Pink Floyd

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    • PINK FLOYD waren schon immer meine liebste Band. Ich hielt ihnen sogar noch die Treue, als ich musikalisch auf Punk und Reggae umgesattelt hatte.
      1965 gründeten die Schulfreunde Roger Waters, Syd (er heißt eigentlich Roger) Barrett, Nick Mason und Richard "Rick" die Band Pink Floyd, benannt nach den zwei Blues-Musikern PINK ANDERSON und FLOYD JOHNSON. Ursprünglich lautete der Name dieser Bluesgruppe, der auch noch ganz zu Anfang Gitarrist Bob Klose angehörte, SIGMA 6, wurde dann aber von Barrett in THE PINK FLOYD SOUND umbenannt. Mit dem Namen änderte sich auch die Musik: Syd Barrett dominierte als Songschreiber und schrieb verrückte kleine Miniaturen. Die Band, die erst das "Sound", später auch den Artikel "The" aus dem Namen strich, gilt als Vorreiter der "psychedelischen Rockmusik". Von Cambridge zogen sie nach London, wo sie fest für den "UFO-Club" in der Tottenham Road zusammen mit ihren Kollegen von THE SOFT MACHINE täglich auf der Bühne standen. Der Musikproduzent JOE BOYD machte Demo-Aufnahmen mit Pink Floyd, ging damit zur Firma Decca. Diese lehnten Pink Floyd ab (fünf Jahre früher hatte Decca bereits die kluge Entscheidung getroffen, die BEATLES nicht unter Vertrag zu nehmen). Boyd putzte bei allen Plattenfirmen in London Klinken. Den Leuten von Polydor gefiel es. So wurde im Februar 1967 die erste Single veröffentlicht: "Arnold Layne" / "Candy And A Current Bun". "Arnold" war ein Skandal: Der Text handelt nicht von den üblichen "Junge-trifft-Mädchen"-Klischees, sondern von einem Fetischisten, der Damenunterwäsche von der Wäscheleine klaut und sich darin nachts vor dem Spiegel befriedigt. "Oh, Arnold Layne, es ist nicht dasselbe, es braucht zwei dafür..." (Urheberrecht Syd Barrett, Westminster Music). Die damals halblegalen Piratenradios wie Radio London, Radio Caroline boykottierten den Song und spielten ihn nicht Die sozialistische Regierung unter PM Harold Wilson wollte die Piratensender verbannen, deshalb spielten sie keine Songs mit zweifelhaften Texten. Die als konservativ verschrieene "alte Tante" BBC hatte keine Probleme mit dem Song, spielte ihn. Im März 1967 erreichte "Arnold Layne" Platz 20 der Hitparade. Der sexuell anstößige Text machte Pink Floyd schlagartig bekannt. Jeder wollte wissen: "Oh, warum wird das verboten" und kaufte sich die Platte. Pink Floyd hatten nun den Status einer "progressiven Underground-Band".
      Die damals größte Plattenfirma war EMI. Sie hatten Labels wie Columbia (Val Doonican, Cliff Richard, The Shadows), Parlophone (Adam Faith, The Beatles), Track (The Who, Thunderclap Newman) und später noch das "progressive" Label Harvest (Deep Purple, Electric Light Orchestra, Quatermass, Babe Ruth). In Deutschland gab es noch Odeon (The Beatles, The Hollies) und EMI-Disc, ein "Billig"-Label für Kompilationen. EMI wurde auf Pink Floyd aufmerksam. Sie boten ihnen einen Vertrag an. Joe Boyd: "Na danke schön, das war es dann. Ich wollte das erste Album produzieren, aber EMI sagte, sie hätten eigene Leute!" Dieser Angestellte war NORMAN "HURRICANE" SMITH. Seine Musik war Jazz, für EMI wirkte er bei der Produktion der Beatles mit. Er sah sich die Band im UFO an. Die Musik gefiel ihm überhaupt nicht, aber er sah die treuen Fans, die PF hatten. Er beschloss das Wagnis, eine LP in den Abbey Road Studios mit Pink Floyd zu produzieren. Ein Schritt, den er später bitter bereute. Pink Floyd nahmen ihre ersten Songs auf, die Smith überhaupt nicht gefielen: "Ich wollte sie melodischer gestalten, aber Syd war absolut beratungs-resistent." Nebenan im Studio nahmen die berühmten Beatles ihr "Sergeant Pepper" auf. Es gibt grausige MCs mit John Lennon und Syd Barrett, die von der Tonqualität grottig sind. EMI machte Druck: nach "Arnold Layne" sollte eine zweite Hitsingle kommen. Smith: "Sie machten sich nicht die Mühe, eine Single zu schreiben. Dann hörte ich See Emily Play . Und da klingelte es bei mir: Aha, da kann man was machen. Sie nahmen See Emily Play auf und schossen mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit in die Hitparade (# 6 GB, # 25 D, Quelle: NME)." Plötzlich waren sie, die coolen Psych-Rocker, Teeny-Stars. Sogar in der BRAVO gab es eine Fotogeschichte von Pink Floyd. Syd Barrett war stets dere Einzige der Band, der Drogen konsumierte. Er schluckte täglich LSD. Sie sollten in der Hitparadenshow "Top Of The Pops" auftreten. Nach dem Make-up blickte Syd in den Spiegel, sagte "uuuahh!" und wisch sich mit Papiertüchern die Schminke ab. Dann ging er ins Studio. "Our new sensation, Pink Floyd" wurden angekündigt von Tony Blackburn. Als Playback lief "See Emily Play". Syd stand mit gebeugtem Kopf vor dem Mikro und bewegte nicht einmal die Lippen zum Playback. Smith war wütend: "Da wusste ich, dass mit ihm etwas nicht stimmt!" Syd's Aktionen wurden immer bizarrer: mal betrat er die Bühne mit einer Gitarre ohne Saiten, mal war die Gitarre dereartig verstimmt, dass nur noch hässliche Quietschlaute herauskamen, mal war er völlig abwesend. Nach und nach spannten die anderen drei DAVID GILMOUR ein, ein Schulfreund von Syd. Syd Barrett wurde einfach nicht mehr zu den Proben abgeholt. Er wurde fett, hässlich und stopfte tütenweise Gummibärchen in sich rein. Als PF im heißen Sommer 1974 "Wish you were here" aufnahmen, sah Roger Waters einen dicken glatzköpfigen Mann im Regenmantel. Er fragte Rick Wright: "Was will der Typ hier im Studio?" - "Kennst du den nicht? Das ist Syd Barrett!" Es war das letzte Mal, dass sich die Freunde von einst gesehen haben....
      Entspannen Sie sich und denke an nichts! --- Das mach ich doch den ganzen Tag lang!