Spiegel online - Auch nicht mehr das was es mal war.

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    • Martin Schulz hat, ohne sie zu überpüfen, vor der Knesset Zahlen über den Wasserverbrauch verwendet, die er zuvor von einem palästinensischen Jugendlichen gehört hat und so einen "Eklat" verursacht. Grund genug, für SpOn eine Art Faktencheck zu machen.

      Es ist unstrittig, dass den Israelis weitaus mehr Wasser pro Kopf zur Verfügung steht als den Palästinensern - selbst israelische Behörden räumen dies ein. Nur über die tatsächlichen Zahlen gehen die Angaben auseinander.

      Die staatliche israelische Wasserbehörde Mekorot hat zuletzt 2006 verlässliche Zahlen vorgelegt. Demnach verbraucht ein Palästinenser im Schnitt pro Tag in seinem Haushalt etwa 158 Liter Wasser, ein Israeli gut 230 Liter. Demnach würde den Israelis, anders als von Schulz behauptet, nicht das Vierfache, sondern nur das Anderthalbfache der täglichen Wassermenge zustehen.


      Das ist in der Formulierung ein ganz gewaltiger Stunt ohne jede Faktenabdeckung...

      Einzig belastbare Aussage daraus ist, dass Israelis im Durchschnitt mehr Wasser verbrauchen als Palästinenser. Kommt bei den Palästinensern nach 158 Liter Wasser am Tag nichts mehr aus dem Hahn oder verbrauchen sie schlicht nicht mehr? Verbraucht jeder der unter dem Durchschnitt liegt weniger als ihm zusteht?
      Die Uno-Behörde für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) nannte im März 2012 andere Zahlen. Demnach verbrauchen Israelis pro Kopf täglich etwa 300 Liter Wasser, Palästinenser nur 70 Liter. Damit wären die Palästinenser deutlich unterversorgt, denn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt einen Tagesverbrauch von 100 Liter. Die Ocha erklärt jedoch nicht, woher sie diese Zahlen hat.


      Nur nebenbei, der Durchschnittsverbrauch in Deutschland liegt bei 122 Litern. Laut Wikipedia lag der Durchschnittsverbrauch in Sachsen 2008 nur bei 85 Litern. Ist Sachsen deswegen mit Trinkwasser unterversorgt?


      Der Redakteur setzt den tatsächlichen reinen Wasserverbrauch auf die gleiche Stufe mit es steht nicht mehr Wasser zur Verfügung - und das geht garnicht.
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Wenn Friedrich zurücktreten musste - wieso dann Gabriel nicht?

      Aber, die Ermittlungen pfiffen doch schon die Spatzen von den Dächern, lange bevor der Friedrich dem Gabriel was gesteckt hat.

      Ich würde anregen, einen Saustall namens Staatsanwaltschaft mal auszumisten :ätsch:

      Jetzt konnte aber nichts Belastendes gefunden werden, also keine Straftat und somit auch keine Strafvereitlung - also, was soll das Ganze :P
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      "Die heutige politische Klasse ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei
      und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."


      Helmut Schmidt

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von sarazena ()

    • Original von Orthogräfin
      Ach - Friedrich ist ein Opfer?


      In dem Fall ja. Er hat, wenn auch aus den falschen Motiven, am Ende richtig gehandelt und wurde dafür als Dank zum Rücktritt gezwungen.
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      Benjamin Franklin
    • Original von Rincewind
      ....am Ende richtig gehandelt...


      Er hat gegen Gesetze verstoßen (§ 353b StGB). Vielleicht hatte er edle Motive. Vielleicht ist er auch einfach nur dämlich. Ich weiß es nicht. Zum Opfer macht ihn beides nicht.

      Ein Landwirtschaftsminister als Bauernopfer: zum Brüllen komisch, wenn's nicht so traurig wäre ...
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      und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."


      Helmut Schmidt
    • Original von sarazena
      Er hat gegen Gesetze verstoßen (§ 353b StGB).


      Wer sagt das? Warum soll das mit Bestimmtheit so sein? Er muss es unbefugt(!) offenbart haben. Vielleicht war er aber genau dazu in dem Fall befugt?

