Die Bahn kommt oder Streikfrust

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    • Hier geht es eigentlich um Bahnstreiks - mit deinem Anliegen bist du in diesem Thread besser aufgehoben:
      Ich will kein Getränk!

      svenni schrieb:

      Oder kann ich auf dem Rückerstattungsformular einfach 60 Min. draufschreiben?
      Via innerhalb weniger Sekunden gefunden:

      bahn.de schrieb:

      So erhalten Sie Ihre Entschädigung

      Damit Sie schnell und einfach Ihre Ansprüche geltend machen können, nutzen Sie bitte das Fahrgastrechte-Formular. Es hilft Ihnen dabei, alle zur Bearbeitung erforderlichen Angaben vollständig zu erfassen. Sie erhalten das Formular beim Servicepersonal im Zug, an der DB Information oder im DB Reisezentrum sowie als Online-Fomular.

      Die Bestätigung Ihrer Verspätung erhalten Sie entweder durch das Servicepersonal des verspäteten Zuges oder an der DB Information bzw. im DB Reisezentrum, sofern die Verspätung aufgrund der dort vorliegenden Informationen nachvollzogen werden kann. Bitte beachten Sie hierbei, dass das Servicepersonal im Zug ausschliesslich Verspätungen des eigenen Zuges ab 60 Minuten auf dem Fahrgastrechte-Formular bestätigen kann.
      Das heißt, du kannst nicht irgendeine dir genehme Zeit eintragen, sondern du mußt dir die Verspätung von der Bahn bestätigen lassen. Und die wird irgendwelche Mauscheleien, zumal zu ihrem Ungunsten, sicher nicht mitmachen. Und warum sollte ein Bahnmitarbeiter dafür auch seinen Arbeitsplatz riskieren?

      Klar ist eine Verspätung von 55 Minuten ärgerlich, noch dazu bei dieser Hitze. Aber es ist eben weniger als eine Stunde, und ohne Kulanz von Seiten der Bahn hast du da schlechte Karten. Was hast du denn für die Fahrkarte bezahlt?
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Auf Kulanz gibt es da gar nichts. Sich die Verspätung bestätigen lassen muss man nicht zwingend - ist teils auch nicht (mehr) möglich.
      Man muss die verwendeten Züge angeben und bei der entsprechenden Stelle kann man sofort nachgucken ob die Angaben stimmen. Und die sind pinschieterig. Ich hatte durch den Bahnstreik im November eine Zugverbindung bei der ich den letzten Zug nach hause nehmen wollte und wo beide zu nutzenden Züge ausfielen. Ich bin dann über eine andere Route und Übernachtung in Berlin zwei Tage(!) später zuhause gewesen. Ich habe daher die letzten Verbindungen nicht aufgeschrieben, da es in meinen Augen völlig egal war, da es mit Sicherheit mehr als 2 Stunden waren - der Antrag wurde erst nach Beschwerde und nachliefern der Infos bearbeitet...
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Rincewind schrieb:

      Original von surfin
      Da ja eigentlich schon alles gesagt wurde, wenn auch vielleicht noch nicht von allen, verweise ich nur auf diesen Artikel in SPON:
      spiegel.de/wirtschaft/unterneh…-auszahlen-a-1032241.html
      Also ist das gerade ein Arbeitskampf der GdL Funktionäre für sich... :) Na dann, auf gehts GdL!

      Der Chef der Lokführer-Gewerkschaft lehnt eine Schlichtung ab - und bemüht zur Begründung gleich das Grundgesetz. Geht's nicht eine Nummer kleiner? Nein, denn die GDL muss tatsächlich um ihr Überleben fürchten.
      Der Artikel hat einen gewaltigen Denkfehler der schon in der Einleitung deutlich wird. "Der Verfassungsrechthaber" muss nicht um das Überleben seiner Gewerkschaft fürchten.
      Es gibt zugespitzt zwei Optionen nach dem Tarifeinheitsgesetz:
      1. GDL und Co. klagen und bekommen Recht. Dann viel Spaß mit konkurrierenden Tarifverträgen und einer nervigen und quietschfidelen GdL.
      2. GdL und Co. klagen und verlieren. Dann wird es für die GdL eng - nur ist Weselsky dann kein "Verfassungsrechthaber", sondern ein Funktionär, der für seinen Posten und Macht gekämpft und durch reine Kompromisslosigkeit alles verloren hat...
      Und es ist im Grundsatz Nummero 2...
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Da ich bei sowas bald streike machen wir das mal hier:

      Dem Bund sind anscheinend die Bahnpreise zu billig.

