Totenschändung in Afghanistan

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    • Wo is da der Unterschied?


      Du fragst doch jetzt nicht tatsächlich, wo der Unterschied liegt, wenn man wissenschaftliche Ausgrabungen oder Untersuchungen an Skeletten vornimmt oder ob sich jemand mit einem Schädel als eine Art Trophäe fotografieren lässt.

      Eine Trophäe dient als Zeichen des Triumphes über eine Person oder eine Sache. Oder es ist ein Pokal für ein gewonnes Spiel. Dieser Schädel könnte auch von einem Zivilisten stammen, der einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort lebte und getötet wurde. Vor diesem Hintergrund und dann auch noch in einem Kriegsgebiet ist es sehr wohl geschmacklos, sich so ablichten zu lassen. Und daran gibt es nichts Witziges. Da sind wir uns doch sicher einig, auch wenn ich nicht immer ein Maßstab für solche Dinge bin, ich rege mich ja schon auf, wenn jemand Katzen die Vogelgrippe an den Hals wünscht, weil sie in dessen Garten "scheißen".

      Aber es kann nicht schaden, mit Lebewesen, auch mit toten Lebewesen sensibler und respektvoller umzugehen.

      Auf der anderen Seite muss man sich fragen, was sind das für Leute, die Soldat sind oder werden wollen. Das solche oder ähnliche Dinge ja nicht nur von unseren Landsmännern vollbracht werden, dafür gibt es genug Beispiele.
      Da ich auch einige Soldaten kenne, bin ich nicht ganz so geschockt. Diese haben sehr wohl "komische" Einstellungen und Ansichten und ich weiß nicht, ob es normal, wenn man sich 10 oder 12 Jahre verpflichtet und sich auch noch drauf freut, was alles auf einen zukommen kann.
      Den Rest rechne ich mir hoch, auch wenn sicher nicht alle so sind.
      Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt. (Die Ärzte)
    • Äh ich weiß immer noch nicht, was beim Positionieren mit Totenschädeln so verwerflich sein soll? Hmm?


      Nunja

      Lieber Mtc,
      jetzt male dir doch kurz ein Bild...
      Für die Einheimischen mag es normal sein skelettierte Körper zu sehen und evtl weil Sie die Baumittel für Ihr Haus benötigen, Körper finden, keine Beachtung schenken und und und...
      Die Toten werden dort immer noch respektiert und werden nicht mit seltsamen Gesten auf Fotos gezeigt.

      Was muß sich ein Einheimischer wohl denken wenn er so etwas sieht??
      Kannst Du mir das sagen???

      Oragnspenderausweiß??? :grins:

      Wenn diese Jungs annähernd denken wie du erscheint mir einiges ;)
      Grüssle

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Halunke ()

    • Was muß sich ein Einheimischer wohl denken wenn er so etwas sieht??


      ...übrigens hatten auch Einheimische mitgemacht und keinen Anstoß daran gefunden.....
      "WER BREMST VERLIERT" -----> "ICH GEWINNE... STROM,- MIT TOYOTA PRIUS"
      Fehlende PS werden durch nackten Wahnsinn ersetzt !... :pfeif:

      GLÜCKWUNSCH an ALLE, die wo welche HEUTE Geburtstag feiern....:top:
    • Es geht nicht um "Körper" sondern um Knochen, von denen niemand weiß, wie lange sie da schon liegen und welche Identität sie hatten.

      Viel spannender scheint mir mittlerweile die Frage, warum die Medien wohldosiert täglich ein Bild veröffentlichen und wie lange das noch gehen soll.

      Gibts auch schon Fälschungen?

      Willkommen im Informationszeitalter, in dem Informationen zur Belustigung, zur Manipulation der Bevölkerung und als Waffe eingesetzt werden können.

      Joei
    • @Onkel_J
      Naj, Körper schon unglücklich ausgedrückt, Ich weiß :))

      Viel spannender scheint mir mittlerweile die Frage, warum die Medien wohldosiert täglich ein Bild veröffentlichen und wie lange das noch gehen soll.

      Denke bis die Bevölkerung die Internen Probleme vergessen hat, hier die Reform angesprochen...
      Merkel & Co werden wieder ruhiger schlafen können :grins:
    • Als anerkannter "Gegenargumentierer" fällt mir gerade noch ein Argument ein.

      Bei uns hier würden derartige Knochen wohl nicht lange "in der Gegend herumliegen" sondern eingesammelt und entsorgt oder provisorisch bestattet werden.

      Was ist denn von der Pietät einer Gesellschaft zu halten, die sich um derartige Knochen nicht zu kümmern scheint?

      Joei
    • ....
      Willkommen im Informationszeitalter, in dem Informationen zur Belustigung, zur Manipulation der Bevölkerung und als Waffe eingesetzt werden können.
      ...
      Ganz genau, so ist es. Dazu noch gezielte Falschinformationen ( das eine Medium bericht z.B. von einer Kiesgrube,-dann heißt es wieder Lehmgrube ) und wir hier im Forum geben dann diese unterschiedlichen Informationen wieder weiter und bezichtigen uns dann schließlich gegenseitig abermals der Falschinformation. Ein wohldosierter Teufelskreis der Informationen und dann nur Tröpfchenweise um ein Thema möglichst lange am "köcheln" zu halten....denn schließlich verdienen die Medien ja auch ihr Geld damit.... :]
      "WER BREMST VERLIERT" -----> "ICH GEWINNE... STROM,- MIT TOYOTA PRIUS"
      Fehlende PS werden durch nackten Wahnsinn ersetzt !... :pfeif:

      GLÜCKWUNSCH an ALLE, die wo welche HEUTE Geburtstag feiern....:top:
    • Und weiter geht der Hype.

      In WDR2 wurde gerade von Bildern aus dem Kosovo berichtet, die anläßlich von Exhumierungen "geschossen" wurden und rumgereicht worden sein sollen.

      Der Informationsgehalt solcher Meldungen scheint in keiner Relation mehr zur Reaktion der empörten Öffentlichkeit zu stehen.

      Warum bildet BILD nicht täglich ein verhungertes Kind mit Hungerödemen aus irgendeiner Ecke der Welt ab? Möglicherweise will die Weltöffentlichkeit die Beseitigung dieses Problems nicht finanzieren. Dagegen können die Knochenbilder doch so richtig "kostenlos" die ganze Welt in Aufruhr versetzen.

      Man könnte auch eine Debatte über den Patriotismus der Presse anschließen. Oder ist das nur etwas für Fußball-Fans?

      Die allgemeine Beliebigkeit des Umgangs mit "Meldungen" ist bald nicht mehr zu überbieten. Von Wertigkeit keine Spur mehr.

      Joei
    • Original von mtc
      Nehmen wir zum Beispiel mal an, der Leser besitzt einen Organspenderausweis... Was passiert mit ihm wenn er einmal die Engel singen hört? Es wird an ihm herumgeschnippelt. Soweit ist es okay. Nur gehen wir ein Schritt weiter. Der Körper kommt in die Universität und Anatomiestudenten können nun den Körper auseinander nehmen. Ich glaube diejenige Person, wird hier ebenfalls in ihrer Totenruhe erheblich gestört. Sei es beim Anblick der Studenten, oder anders.

      Mit dem Unterschied, daß der Tote diesem procere zu seinen Lebzeiten im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte zugestimmt hat. Insofern also überhaupt nicht vergleichbar.

      Das Problem ergibt sich hier aus den unterschiedlichen Religions- und Kulturkreisen. Hier sollte man einfach alles unterlassen, was als Provokation aufgefaßt werden kann - zumal die Bundeswehr dort friedens- und nicht kriegswichtige Aufgaben zu erfüllen hat (das Vokabular ist beabsichtigt).

      Auch Vergleiche mit Halloween oder irgendwelchen Hollywoodfilmen finde ich ziemlich mißglückt.

      Was mir aber bei dieser Sache am meisten aufstößt, ist die Tatsache, daß, wie und von wem die Angelegenheit ans Licht gezerrt wurde. Man hätte die Soldaten auch ohne Medienrummel bestrafen können - allerdings hätte die BLÖD dann ein paar Zeitungen weniger verkauft.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Natürlich war das alles sehr pietätlos, allerdings finde ich dieses "mea culpa Prinzip" der Deutschen genauso verkehrt. Erst durch diese eigene Schuldzuweisung wird alles noch viel mehr hochgespielt und dadurch auch noch mehr ins Ausland tranportiert.

      Die haben Mist gebaut, das steht fest, die Bild hat es noch hochgespielt und jetzt haben sie genau das erreicht was sie wollten, alles wird hochbebauscht, schwer dikutiert. Man hätte das alles nicht so breitkopfen brauchen.

      Ich bin auch sicher, dass die Betroffenen in Kriegsgebieten schlimmere Bilder und Erlebnisse hatten, als dass sie sich darüber so aufregen wie wir das tun.

      Das Image der Deutschen ist angekratzt - und - das sind wir doch gewöhnt, mit unserer Kollektivschuld.

      Und mal ganz ehrlich, wenn die Soldaten mit Schädeln spielen, dann ist das so was von abartig, aber dass sie sich ihren Schädel unter Umständen für Deutschland einschlagen lassen dürfen, wohl nicht?

      Dort herrschen andere Gesetze als bei uns im Lehnstuhl.
    • dann ist das so was von abartig, aber dass sie sich ihren Schädel unter Umständen für Deutschland einschlagen lassen dürfen, wohl nicht?


      Für Deutschland, wenn ich das schon lese. Sicher ist das abartig, aber selbst Schuld, würde ich mal ganz ehrlich sagen.
      Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt. (Die Ärzte)
    • Da stimme ich Sweetie voll und ganz zu. Ich habe weder Bush gebeten, in Afghanistan einzufallen noch irgendeinen deutschen Soldaten, da den Verkehrspolizisten zu spielen.


      Nach dem Motto, lass die sich doch ihren Schädel einschlagen, was hab ich damit zu tun? Sicherlich kann man über militärische Einsätze unterschiedlicher Meinung sein. Aber sie sind nun einmal, in m. E. positiver Mission, dort unten. Auch Deutschland hat eine Verantwortung, sich im Rahmen der Weltgemeinschaft zu engagieren. Oder leben wir auf dem Mond?

      Wenn es nach mir ginge, hätte Deutschland überhaupt keine Armee.


      Ja, finde ich auch, aber herzlich willkommen in der Realität.


      Das Image der Deutschen ist angekratzt - und - das sind wir doch gewöhnt, mit unserer Kollektivschuld.


      Ich habe mich noch nie kollektiv und auch nicht individuell schuldig gefühlt. Es gibt eine Verantwortlichkeit des Staates Deutschland als Rechtsnachfolger des 3. Reiches, aber wieso soll ich kollektiv schuldig sein?

      Davon abgesehen möchte ich mich nicht einfach mit einem angekratzten Image abfinden, schon lange nicht, wenn wir mit dem Einsatz auf einem ganz anderen, positiven Weg waren.

      Ich gebe zu, dass diese Schädelposiererei vom rein sachlichen Standpunkt her unterschiedlich bewertbar ist, pietätvoll ist die Angelegenheit nicht. Nur gibt es im Zusammenleben von Menschen einerseits die sogenannten "gesellschaftlichen Konventionen" die oftmals das Zusammenleben erst ermöglichen. Das hat imho auch etwas mit Respekt zu tun.

      Und zum zweiten beschädigen diese "Soldaten" den Ruf der Bundeswehr und damit letztlich unseren, was mir nicht gefällt und was ich auch nicht akzeptieren will.

      Hier müssen Konsequenzen für die Beteiligten im Rahmen der gesetzlichen Regelungen folgen. Wehret den Anfängen.

      Zum Thema Bildzeitung brauchen wir uns hier doch wohl nicht mehr äußern, oder?
      Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen wenn er leer ist.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von pete ()

    • Beim heutigen Bild der BLÖD habe ich dann doch gewisse Zweifel an der Authentizität. Sieht mir einerseits zu konstruiert aus. Das Kampfmesser, daß der angebliche Soldat da trug, ist das Kampfmesser der österreichischen Streitkäfte. Ich selbst habe es in meinem Fundus. Das Kampfmesser der Bundeswehr sieht ganz anders aus.

      Gruß Ivanhoe
      heute mal ohne Signatur
    • Original von pete
      Nach dem Motto, lass die sich doch ihren Schädel einschlagen, was hab ich damit zu tun? Sicherlich kann man über militärische Einsätze unterschiedlicher Meinung sein. Aber sie sind nun einmal, in m. E. positiver Mission, dort unten. Auch Deutschland hat eine Verantwortung, sich im Rahmen der Weltgemeinschaft zu engagieren.

      Pete, das sind schöne Worte, die sich vor allem im Wahlkampf gut machen - die Realität sieht ein wenig anders aus:
      Dank der über viele Jahre hinweg großzügigen Genehmigungspraxis der jeweiligen Bundesregierungen ist nach Angaben der Fachliteratur zum Beispiel das Schnellfeuergewehr G3 in weit über 50 Staaten im Gebrauch – und taucht auch in Berichten von amnesty international über Menschenrechtsverletzungen auf. Gefördert wurde die weite Verbreitung nicht zuletzt durch die Vergabe von Lizenzen und den Aufbau ganzer Waffenfabriken zur Produktion des G3. [...]

      amnesty international ist weiterhin besorgt über die Praxis der deutschen Rüstungsexporte. Im Jahr 1999 wurden insgesamt wurden 3284 Anträge für den Export von Kleinwaffen im Gesamtumfang von rund 461 Millionen DM genehmigt, dazu 1138 Anträge für Munitionsexporte im Umfang von rund 285 Millionen DM. Im Jahr 1999 erteilte die Bundesregierung Genehmigungen für Rüstungsexporte an fast 100 sogenannte Drittländer.

      Die Lieferung von Kleinwaffen und / oder Munition wurde für eine Anzahl von sogenannten "Drittstaaten" genehmigt , in denen eine unbefriedigende Menschenrechtssituation oder innere Konflikte bestehen - so u.a. Ägypten, Georgien, Nepal, Philippinen, Sambia, Senegal. [...] Genauere Informationen fehlen weiterhin, da die Bundesregierung Rüstungsexporte nicht im notwendigen Maß transparent macht.
      Quelle: www2.amnesty.de/internet/deall…6ef90036c5b8?OpenDocument


      Deutsche Waffen, deutsches Geld, morden mit in aller Welt? Wäre es nicht wesentlich sinn- und auch verantwortungsvoller, Rüstungsexporte zu verhindern, statt die Bundeswehr die Drecksarbeit machen zu lassen?
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens