Keine Gnade für Stanley Williams

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Keine Gnade für Stanley Williams

      Todesstrafe - Pro und Contra 24
      1.  
        Die Todesstrafe sollte generell abgeschafft werden (20) 83%
      2.  
        Die Todesstrafe ist bei bestimmten Verbrechen angemessen (4) 17%
      spiegel.de/panorama/0,1518,390045,00.html

      Der vor 24 Jahren wegen vierfachen Mordes zum Tode verurteilte Stanley Williams soll in wenigen Stunden durch eine Giftspritze hingerichtet werden. Sein Gnadengesuch wurde soeben abgelehnt.

      Was bewegt einen Gouverneur zu dieser Ablehnung? Ist es Verantwortung für die Bürger des Landes, die vor einem solchen Straftäter geschützt werden müssen? Oder unangemessen grausame Strafe, die den Staat mit dem auf eine Stufe stellt, die er verurteilt?

      Ich denke, daß die Todesstrafe in jedem Fall unangemessen ist, sie dienst meiner Ansicht nach vor allem der Befriedigung von Rachegelüsten. Und die kommen recht selten von den Angehörigen der Opfer...

      Wie seht ihr das? Ist die Todesstrafe (hier in diesem konkreten Fall und auch generell) gerechtfertigt?
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Nicht, daß ich wüßte, tj. :hmm:

      Was ich nicht begreifen kann, ist die Tatsache, daß selbst in den USA die Todesstrafe so unterschiedlich gehandhabt wird. In einigen Bundesstaaten wird sie angewendet, in anderen nicht. Man kann also für die gleiche Straftat sehr unterschiedlich bestraft werden - in Abhängigkeit davon, wo man sie begeht.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Ja, Bugs. Der erste Impuls ist verständlich.
      Aber wo fängt man an die Kriterien für die Todesstrafe festzulegen?
      Mord an einem Kind? Oder Mord und Schändung?
      Bis zu welchem Alter zählt man ein Kind?
      14?
      Und bei einer 16 oder 18 jährigen werden dann andere Kriterien angewendet?
      So funktioniert das nicht. Entweder oder.

      Gute Frage, Elmar.
      Klar. Seine Rollen sprechen für sich. Da er aber aus einem Land stammt, in dem es die Todesstrafe nicht gibt, könnte man schon etwas anderes erwarten.
    • Ich denke, daß es eher eine politische Entscheidung (im Hinblick auf die Wahlen 2006) war - schließlich befürworten 68 Prozent der Kalifornier die Todesstrafe. 54 Prozent der Demokraten und 87 Prozent der Republikaner. Das sind Wählerstimmen, auf die Schwarzenegger offensichtlich weder verzichten kann noch verzichten will.

      Und leider kann er sich bei dieser Entscheidung auf geltendes Recht berufen.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Also, ich bin zwar gegen die Todesstrafe...aber es gibt auch Grenzfälle in denen die Entscheidung sehr schwer fällt, was dann aber auch wieder nicht die Todesstrafe rechtfertigen würde...Was aber ist dann mit Denjenigen, welche für den gesamten Rest ihres weiteren Lebens nie mehr die Hoffnung haben werden, aus dem Gefängnis herauszukommen....?...gerade wenn diese dann Familie haben. Ich versuche gerade, mir das mal so real wie möglich vorzustellen...es ist sehr quälend und ich kann mir gut vorstellen, dass manch einer, sich dann unter diesen Umständen, lieber den Tod wünschen würde..... ?(
      "WER BREMST VERLIERT" -----> "ICH GEWINNE... STROM,- MIT TOYOTA PRIUS"
      Fehlende PS werden durch nackten Wahnsinn ersetzt !... :pfeif:

      GLÜCKWUNSCH an ALLE, die wo welche HEUTE Geburtstag feiern....:top:
    • Man muss sich vorstellen der Typ sitzt für Mord seit bald 25 Jahren im Gefängnis und wartet auf seine Hinrichtung. In Deutschland hätte er Chancen nach 15 Jahren wieder auf Bewährung frei zu kommen.