      Tagesschau schrieb:

      "Im Fernverkehr steigen die Passagierzahlen zwar, aber die Gewinne sinken. Ich bin überrascht darüber, wie viele Rabatte angeboten werden", sagte Enak Ferlemann, Verkehrs-Staatssekretär und Bahn-Beauftragter der Bundesregierung, der Zeitung "Die Welt".
      Der Bahn-Beauftragte(!) der Bundesregierung(!) ist überrascht(!) über die Preisstruktur(!) der Bahn!

      Mehr muss man zu dem Thema eigentlich nicht mehr sagen. aber ok:




      Der Vorstand müsse sich überlegen, ob er dieses Preissystem so fortführen könne, so Staatsekretär Ferlemann weiter. "Das Rabattsystem muss auf den Prüfstand. Womöglich profitieren von all den Sparpreisen und Sonderrabatten nur einige Wenige, während die Mehrheit dafür einen höheren Normalpreis zahlen muss."

      Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. International nutzen Fluggesellschaften, Bahnunternehmen und Fernbusunternehmen solche Preissysteme, gerade um Angebot und Nachfrage zu regulieren und auch die Auslastung der Fahr- bzw. Fluggeräte zu steuern - das hat sich über Jahrzehnte entwickelt und scheint sich im Grundsatz offensichtlich zu rechnen - sonst würde man es nicht machen. Der Bahnbeauftragte der Bundesregierung weiß es aber natürlich besser. Inkompetenz hat einen Namen...
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Rincewind schrieb:

      Der Bahnbeauftragte der Bundesregierung weiß es aber natürlich besser. Inkompetenz hat einen Namen...
      Ja, richtig.Vielleicht macht die Bahn das auch nur falsch? Wenn meine Tochter mein Ticket bucht fahre ich zwar fast regelmäßig zu einem anderen Termin, dafür aber sehr günstig. Wenn ich selber buche, dann wird es extrem teuer und ich fahre nicht mit der Bahn.

      Für mich heißt das: Bin wohl zu doof zum Bahnfahren. Für die Bahn heißt das: Ohne meine Tochter fahre ich mit dem Auto.

      P.s. Ich bin auch schon mit dem Bus gefahren, aber das ist mir zu unbequem.
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      "Die heutige politische Klasse ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei
      und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."


      Helmut Schmidt
    • Vielleicht kommt der sinkende Gewinn ja daher, dass die Bahn über Jahrzehnte auf Verschleiß gefahren wurde und nun endlich dringend notwendige Bau- und Sanierungsarbeiten in Angriff genommen werden (müssen)? Ob der Bahnbeauftragte der Bundesregierung eigentlich weiß, dass es eine politische Entscheidung der Bundesregierung und insbesondere des CSU-geführten Verkehrsministeriums war, immer mehr Personenverkehr von der Schiene auf die Straße zu verlegen? Dieser Buslobbyismus macht der Bahn zu schaffen, zumal Flixbus und Co ja noch nicht einmal Maut zahlen müssen. Der Connex musste vor ein paar Jahren kapitulieren, weil die Streckenentgelte der Bahn zu hoch waren. Etliche Bahnstrecken im ländlichen Raum wurden stillgelegt, sodass dort Bahnfahren schlicht unattraktiv geworden ist. Weiß das der Bahnbeauftragte der Bundesregierung nicht?

      Im übrigen fahre ich mittlerweile recht häufig mit der Bahn, in der Regel mit Buchung lange vorm Reisetermin, mit Bahncard und Zugbindung, um die Rabatte zu nutzen - ohne Rabatt lohnt sich das Bahnfahren für mich nämlich kaum. Rückgabe oder Umbuchung eines Spartickets ist entweder gar nicht möglich oder fast so teuer wie das Ticket selbst. Die Züge sind übrigens meist richtig voll. Im Sommer meide ich die Bahn allerdings und fahre lieber mit dem Auto - auf kaputte Klimaanlagen habe ich schlicht keine Lust.

      Reisen von L nach HRO oder zurück ohne Umsteigen kann man mittlerweile fast vergessen, es gibt auch nicht mehr so viele Verbindungen wie früher. Der Fernbus ist für mich keine Alternative - freiwillig buche ich da nicht noch einmal...

      Was der Bahn-Beauftragte der Bundesregierung offensichtlich auch "vergisst": die Bahn gehört zur öffentlichen Daseinsvorsorge - warum muss sie überhaupt Gewinn machen?
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    • Orthogräfin schrieb:

      Der Connex musste vor ein paar Jahren kapitulieren, weil die Streckenentgelte der Bahn zu hoch waren.
      Das stimmt so nicht. Die wenigsten sind die gesamte Strecke gefahren. Die meisten Leipzig - Berlin oder Berlin - Rostock und umgekehrt. Das war von den Sparpreisen her so günstig, dass man eben in Kauf genommen hat, dass der Zug nur einmal am Tag in jede Richtung fuhr - eine sehr preissensible Zielgruppe. Dann kamen die Fernbusse und fuhren zur Expansionsphase diese Routen praktisch im Stundentakt - und der Sparpreis vom Connex war da auf einmal der Normalpreis - und es war oft sogar noch günstiger. Dem Connex haben nicht die Trassengebühren das Genick gebrochen, sondern letztlich massiv sinkende Fahrgastzahlen.

      Wobei den Bahnreisenden nichts besseres passieren konnte als die Fernbusse. Seitdem muss sich die Bahn erstmals überhaupt um Reisende bemühen, da es neben dem eigenen Auto auf einmal auch ein anderes Verkehrmittel gab, mit dem man auch in der Provinz von A nach B kommen konnte. Daher gab es ja erst das neue Verkehrskonzept 2015.
      spiegel.de/reise/aktuell/a-1024287.html
      Die ersten Vorzüge, sprich neue Züge sieht man bereits. Auch wenn unter Mehdorn auf Verschleis gefahren wurde, hat das Team um Rüdiger Grube einen guten Job gemacht und schon vor Jahren die dringendst notwendigen Modernisierungen massiv angeschoben.
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • sarazena schrieb:

      Rincewind schrieb:

      Der Bahnbeauftragte der Bundesregierung weiß es aber natürlich besser. Inkompetenz hat einen Namen...
      Ja, richtig.Vielleicht macht die Bahn das auch nur falsch? Wenn meine Tochter mein Ticket bucht fahre ich zwar fast regelmäßig zu einem anderen Termin, dafür aber sehr günstig. Wenn ich selber buche, dann wird es extrem teuer und ich fahre nicht mit der Bahn.
      Für mich heißt das: Bin wohl zu doof zum Bahnfahren. Für die Bahn heißt das: Ohne meine Tochter fahre ich mit dem Auto.

      P.s. Ich bin auch schon mit dem Bus gefahren, aber das ist mir zu unbequem.
      Die Frage ist ja, was macht ihr unterschiedlich? ;)
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
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    • Verbraucherschützer fordern automatische Entschädigung

      Ich bin mal wieder blank erstaunt, wie wenig die "Verbraucherschützer" vom Bahnfahren wissen...


