Ich möchte aber die Gegenfrage stellen, ob frühere Freizeitaktivitäten die Lesekompetenz so viel mehr gefördert haben. Angeblich haben Kinder ja viel mehr im Freien gespielt als heute. Ich wage zu bezweifeln, daß der Aufenthalt auf dem Bolzplatz die Lesefertigkeit besonders stimuliert.
Tja und das ist eben die Frage.
Ein zunehmendes Angebot an Beschäftigungsmöglichkeiten hat mindestens zur Folge, daß die Jugendlichen eine größere Auswahlmöglichkeit haben. Und die Entscheidung fällt zunehmend schwerer.
Ich warte bereits auf den Tag, wo diese (schlag mich tot) virtuellen Brillen erschwinglich sind, mit denen man sich dann völlig aus der realen Welt verabschieden kann......
Natürlich waren Jugendliche zu allen Zeiten den ganzen Tag beschäftigt. Welche Auswirkung hat aber die Vielfalt und Komplexität des geänderten Angebots?
Die Lesefähigkeit wurde sicher auf dem Bolzplatz nicht gestärkt. Es gab aber mehr Zeit für die Muße, sich mit Geschriebenem zu beschäftigen. Es gab auch mehr Zeit für die verbale Kommunikation in der Familie und mit Freunden.
P.S. Ich nenne mal das Beispiel mit den Walkmans. Als ich bemerkte, daß immer mehr Jugendliche mit dem Stöpsel im Ohr rumliefen, habe ich mich gefragt, ob sie ihre Umgebung noch mit derselben Aufmerksamkeit wahrnehmen wie Leute ohne Stöpsel.
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