird keinem geschadet, auch nicht am Ansehen. Zumindest ein einfaches "Aber das kann man doch nicht machen!" sollte hier als Begründung nicht ausreichen.
    • Die Geschmacklosigkeit ist offensichtlich. Ich frage mich allerdings, wie es dazu kommt? :O

      Gegen das ursprüngliche Ansinnen des Tierschutzes kann man ja eigentlich nichts einwenden. Warum wird also eine solche Gruppe agressiv bis militant? Sie glaubt sich im Besitz der Wahrheit und mußte feststellen, daß ihr Thema von der Gesellschaft kaum zur Kenntnis genommen wird. Dann ist es nur ein kleiner Schritt bis zu einer Art Meinungsterror, der sich in dieser geschmacklosen Werbung ausdrückt. Hinzu tritt die durch professionelle Werber betriebene Aquisition von Mitgliedern. Eine neue Institution ist geschaffen, die sich vom eigentlichen Thema entfernt hat und nur noch dem Selbstzweck dient. Versierte Geschäftemacher zocken ab.

      Eine Minderheit versucht einer Mehrheit ein Thema aufzuzwingen. Ich denke da auch an die militanten Abtreibungsgegner, die nicht vor Mord zurückschrecken, und an einige Nichtraucher, die Raucher körperlich angreifen. Diese Logik steht wohl auch hinter dem politischen Terrorismus von IRA und ETA, die sich nicht auf eine Mehrheit in der Bevölkerung stützen können.

      Wie hieß doch noch dieser Klamotten-Heini, der auch klamottenfremde, agressive Werbung macht?

      Vielleicht ist die Gesellschaft inzwischen auch soweit durch Werbung sediert, daß überhaupt kein wichtiges Thema mehr ins Bewußtsein vordringt. :rolleyes:

      Joei
    • Original von CheeseBürger
      Das wird wahrscheinlich die Frage aufwerfen, ist der Mensch die Krone der Schöpfung und ich denke, dieses kann mit Ja beantwortet werden.


      Fragt sich blos in welcher Hinsicht, kein anderes Lebewesen vernichtet seinen Lebensraum und damit seine ureigenste Lebensgrundlage so nachhaltig wie der Mensch!


      Auf der anderen Seite ist es in der Tat so, dass man mit moderaten Mitteln heutzutage wirklich keinen Blumentopf mehr gewinnen kann. Der Vergleich mit KZ Häftlingen hinkt aber, denn im Vergleich zu den KZ Insassen werden die Nutztiere nicht eingesperrt um sie ihrer Würde zu berauben, sie zu demütigen und sie schlussendlich zu töten weil man ihr Leben in kleinster Weise für lebenswürdig hält.
      Die Nutztiere stehen halt in der Nahrungskette ziemlich weit unten und werden leider aus einer gewissen Notwendigkeit so gehalten, nämlich der, das eine Ernährung von einigen 100 Millionen Menschen alleine in Europa täglich sichergestellt werden muss.


      Ich verstehe die Beweggründe, die zu dieser Kampagne geführt haben, lehne sie jedoch als unverhältnismäßig ab.


      MfG
      Tom
      Büchermäßig bin ich nicht so lesetechnisch unterwegs!

      Cora Schumacher
    • Ähm, bevor mir hier einer ans Bein pinkelt, ich kann mich Toms letztem Satz nur anschließen, aber das rein intuitiv.
      Das mache ich mit mir aus und damit hat sich der Lack.

      Worum es mir da oben ging ist, wenn man sich nicht einfach auf sein eigenes Verständnis berufen kann, sondern das auch begründen muß, wie sieht es dann aus? Zumal die Unverhältnismäßigkeitsgrenze ja von Mensch zu Mensch schwankt. Jeder hat da seine eigenen Ansichten, aber ein Urteil sollte doch Allgemeingültigkeit haben.
      Schweift vielleicht etwas vom Thema ab, aber das kennen wir ja schon. :zlücke:
    • Soviel Text und alles umsonst. :( :D

      Also nochmal:
      >>Die Plakate seien menschenverachtend und beleidigend für alle Opfer des Nazi-Terrors.<<

      Diese Begründung des Zentralrates der Juden hätte ich aber gerne noch etwas erläutert. Worin besteht die Menschenverachtung und Beleidigung?


      Das zum einen, denn wenn ich richtig drüber nachdenke, dann kann ich es nicht begründen, außer eben, es ist geschmacklos.

      Und dann zum zweiten:

      Wenn dieses nun gerichtlich verboten und geahndet wird, muß es ja begründet werden und das nicht einfach so, sondern vernünftig. Wo nimmt man welchen Maßstab für die Begründung her, denn letztendlich ist es eine moralische Sache, bei der jeder seine Grenzen anders steckt.
    • Es lohnt sich sicher, nach genauen Formulierungen zu suchen. Aber ein Argument fällt mir spontan ein:

      Der Vergleich von Tieren, die seit Existenz unserer Spezies zu unserer Nahrung gehören und kein Ich-Bewußtsein haben mit unschuldigen Menschen, die wegen ihrer Rassenzugehörigkeit industriell vernichtet wurden, ist unpassend. Darum geht es bei Tieren auch nicht um Mord sondern um Schlachtung.

      Wie ich schon andeutete, ist unser Verhältnis zu unserem "Nahrungsmittel Tier" mehr als gestört und bedarf einer dringenden Reform. Selbst nach einer solchen Reform würden die Tiere aber geschlachtet, um uns Menschen als Nahrung zu dienen.

      Ich bin übrigens der Meinung, daß Tieren, bei denen der Verdacht besteht, daß sie ein Ich-Bewußtsein besitzen, in unserer Welt ein anderer Status eingeräumt wird als sie ihn zur Zeit haben.

      Das Thema ist schwierig.

      Joei
    • Wenn Du die reine Diskussion über so ein Thema schon als Erfolg ansiehst, dann sicherlich ja. Das ist aber in keiner Weise verwerflich, sondern würde ich als postiv erachten.

      Letztendlich wird diese Organisation darüber eingeordnet, wie verwerflich sie ist, wie weit sie bereit ist zu gehen.

      Das von dir gebrachte Argument ist einleuchtend und logisch.
      Aber ein Vergleich ist eigentlich nie passend und hinkt an irgend einer Stelle immer.
      Ich denke, wenn alle anderen Faktoren stimmen, wie artgerechte Haltung und verantwortungsvoller Umgang mit dem Leben, dann ist dieser Vergleich fehl am Platze, wenn das allerdings nicht gegeben ist, dann weniger. Und anscheinend ist das ja wohl noch nicht gegeben. Das meine ich ja.

      Und jetzt schaue ich mir lieber erstmal die Ziele der Peta an, ehe ich weitermache. :D
      Aber ich denke, dieses Argument des Zentralrates wäre in jedem Fall gekommen, unabhängig von den Zielen.
    • Petas Art gegen den Einsatz von Leder als Ausstattung in Mercedes Modellen anzuprangern.



      Tierschutz gut und schön, aber letztlich bleiben Kühe, Schweine und Co. Nutztiere. Man hat darauf zu achten das diese Artgerecht und unter guten Bedingungen aufwachsen aber auch da ist PETA meiner Meinung nach nur ein Verein von caotischen Extremisten. Ich versteh nicht warum so viele Promis sich vor diesen Karren spannen?


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      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin