Die Bahn kommt oder Streikfrust

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    • Ärgerlich, wenn man wie ich persönlich auch, von der extra eingerichteten Hotline veralbert wird. Meine Cousine musste gestern beruflich mit der Bahn nach Dresden, informierte sich bei der Hotline und ihr wurde versichert, das der angepeilte Zug fahren würde, nicht pünktlich aber immerhin.
      Ich brachte sie mit dem Auto zum Hauptbahnhof und dort stand der Zug mit +15 Minuten an der Infotafel.
      Wir tranken noch einen Kaffee, gingen dann zum Abfahrtsgleis und dort wurde ein ganz anderer Zug angezeigt. Also wieder hoch zur großen Infotafel. Dort wurde der Zug jetzt als streikbedingt ausgefallen angezeigt!?!
      Damit nicht genug, das eingesetzte Personal auf den Bahnsteigen hätte man sich auch sparen können, platziert wurden da offenbar lediglich irgendwelche Gipsköpfe ohne Durchblick, aus denen nicht mehr als 2Keine Ahnung" oder "Abwarten was passiert" heraus zu holen war.
      Fahrgäste die sich mit derart schwammigen Aussagen nicht abfertigen lassen wollten und um detailliertere Auskünfte baten wurden dann auch noch pampig angefahren oder einfach stehen gelassen.
      Bei allem Verständnis, wenn man schon den Anspruch auf einen eingeschränkten Notdienst incl. Auskunft über diesen erhebt dann sollte der ohnehin gebeutelte Fahrgast nicht auch noch mit Falschauskünften und unfreundlichen Wichtigtuern abgespeist werden.

      Die Fahrt trat meine Cousine mit einem Leihwagen an.
      Büchermäßig bin ich nicht so lesetechnisch unterwegs!

      Cora Schumacher
    • Der Leidtragende ist in diesem Fall immer der Fahrgast und zwischenzeitlich hört das Verständnis für den Streik bei der Mehrheit der Bevölkerung auch auf. Dass die Bahn sich nichtmal die Mühe macht, für den Notfall sein Personal so zu informieren, dass sie Auskünfte geben kann, ist schon ein schwacher Zug. Mit Ersatzzügen und Alternativen sind die offensichlich überfordert. Schon eine tolle Organisation.

      Man kann nur hoffen, dass diese Streiks hoffentlich bald aufhört. X(
    • Die Bahn hat nur ein eingeschränktes Interesse daran, daß während des Streiks der Verkehr weiter normal läuft. Auch der Service drumherum wird meiner Meinung nach nur pro forma angeboten. Der ganze Ärger darüber wird auf die streikenden Lokführer gerichtet. Also will die Bahn gar nicht, daß die Fahrgäste zufrieden sind.

      Auch wenn die ganze Angelegenheit natürlich ärgerlich für die betroffenen Bahnnutzer ist, möchte ich nocheinmal meine Ansicht verbreiten, daß die GdLmitglieder hier nur ihr Recht wahrnehmen.
      Seid barmherzig. Das Leben ist schon schwer genug!
      Kutte Tucholsky
    • Original von cosgan
      Der Leidtragende ist in diesem Fall immer der Fahrgast und zwischenzeitlich hört das Verständnis für den Streik bei der Mehrheit der Bevölkerung auch auf.

      Sorry cosgan, aber das halte ich für eine ziemlich unkritische Argumentation. Ich schrieb schon, daß genau das, was jetzt die Bahn veranstaltet, genau diesen Zweck hat, das Verständnis für den Streik bei den Bahnkunden zu ersticken - und offensichtlich hat sie damit ja auch Erfolg.
      Dass die Bahn sich nichtmal die Mühe macht, für den Notfall sein Personal so zu informieren, dass sie Auskünfte geben kann, ist schon ein schwacher Zug. Mit Ersatzzügen und Alternativen sind die offensichlich überfordert. Schon eine tolle Organisation.

      Wo genau liegt da jetzt die Schuld der GDL oder der streikenden Lokführer?

      Man kann nur hoffen, dass diese Streiks hoffentlich bald aufhört. X(

      Ich hoffe, daß die GDL zumindest einen Teil ihrer Forderungen durchsetzen kann. Dafür drücke ich den Streikenden beide Daumen.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Orthogräfin ()

    • Nein, nein!!
      Das waren bestimmt ehrlich gemeinte gute Wünsche!!!



      Davon abgesehen ist diese Zeitplanung von dem Herren so daneben, daß er solche Bemerkungen aushalten muß.
      Wenn ich mich in der Öffentlichkeit so platziere und die Medien für meine Zwecke miteinspanne, dann darf ich mich doch nicht mitten in der Auseinandersetzung mal eben zur Kur verabschieden.

      Gern möcht ich an der Stelle den wöchentlichen Buchholz zitieren:
      Der Lok-Ruf der Freiheit
      Dienstag, 16. Oktober - Alle Räder stehen still... Aber der Klassenkampf ist auch nicht mehr das, was er mal war. Mittlerweile ist er heftig in die Jahre gekommen und muß deshalb gelegentlich zur Kur, auch wenn ihm nichts Ernstes fehlt, nur eben so zur Prophylaxe. Während die Lokführer das halbe Land lahmlegen, hat sich der oberste Lokführer-Führer zum Wassertreten am Bodensee abkommandiert. So tritt man auf der Stelle, aber das mit aller Macht. Hinterher steht "Ruhen auf der Sonnenterrasse" auf dem Programm, wie ich der Zeitung entnehme. Und das Kurorchester spielt dazu: "Brüder zur Sonne, zur Freiheit!" Gegen die kurärztliche Anordnungen darf da nicht gestreikt werden. Alle Gewerkschaftsführer liegen still, wenn die Kurverwaltung es will.
      Seid barmherzig. Das Leben ist schon schwer genug!
      Kutte Tucholsky
    • Ich habe ja garnichts dagegen, dass die Lokführer mehr Geld bekommen. Dass sie angemessen bezahlt werden müssen ist keine Frage. Dass sie dafür streiken, genehmigt. Irgendwann aber ist Schluss.

      Ich frage mich, warum die Gewerkschaft bisher so lange still gehalten hat? Haben die vorher geschlafen? Also eine Lohnerhöhung zu fordern von 30% ist schon etwas happig. (Ich weiß, Manager machen das auch, nur haben die nicht viele zu fragen X() Die Bahn hat Angebote gemacht, aber es wird trotzdem weiter ausgereizt, obwohl man schon jetzt genau weiß, dass viel mehr als jetzt nicht zu erreichen ist. Dass man die 30% nicht ereichen wird, das war selbst den Gewerkschaften klar.

      Ob sich die Bahn absichtlich nicht bemüht, die Fahrgäste stehen zu lassen, das kann ich nicht beurteilen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es nicht gerade einfach ist, einen normalen Fahrplan zu gewährleisten, wenn die Lokführer fehlen.Vorallem, da die Streiks relativ kurzfristig angesetzt sind.

      Dass der Herr Gewerkschaftsführer gerade in so einem Moment in Kur fährt, zeigt mir, dass ihn die Lokführer nicht sonderlich interessieren, sonst würde er es nicht tun. Die Gewerkschaft will einfach die Muskeln spielen lassen.

      Es ist mir klar, dass die Streiks nicht aufhören, bevor ein anständiger Tarifvertrag steht. Dazu müsste man aber erst mal an den Verhandlungstisch zurückkehren. Streiks sind nicht die einzige Lösung.
    • Original von Orthogräfin
      Das ist ziemlich billige Polemik.


      Warum? Ich gönne dem Herrn Schell seine Kur. Ich kann ihm auch durchaus in seiner Argumentation folgen, er hat keine Erkrankungen wegen der er auf Kur fährt sondern er möchte gerne nach 50 Jahren ohne einen einzigen Fehltag gerne in den letzten Tagen mal zur Kur fahren. Vollkommen verständlich. Auch das diese Kur sich nun partout nicht aufschieben lässt wenn sich der Tarifstreit auf der Spitze und die Lokführer im Austand befinden und es da vollkommen normal ist das der Chef mal eben 3 Wochen wegfährt und ausspannt. Sorry, das geht einfach überhaupt nicht. Das ist nicht irgendein Lokführer sondern der Gewerkschaftsboss des Vereins das gegenwärtig versucht den Bahnverkehr lahmzulegen.
      Entweder ist Schell naiv, blöd oder ausgebootet worden. Wie auch immer - so eine Steilvorlage muss man der Bahn und den deutschen Kabarettisten erstmal liefern...
      Als Bahnkunde fühle ich mich da ein bißchen verklapst...

      Das sich die GDL anscheinend immernochnicht auf eine gemeinsame Linie geeinigt hat braucht bei dem Kasperletheater auch keinen zu wundern.
      Da sagt Schell nach der gescheiterten Moderation das die dort getroffenen Kompromisse nichtmehr gelten und ist wieder bei den Maximalforderungen während einer seiner Stellvertreter ein paar Tage später in einem Interview die Bahn auf die Zugeständnisse in der Moderation festnageln will... :O
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Dass sie dafür streiken, genehmigt. Irgendwann aber ist Schluss.

      Jeder Streik geht irgendwann zuende. Wann das ist entscheiden aber die beiden streitenden Parteien. Als vom Streik Betroffener kann man natürlich auf beide Parteien unterschiedlich einwirken.

      frage mich, warum die Gewerkschaft bisher so lange still gehalten hat? Haben die vorher geschlafen?

      Der Streit und die Verhandlungen zwischen Bahn und Gdl laufen schon länger und die Höhe der Forderung sagt auch nicht unbedingt etwas darüber aus, was die fordernde Partei wirklich erwartet. Ersteinmal werden die Forderungen immer und von beiden Seiten hoch angesetzt.

      Streiks sind nicht die einzige Lösung.

      Aber ein Druckmittel! Und für die Arbeitnehmer in bestimmten Situationen das Einzige.
      Seid barmherzig. Das Leben ist schon schwer genug!
      Kutte Tucholsky
    • spiegel.de/wirtschaft/0,1518,513493,00.html

      Die Gewerkschaft hat erfolgreich gegen unnötige Notdienste eine Verfügung erwirkt, aber:
      Die Sache hat aber einen Haken: Die GDL gab in ihrem Antrag offenbar ein falsches Streikdatum an. Dem Gericht fiel das nicht auf. Streng nach Buchstaben und Ziffern des Urteils ist der Bahn nun "aufgegeben, es zu unterlassen, während des für den Zeitraum vom 26.10.2007, 2.00 Uhr, bis zum 27. 10. 2007, 8.00 Uhr geplanten Streiks streikbereite und streikwillige Arbeitnehmer des Fahrpersonals planmäßig in dem in der Öffentlichkeit verkündeten besonderen Fahrplan einzuteilen sowie dispositiv im Rahmen dieses Fahrplans einzusetzen".


      Herrlich... Hier ist erstmal Ruhe, die S-Bahn fährt schon den ganzen Tag nicht. Ich glaube ich werde nachher mal zum Bahnhof mit den Spaß angucken.
      Und trotz des Chaos dürfte wohl die Zeit gegen die GDL spielen. sollte Schell weiter im Bodensee planschen auf jeden Fall...
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Deswegen sollte man nochmal gegenlesen...
      spiegel.de/wirtschaft/0,1518,513670,00.html
      Ein Streik im Nah- und Güterverkehr würde die Bahn AG weit empfindlicher treffen und wohl eher zu einer Kompromissgeste bewegen. Er ist der GDL aber durch eine Einstweilige Verfügung des Chemnitzer Arbeitsgerichtes verboten. Dieses entscheidet erst am 2. November, ob das Verbot fällt und Streiks im Güter- und Nahverkehr doch erlaubt werden.


      Gleich zweimal...
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      Benjamin Franklin
    • Heute nachmittag soll es soweit sein und das Gericht bezüglich des Fern- und Güterverkehrs (SpOn hat es übrigens nicht korrigiert) entscheiden. Sogar der oberste Lokführer auf Kur hat angekündigt diese für ein paar Stunden zu unterbrechen... :D
      Ansonsten ist bei der GDL mal wieder alles klar und man widerspricht sich was eventuelle Streiks am Wochenende betrifft. Auf jeden Fall dürfte ab Montag wohl ein massiver Streik folgen - je nachdem was das Gericht entscheidet...

      Ich hoffe mal das die sich am Sonntag irgendwelchen Blödsinn klemmen, ich werde da etwa 8-9 Stunden in der Bahn hängen... :rolleyes:
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Nun darf die GDL auch im Güterverkehr und Fernverkehr streiken, vielleicht kommt dann mal Bewegung rein.
      Das könnte interessant werden, wenn man mal sieht das die bisherigen Streiks wegen des Modernisierungsgrade meist im Osten waren dürften auch dort der Güterverkehr am meisten betroffen sein... .
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Und der Machtkrampf geht weiter.
      Ich will in anderhalb Wochen das Wochenende nach Schleswig Holstein, ich glaube ich sollte mir eine Alternative Fahrgelegenheit suchen...
      spiegel.de/wirtschaft/0,1518,517063,00.html

      Das hier von Donnerstag bis Samstag die S-Bahn nicht fährt ist natürlich auch heftig... Gut das man bei dem Wetter noch Fahrradfahren kann...
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Gestern bei Plusminus gesehen, die Lokführergehälter im Vergleich. Man sollte ruhig mal über den Tellerrand schauen.

      daserste.de/plusminus/beitrag_…d,gnkukl54y6g60fis~cm.asp


      Zitat:
      "Fazit der Europatour zu unseren Nachbarn: Es braucht keine Spezialgewerkschaft, um gute Löhne und Ansehen im Unternehmen zu haben. Und der Lohnvergleich? Mit einem Tarifabschluss knapp unter 10 Prozent lägen die deutschen Lokführer in Europa weit vorn!"

      Dem kann ich mich nur anschließen.
      Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt. (Die Ärzte)