      Mal ganz ehrlich - was hätte er sonst tun sollen? Die Klappe halten? Zuschauen, wie die SPD Edathy, der den NSU Ausschuss gut gemanagt hat, vielleicht zum Staatsekretär oder gar mehr macht und jetzt die Bombe platzt? Was hätte das für ein Bild des ehemaligen Innenministers gezeichnet der dieses Wissen für sich behält und eine andere Regierungspartei und auch die Bundesregierung schädigt? Der Skandal wäre noch viel größer gewesen. Friedrich war hier in einer loose-loose Situation. Wobei er die Tragweite nicht überschaut hat, sonst hätte er sich zumindest irgendwie abgesichert.
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      Benjamin Franklin
    • Original von Rincewind
      Original von sarazena
      Er hat gegen Gesetze verstoßen (§ 353b StGB).


      Wer sagt das? Warum soll das mit Bestimmtheit so sein? Er muss es unbefugt(!) offenbart haben. Vielleicht war er aber genau dazu in dem Fall befugt?

      Woher soll sich die Befugnis denn ableiten? Er hatte die Informationen nicht als Politiker sondern als Chef des BKA erhalten und durfte sie auch nur zu diesem Zweck verwenden.
    • Original von surfin
      Original von Rincewind
      Original von sarazena
      Er hat gegen Gesetze verstoßen (§ 353b StGB).


      Wer sagt das? Warum soll das mit Bestimmtheit so sein? Er muss es unbefugt(!) offenbart haben. Vielleicht war er aber genau dazu in dem Fall befugt?

      Woher soll sich die Befugnis denn ableiten? Er hatte die Informationen nicht als Politiker sondern als Chef des BKA erhalten und durfte sie auch nur zu diesem Zweck verwenden.


      Vorsitzender des BKA ist Ziercke. Friedrich wurde als zuständiger Innenminister und damit auch als Politiker und Teil der Bundesregierung von seinem Staatssekretär informiert.
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      Benjamin Franklin
    • Kurzer Themenwechsel. Wie bastel ich mir die Zahlen so zurecht, wie sie mir passen?

      SpOn zeigt es im neuen Artikel über Markus Lanz:

      "Wetten, dass..?" leidet unter anhaltend schlechten Quoten: Die Sendung hatte unter Lanz zuletzt nur noch 6,3 Millionen Zuschauer - 2 Millionen weniger als das RTL-Dschungelcamp an demselben Abend. Gestartet war Lanz mit 13,6 Millionen Zuschauern.


      Wow, Lanz hat die Zuschauerzahlen seit Übernahme der Show mehr als halbiert. So liest sich das auf den ersten Blick und dürfte auch durchaus beabsichtigt sein. [URL=http://de.wikipedia.org/wiki/Wetten,_dass..%3F#Einschaltquoten]Wikipedia[/URL] sagt dazu:
      Marktanteile über 40 % wurden seit 2007 immer seltener und auch zweistellige Millionenwerte bei den Zuschauerzahlen kamen seit 2008 nur noch in wenigen Fällen vor. Ein zwischenzeitliches Quotenhoch wurde mit dem Moderatorenwechsel von Gottschalk auf Lanz erreicht. Gottschalks Abschiedssendung sahen 14,73 Millionen (46 %), Lanz’ Einstand 13,62 Millionen (43,7 %).
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      Benjamin Franklin
    • Na und? Was stört dich? Hier mal die Statistik :


      edit: Ich hab das Bild mal verkleinert!!! War zu groß für den Lanz!! ;)
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      "Die heutige politische Klasse ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei
      und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."


      Helmut Schmidt

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von wendland ()

    • Original von sarazena
      Na und? Was stört dich? Hier mal die Statistik :


      Was mich stört? Das es völliger Quatsch ist.

      Lanz hat, seit er Wetten Dass! übernommen hat eine Zielscheibe auf dem Rücken und spätestens seit der Petition kennt der deutsche Feuilleton kein Halten mehr... Lanz ist Schuld, die Artikel haben alle einen entsprechenden Dreh, siehe auch den von Spiegel Online und deine Statistik. Lanz hat Wetten Dass...? ruiniert. Als er die Sendung übernommen hat, waren es noch 13,62 Millionen Zuschauer - seitdem geht es dramatisch abwärts auf nunmehr 6,31 Millionen. Klingt übel - ist aber so völlig verzehrt.

      Ich habe hier mal die durchschnittlichen Quoten von Wetten Dass...? von 2000 bis 2010 in Millionen:

      2000: 13,8
      2001: 14,9
      2002: 13,4
      2003: 14,7
      2004: 13,7
      2005: 13,2
      2006: 13
      2007: 11,8
      2008: 10,7
      2009: 9,9
      2010: 9,1

      Seit 2006 verlor Wetten Dass...? mal eben eine Million Zuschauer pro Jahr. Aber die bis dahin schlechteste Quote aller Zeiten erreichte Gottschalk Ende April 2011, seine letzten reguläre Sendung wollten volle 7,38 Millionen Zuschauer sehen. DAS ist die Messlatte für Lanz - nicht die völlig unrealistischen 13,62 Millionen die einfach mal reine Neugier nach dem Hype waren und was einfach mal nicht im Ansatz repräsentativ für die Zuschauerzahl der Sendung ist. Und nach dieser Messlatte hat Lanz knapp drei Jahre nach Gottschalks letzter Sendung eine neue schlechteste Quote erreicht und nach drei Jahren eine weitere Million Zuschauer eingebüßt - nicht fast 7 Millionen seit September 2012...

      Einen ähnlich netten Dreh hat der Artikel bei Welt.de:
      Das Desaster ist altbekannt. Die Quoten bei "Wetten, dass..?" gehen schon seit Jahren zurück. In den Anfängen erreichte Gründungsvater Frank Elstner (1981–1987) noch gut dreimal so viele Menschen, wie es Lanz heute schafft. Elstners Quoten lagen regelmäßig bei 20 Millionen. Lanz lockte zuletzt nur noch 6,3 Millionen Zuschauer, weniger als das RTL-Dschungelcamp. Gestartet war er mit 13,6 Millionen.


      Es waren mal 20 Millionen, gestartet ist Lanz mit 13,6 und nun sind es nur noch 6,3 - wenn man keine weiteren Informationen hat merkt man, dass es mit Lanz steil bergab ging...

      Passend auch:
      Gebracht hat es wenig: Nur noch 6,31 Millionen Zuschauer (Marktanteil 19,4 Prozent) schalteten bei der ZDF-Wettshow ein. Das ist noch weniger als im November 2013, als wenigstens 6,55 Millionen Zuschauer die Sendung guckten. Zum Vergleich: Als Thomas Gottschalk die Sendung noch moderierte, nahmen immerhin mehr als zehn Millionen Menschen auf dem Sofa Platz.


      Ja, aber das ist auch etwas länger her gewesen...
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Lanz wollte ein totes Pferd reiten und hat versagt. Schon vor seinem unterirdischen, ich traue mich gar nicht es so zu nennen, Interview mit dar Linken Sahra waren seine Quoten abgestürzt. Hatten bei der ersten Lanz-Sendung 13,62 Mio. Menschen die Hoffnung auf ein besseres "Wetten dass....?" war bereits bei der zweiten Sendung das Gottschalk-Niveau wieder erreicht und von da an ging es steil bergab.

      "Wetten dass....?" ist seit Jahren ein totes Pferd und war schon mit Gottschalk im Sinkflug - nur das ZDF weiß das noch nicht. Und statt eine würdevolle Beerdigung für das ehemalige Zugpferd der Abendunterhaltung zu inszenieren hat man einen toten Reiter draufgesetzt - bravo ZDF! Da hilft auch keine statistische Leichenfledderei mehr :ätsch:
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      "Die heutige politische Klasse ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei
      und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."


      Helmut Schmidt
    • Original von Rincewind
      In dem Fall ja. Er hat, wenn auch aus den falschen Motiven, am Ende richtig gehandelt und wurde dafür als Dank zum Rücktritt gezwungen.

      Da kann ich kein Mitleid empfinden. Im Gegenteil halte ich es für eine Schande sondergleichen, daß Friedrich erst jetzt zum Rücktritt gezwungen wurde.

      Und wer soll eigentlich glauben, daß Merkel und Seehofer nicht Bescheid wußten? Friedrich hat Gabriel doch wohl nicht ohne deren Wissen informiert?
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens