Home, äh Street View

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Home, äh Street View

      [tube]OMFBuHsKXb0[/tube]


      Gerade ist Street View DAS Thema im deutschen Sommerloch. Und irgendwie habe ich beim verfolgen der Medien eher das Gefühl, dass viele die sich dazu äußern eher ein Home als ein Street View erwarten. Wie steht es hier zu dem Thema?
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Ich habe den Beitrag damals in der heute show gesehen - und mich schon damals gefragt, warum die Leute den Reportern bereitwillig ihre Wohnungstür aufgemacht haben. Jeder Polizist braucht dazu im allgemeinen einen Durchsuchungsbeschluß!

      Aber was hat Street View eigentlich mit der Verletzung persönlicher Rechte zu tun? Nimmt Google denn etwas anderes auf als das, was ohnehin jeder sehen kann? Häuserwände haben keine Persönlichkeitsrechte - und warum wurde eigentlich nicht gegen Google Earth protestiert? Da kann man vor unserem Haus sogar die Wäscheleinen erkennen!

      Im übrigen irritiert mich, wer da seit Monaten gegen Google Street View ins Feld zieht - und es ansonsten entgegen dem geleisteten Amtseid mit den Rechten von Verbrauchern nicht allzu genau nimmt.

      Die wahren Datensammler sitzen doch in Berlin. Stichworte gefällig? Elena, Swift, Vorratsdatenspeicherung, Flughafenscanner, Internetzensur, Online-Durchsuchung, Videoüberwachung, Chipkarte der Krankenkassen, Ausweise mit biometrischen Daten und RFID-Chip, Erfassung an Mautstellen, Datenweitergabe der Einwohnermeldeämter, Aufweichung des Bankgeheimnisses) - dagegen ist Street View wahrlich eine Petitesse - und die von der Politik so vehement geäußerte Kritik an Google eine unglaubliche Nebelkerze.

      Ich las die Tage, daß jemand diese ganze hysterische Diskussion als "digitale Schweinegrippe" bezeichnete. Besser kann man es kaum ausdrücken. :grins:
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Orthogräfin ()

    • Ich habe den Beitrag damals in der heute show gesehen - und mich schon damals gefragt, warum die Leute den Reportern bereitwillig ihre Wohnungstür aufgemacht haben. Jeder Polizist braucht dazu im allgemeinen einen Durchsuchungsbeschluß!


      Es sind eben Deutsche. Da klappt sowas oft... :)

      Digitale Schweinegrippe ist wirklich eine schöne Formulierung. Ich freue mich auf StreetView.
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Original von Orthogräfin
      Häuserwände haben keine Persönlichkeitsrechte - und warum wurde eigentlich nicht gegen Google Earth protestiert? Da kann man vor unserem Haus sogar die Wäscheleinen erkennen!


      Zu spät...
      teltarif.de/google-microsoft-s…birds-eye/news/39748.html

      "Solche Satellitenaufnahmen sind für sich genommen zulässig", sagte die Düsseldorfer Anwältin Eva Dzepina heute der Nachrichtenagentur dpa. "Wenn sie mit persönlichen Daten wie Adressen verknüpft werden, ergibt sich eine andere Situation und es stellt sich die Frage: Wie kann das rechtmäßig sein?" Das Logo von Google Logo Google Dienste wie Google Earth seien "fast noch gravierender als Street View, weil sie Ansichten zeigen, die nicht einfach öffentlich zugänglich sind", erklärte Dzepina. Die Juristin bezieht sich dabei auf ein Urteil des Landgerichts Köln, das zu Beginn des Jahres einen örtlichen Dienst mit umfassenden Straßenaufnahmen für zulässig erklärt hatte - weil die Aufnahmen von öffentlich zugänglichen Orten erstellt worden seien. "Dienste wie Google Earth aber zeigen Ansichten von Orten, die nicht einfach öffentlich zugänglich sind", sagte Dzepina. "Das geht sehr in den privaten Bereich hinein, wenn man sehen kann, wie auf der Terrasse der Tisch zum Frühstück gedeckt ist."
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Ist das eigentlich nur in München so, oder ist das Bildmaterial sowieso oft hoffnungslos veraltet? Bei Bird's Eye, auf das im Artikel auf teltarif verwiesen wird, müssen die Aufnahmen meines Hauses mindestens 3 Jahre alt sein, inzwischen hat das Haus ordentliche Balkone und ein Stockwerk mehr.

      Das ist zwar kein grundsätzliches Argument für solche Dienste, macht aber die eventuelle Verletzung der Privatsphäre m.E. noch harmloser. Die von der Gräfin angesprochenen Datenkraken protokollieren im Gegensatz dazu laufend mit.
    • Original von wonderland
      Ist das eigentlich nur in München so, oder ist das Bildmaterial sowieso oft hoffnungslos veraltet? Bei Bird's Eye, auf das im Artikel auf teltarif verwiesen wird, müssen die Aufnahmen meines Hauses mindestens 3 Jahre alt sein, inzwischen hat das Haus ordentliche Balkone und ein Stockwerk mehr.


      Google wird nicht laufend rumfahren um die Bilder zu aktualieren, ich denke daher, dass die Jahrelang in dem Angebot bleiben.
      Das hindert den Chef der Polizeigewerkschaft aber nicht über die rechtlichen Voraussetzungen einer virtuellen Streife via Street View oder der Möglichkeit für Kriminelle Sicherheitsmaßnahmen virtuell auszukundschaften zu reden... :evil:
      faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9…Tpl~Ecommon~Scontent.html

      Übrigens hat Bundesangie bekanntgegeben ihre "Wohnung" nicht zu schwärzen. Das wäre ja auch noch schöner gewesen. Zum einen ist ihre Adresse kein Geheimnis und fast jeder Besucher der Museumsinsel kommt da vorbei und kann Fotos von dem Haus und den Beamten davor machen...
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • „Durch den neuen Internetdienst können Kriminelle die Objekte in aller Seelenruhe betrachten.
      Sie können sehen: Wie ist das Haus gesichert?“ sagte der Vorsitzende der Deutschen
      Polizeigewerkschaft Rainer Wendt

      Wenn sich die bösen Buben vor das Haus stellen sehen sie genau dasselbe. Google View zeigt das, was jeder sowieso sehen kann. Verborgenes wird da nicht plötzlich sichtbar. Ein Blick hinter die Kulissen ist hier nicht möglich.

      Petra Pau, Mitglied im Vorstand der Linksfraktion, meinte, alle Parteien im Bundestag hätten versagt und Google „Tür und Tor zum fröhlichen Daten-Sammeln offen gelassen“. Wenn Bürger nun Widerspruch einlegten, könne Google so seine umstrittenen Dateien ergänzen.

      Ja, was und wie denn nun?? Google steht schon in meinem Wohnzimmer und wenn ich dagegen protestiere (was nach Ansicht von Frau Pau Aufgabe der im Bundestag vertretenen Parteien gewesen wäre) dann fördere ich die Datensammelei noch??
      Und: "alle im Bundestag vertretenen Parteien"?? Das schließt ihre Linkspartei mit ein. Also war das ein Vorwurf oder Selbstkritik??

      Was viele von denen, die jetzt mit empörten Zeigefinger auf die böse Krake Google zeigen unterlassen zu erwähnen ist, dass Street View der Gesetzeslage entspricht. Politiker, die das jetzt aufgeregt anders darstellen, oder zumindest diesen Eindruck erwecken wollen müssen sich fragen lassen was hinter ihrer gespielten Empörung steckt.
      Ich persönlich befürchte, dass die ins Hintertreffen geratenen Zensursulaanhänger die Gelegenheit nutzen möchten, um ihr politisches Süppchen wieder aufzuwärmen.

      Mir ist Street View herzlich egal. Vielleicht werd ich den Dienst mal nutzen. Vielleicht auch nicht. Aber von mir aus sollen sie das anbieten. Es tut mir und den meinen nix.
      Tja! Und das sage ich als alter Volkzzählungsgegnerveteran! :zlücke:
      Seid barmherzig. Das Leben ist schon schwer genug!
      Kutte Tucholsky
    • Original von Bugs
      Google View zeigt das, was jeder sowieso sehen kann. Verborgenes wird da nicht plötzlich sichtbar. Ein Blick hinter die Kulissen ist hier nicht möglich.


      Hallo, geht's noch ?( Das ist doch gerade das Schlimme. Demnächst wird der Personalchef das Wohnumfeld zur Ablehnung heranziehen; weil es ihm nicht gefällt, nicht weil der Bewerber nichts taugt. Der Kreditsachbearbeiter wird bei seiner Risikobeurteilung auch nicht anders vorgehen.

      Aber macht ja nichts - ein Blick hinter die Kulissen ja nicht möglich. :nicker:
      .
      .
      .

      "Die heutige politische Klasse ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei
      und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."


      Helmut Schmidt
    • Als ob die Wohnadresse beim Kreditscoring heutzutage noch keine Rolle spielte...

      Und ein Personalchef, der StreetView nutzen könnte, wird auch jetzt schon den Wohnort eines Bewerbers in seine Personalentscheidung einbeziehen.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Orthogräfin ()

    • Der Kreditsachbearbeiter wird bei seiner Risikobeurteilung auch nicht anders vorgehen.


      Das macht bei heutigen Konsumentenkrediten das System automatisch schon so. Und bei Baufinanzierungen hat man sich das auch schon immer angesehen. Und letztlich weiß der Kreditsachbearbeiter sowieso wo die "sozialen Brennpunkte" in seinem Revier sind genauso wie der Personalchef.
      Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen wenn er leer ist.
    • Original von Orthogräfin
      Und ein Personalchef, der StreetView nutzen könnte, wird auch jetzt schon den Wohnort eines Bewerbers in seine Personalentscheidung einbeziehen.


      Ja klar, wenn ein Personalchef in Leipzig einen Bewerber aus Duisburg bewertet (oder umgekehrt) dann kennt der sich natürlich ganz klar aus. *ironie ein* Im Ruhrgebiet kennt natürlich sowieso jeder jede Straße und das damit verbundene soziale Umfeld *ironie aus*
      .
      .
      .

      "Die heutige politische Klasse ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei
      und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."


      Helmut Schmidt
    • Man glaubt gar nicht, wie gut die Kontakte der Personalchefs gleicher Branche untereinander sind. Sicherlich ist Street View eine Ergänzung der Möglichkeiten solche Dinge zu prüfen. Aber man darf sich nicht vormachen, dass es das bisher nicht gab und Street View der Urvater der bösen Buben ist.
      Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen wenn er leer ist.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von pete ()