Keine Gnade für Stanley Williams

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    • Woraus man sicherlich folgern sollte, die Bedingungen für ALG-II-Empfänger zu verbessern, nicht, die Haftbedingungen zu verschlechtern.

      Besonders tragisch finde ich, wenn Personen entlassen werden, obwohl die psychologischen Gutachten dagegen sprechen. So ein Fall ging doch neulich erst durch die Medien. Sowas dürfte nicht passieren. Aber es menschelt halt, Fehlentscheidugen wird man nie ganz ausschließen können.
    • Original von GUL_DUKAT
      Ich versuche gerade, mir das mal so real wie möglich vorzustellen...es ist sehr quälend und ich kann mir gut vorstellen, dass manch einer, sich dann unter diesen Umständen, lieber den Tod wünschen würde..... ?(
      Es wäre da sicher interessant, in einem Land, in dem die Todesstrafe noch existiert, eine Studie durchzuführen, indem man den Verurteilten die freie Wahl zwischen Todesstrafe oder lebenslänglicher Haft überlässt. Wie viele sich dann im Ernstfall wohl wirklich für die Todesstrafe entscheiden würden?

      @pete: dass in einigen Fällen das Verhältnis zwischen Einsitzenden und Arbeitslosen unausgewogen ist, den Eindruck habe ich auch. Jedoch ist so manches unausgewogen im deutschen Strafrecht. Z. B., dass Eigentum offenbar als höherrangig gilt als körperliche Unversehrtheit, indem man einfachen Diebstahl höher bestraft (bis zu fünf Jahren), als Körperverletzung (maximal drei Jahre), in beiden Fällen ohne besondere strafschärfende Umstände.
      Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen. (Eskimospruch)
    • Woraus man sicherlich folgern sollte, die Bedingungen für ALG-II-Empfänger zu verbessern, nicht, die Haftbedingungen zu verschlechtern.

      Selbstverständlich. :O

      Aber es menschelt halt, Fehlentscheidugen wird man nie ganz ausschließen können.

      Zum Teil schon. Indem bei Schwerstverbrechen die Strafe "lebenslänglich" wörtlich zu nehmen ist.
    • Leider werden diese Diskussionen über die Bestrafung von Straftätern immer falsch begonnen. Bevor man darüber diskutiert, sollte man erst klären, warum Menschen zu Straftätern werden.

      IMO gibt es dafür nur zwei Ursachen: Eine "Fehlschaltung" im Gehirn oder die Lebensumstände. Ich glaube nämlich nicht, daß es ein "böses" Gen gibt. Menschen sind nicht von Natur aus gut oder böse. Insofern ist eine hohe Kriminalitätsrate auch immer eine Anklage gegen die Gesellschaft.

      Man kann in den Biographien so mancher Straftäter nachlesen, warum sie straffällig wurden. Und da sind die gesellschaftlichen Bedingungen meistens der Auslöser.

      Die Gesellschaft reagiert jedoch so, als ob die Straftäter von Natur aus böse wären. Insbesondere finde ich die Rachegelüste der breiten Öffentlichkeit abstoßend.

      Bei einem Tötungsdelikt wird nämlich "Rache" als niedriger Beweggrund angesehen. Insofern ist es befremdlich, wenn sich die BILD-Öffentlichkeit eben diesen Rachegelüsten hingibt.

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    • Man muss nicht immer alles auf die Gesellschaft schieben. Nicht jeder reagiert gleich, trotz gleicher gesellschaftlicher Bedingungen.

      Auch denke ich, dass Straftäter gerne lernen dürfen und ihr Verhalten ändern. Das ist der Eigenanteil an der Resozialisierung.

      Und ich meine, Strafvollzug sollte, mindestens anteilig, auch das sein, was das Wort ausdrückt. Das ist ein weiterer Bestandteil der Resozialisierung.

      Letztlich ist das Ganze noch unter dem Aspekt des Schutzes Unschuldiger zu betrachten.
      Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen wenn er leer ist.
    • Im TV wurde gerade der Bericht eines US-Reporters über die letzten Minuten des Hingerichteten gezeigt. Er hat genau beschrieben, wie sich Williams verhalten hat.

      Es wird wohl nicht mehr lange dauern bis es Videos von Hinrichtungen gibt, damit der gröhlende Pöbel seinen fehlgeleiteten "Gerechtigkeitssinn" befriedigen kann.

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    • Es gibt zwei Begriffe, die in diesem Zusammenhang wichtig sind:

      Ursache und Schuld.

      Die Gesellschaft hat wahrscheinlich in sehr vielen Fällen die Ursachen für Straftaten gesetzt.

      Bei der Schuldfrage sucht das Gericht immer nach dem Maß der Schuld. Also hat ein Mensch, der niemals die Werte der Gesellschaft verinnerlicht hat, weniger Schuld als ein Mensch der in voller Kenntnis der Verwerflichkeit seines Handelns eine Straftat begeht.

      Es ist also durchaus von einem Straftäter zu erwarten, daß er die Verwerflichkeit seines Handelns kennen mußte; wenn auch die Einsicht in das Verbot unterschiedlich groß ist. Daraus ergibt sich dann auch ein unterschiedliches Strafmaß.

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    • Soweit ich das sehe, sind die Ansätze zur Erklärung abweichenden Verhaltens relativ lausig. Damit befassen sich eine Menge Wissenschaften schon recht lange: Biologie, Psychologie, Soziologie, Ökonomie. Aber so wirklich gut erklären kann keine, warum jemand zum Verbrecher wird.

      Aber gesellschaftliche Einflüsse bzw. Einflüsse des Umfelds sind nicht abzustreiten. Individuelle Faktoren aber auch nicht. Insofern hab ihr beide recht.
    • Wenn man das mal ganz utopisch durchdenkt, kann man annehmen, daß kaum jemand Straftäter wird, der gut gebildet ist, in einem positiven sozialen Umfeld aufgewachsen ist und bei dem negative Verhaltensweisen wie Wutanfälle etc frühzeitig therapiert wurden. 8)

      Mal abgesehen von dieser Utopie kann man das Thema IMO viel besser diskutieren, wenn es nicht um Mord und Totschlag geht, weil dann die Emotionen nicht so hochkochen.

      Bei Kapitalverbrechen tritt immer der Rachegedanke in den Vordergrund.