      Wenn ein Ticket online gebucht worden sei, lägen alle nötigen Informationen vor. "Da gibt es überhaupt keinen Grund, warum nicht die Fluglinie, die Bahn auch, Entschädigungen automatisch auf mein Konto zurückbucht", sagte Müller.
      Fangen wir mit dem Offenkundigen an. Bei einer zu erwartenden Verspätung ab 20 Minuten ist die 'Zugbindung aufgehoben. Das bedeutet, dass der Kunde auch andere Züge und andere Strecken nutzen kann um an sein Ziel zu kommen. Eine Entschädigung gibt es, wenn der Zug ab 60 Minuten (25% Erstattung) bzw. ab 120 Minuten (50%) ankommt, die ursprünglich gebuchte Verbindung sagt nichts über die tatsächliche Reiseroute und die tatsächliche Verspätung am Zielort aus.
      Zweitens steht die Entschädigung dem Reisenden zu, das ist nicht unbedingt der, der dass Ticket Online gebucht hat.


      Entschädigungen aber beantragten längst nicht alle Kunden - wohl auch, weil man dafür noch immer handschriftlich ausgefüllte Formulare einreichen muss.
      Das Formular muss unterschrieben werden, es ist aber als barrierefreies pdf zu bekommen und kann in jedem Browser ausgefüllt und dann ausgedruckt werden.
      bahn.de/wmedia/view/mdb/media/…hrgastrechteformular_LZ06



      Seine Rechte durchzusetzen, dürfe für den Verbraucher nicht zum Spießrutenlauf werden, betonte Müller. Das Verfahren müsse vereinfacht werden.
      Ich fahre so regelmäßig Bahn, dass ich immer ein paar Formulare bzw. die entsprechenden Briefumschläge zu hause habe. Das ist kein Spießrutenlauf und die Bahn erstattet anstandslos.


      Auch bei der Kommunikation müssten Airlines und Bahn besser werden, mahnte Müller an. Die Unternehmen müssten verpflichtet werden, Reisende über Verspätungen und die Durchsetzung ihrer Rechte zu informieren - über Smartphones, Anzeigetafeln, Apps oder Internetseiten. "Die Unternehmen haben keine Lust darauf. Und da muss man sagen: Wenn ihr Ruf nicht weiter leiden soll, dann müssen sie das jetzt schleunigst auf die Reihe kriegen."
      Die Smartphone Apps der DB informieren über Verspätungen und nennen alternative Routen, die Fahrgastrechte hängen in jedem Bahnhof aus und die Formulare gibt es am Infocounter. Ich habe es mehrfach erlebt, dass in massiv verspäteten Zügen die Formulare einfach vom Schaffner an alle verteilt wurden die eins haben wollten. Und eine Webseite, wie wäre es mit dieser?
      bahn.de/p/view/service/auskunf…strechte/uebersicht.shtml
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Rincewind schrieb:

      Zweitens steht die Entschädigung dem Reisenden zu, das ist nicht unbedingt der, der dass Ticket Online gebucht hat.
      Das würde bedeuten, dass auf Dienstreisen die Entschädigung mir zusteht, obwohl mein Arbeitgeber den Schaden hat - er hat das Ticket bezahlt, zahlt meine Arbeitszeit und hat möglicherweise auch einen Schaden aus der Verspätung? ?(
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      "Die heutige politische Klasse ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei
      und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."


      Helmut Schmidt
    • sarazena schrieb:

      Rincewind schrieb:

      Zweitens steht die Entschädigung dem Reisenden zu, das ist nicht unbedingt der, der dass Ticket Online gebucht hat.
      Das würde bedeuten, dass auf Dienstreisen die Entschädigung mir zusteht, obwohl mein Arbeitgeber den Schaden hat - er hat das Ticket bezahlt, zahlt meine Arbeitszeit und hat möglicherweise auch einen Schaden aus der Verspätung? ?(
      Ja.
      Die Pauschalentschädigungen, sowohl bei Bahn- als auch bei Flugreisen basieren auf EU-Verordnungen mit einer sehr klaren Sprache. Diese sprechen ausschließlich von Flug- bzw. Fahrgästen. Die stehen daher grundsätzlich nur dem konkret Reisenden zu.

      Was dein Arbeitgeber machen kann, ist sich diese Rechte abtreten zu lassen. Entweder im Arbeitsvertrag oder in den Richtlinien für Dienstreisen.Tut er das nicht ist die Kohle deine...
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