      Die Todesstrafe ist in meinen Augen barbarisch, egal bei welcher Straftat.
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Das ist eine gute Frage, Gräfin. Letztlich gibt es außer Rache kein Argument für die Todesstrafe:

      - Eine Abschreckungswirkung ist nicht gegeben, wie die Verbrechensstatistiken in Ländern mit und ohne Todesstrafe zeigen.
      - Billiger ist sie nicht, wie zuweilen argumentiert wird, da die ganze Tötungsmaschinerie einen enormen Aufwand erfordert und die Verurteilten wie im aktuellen Fall oft trotzdem jahrelang einsitzen.
      - Eine Tatwiederholung kann man durch lebenslange Haft ebenfalls ausschließen.

      @Gul

      Der Tod also als Erlösung, als Gnadenakt dem Verbrecher gegenüber? Es gibt viele weitere Zustände, die nicht erstrebenswert sind: schwere Behinderungen, Koma... Eine sehr gefährliche Argumentation meine ich.
    • es ist sehr quälend und ich kann mir gut vorstellen, dass manch einer, sich dann unter diesen Umständen, lieber den Tod wünschen würde

      Kann ich mir auch gut vorstellen. Zumindest bei jemanden der zum Tode verurteilt ist und jahrelang auf seine Hinrichtung warten muß. Oder noch schlimmer. Hinrichtungstermine stehen schon fest und werden durch Eingaben im letzten Moment aufgehoben - bis zum nächsten Termin. Das ist Folter!

      Aber ob ein "nur" zu lebenslänglich Verurteilter sich den Tod wünscht, ist sehr zweifelhaft.


      Volle Zustimmung, Joei.
    • Ich denke manchmal, dass es durchaus "schlimmere" Strafen als die Todesstrafe gibt. Kinderschänder haben bsp. in Gefängnissen einen mehr als schwierigen Stand.

      Was mich stört ist, dass es manchem Einsitzenden besser zu gehen scheint, als einigen Arbeitslosen. Aber vielleicht ist das ein falscher Eindruck.

      Wie seht ihr das eigentlich? Thema Haftbedingungen, Freigang oder Hafturlaub. Ist das in euren Augen okay und trägt es zur Resozialisierung bei, oder haltet ihr diese Dinge für falsch?
      Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen wenn er leer ist.
    • Ich kann die in Deutschland herrschenden Haftbedingungen schlecht beurteilen, dafür kenne ich mich zu wenig damit aus. Grundsätzlich halte ich Resozialisierungsmaßnahmen für sehr sinnvoll. Leztztlich kann man ein Strafsystem immer nur im Vergleich zu anderen beurteilen, z.B. anhand der Wiederholungsquote. Weiß jemand, wie die ein Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern ist?

      Wenn man sich so manche Fernsehbericht ansieht, frage ich mich allerdings auch, ob mancher Häftling es nicht besser hat als andere Leute in Freiheit. Aber eben die fehlt, und ich glaube, ihren Wert kann man erst beurteilen, wenn man sie nicht mehr hat.
    • Freigang (Arbeit) und Hafturlaub gehören zur Resozialisierung.
      Allerdings bin ich skeptisch, ob jemand der einen oder gar mehrere kaltblütige Morde begangen hat, resozialisiert werden kann.
      Gleiches gilt für Kinderschänder. Bei solchen Personen muß in der Psyche einiges falsch gepolt sein. Und sich da auf ein, zwei psychologische Gutachten verlassen und der Person wieder die Gelegenheit geben, sich neue Opfer zu suchen, halte ich für untragbar.

      Wenn man sich so manche Fernsehbericht ansieht ...

      Vor ein paar Tagen habe ich gerade einen Bericht über ALG II Empfänger gesehen. Soziale Abgrenzung und Einsamkeit dürften bei vielen Betroffenen einer Haftstrafe ähnlich sein.