Was man gelesen haben sollte.

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    • Ihr seht den Prozess leider vollkommen isoliert von anderen gesellschaftlichen Themen, die einerseits überhaupt erst zu diesem Prozeß geführt haben, andererseits, die sich auf den Prozeß auswirken und zum dritten, den Prozeß benutzen, um andere Themen zu lancieren. Dieser Prozeß ist nicht nur ein Mordprozeß, sondern ein Gesinnungsprozeß für die deutsche Justiz und der deutschen Bevöllkerung, ein Religionsprozeß, der von islamistischen Kräften in der Türkei genutzt wird, um am national-islamistischen Rand, für Stimmung zu sorgen und ein Prozeß über die Migration in Deutschland und das einzige, worüber Ihr Euch aufregt ist, daß die türkischen Medien keinen Platz bekommen haben, was in der Türkei propagandistisch ausgeschlachtet wird und wo in Deutschland Rechte in Anspruch genommen werden, die es in der Türkei nicht nur nicht gibt, sonderrn die als westliche Schwäche gelten.

      Ihr betrachtet hier einen Vorgang, der in etwa so wichtig wie das Läuten einer Kuhglocke (im historischen Kontext betrachtet), isoliert von einer gesellschaftlichen Entwicklung, die seit 40 Jahren in Deutschland im Gange ist. Die Islamisierung unserer Gesellschaft und die Radikalisierung einiger Weniger, sind die gleichen Prozesse im gange, wie die 68er-Bewegung und die Radikalisierung der Mitglieder der RAF. Nur, daß sich die NSU gegen Einzelpersonen und die RAF gegen den Staat, bzw. gegen die Symbole der Politik gewendet hat. Wenn man aber die Opfer als Symbole einer Politik versteht, wird das sehr vergleichbar.

      Wenn man den Aufwand für die jeweiligen Prozesse betrachtet, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß die Stammheim-Prozesse wichtiger für dieses Land waren als der Prozeß gegen Zschäpe.

      Ich frage noch mal: Was wird Eurer Meinung nach passieren, wenn sie freigesprochen wird? Auch für sie gilt zunächst mal die Unschuldsvermutung, auch wenn es schwer fällt. Habt Ihr Euch darüber mal Gedanken gemacht?

      Alles das lasst Ihr vollkommen außer Betracht bei dieser Meta-Diskussion über die Verlinkung von Internetseiten, wo ist denn Eure Meinung zu dem Thema? Nicht eine vorgedachte, vorformulierte Meinung, sondern Eure eigenen Worte. Auch die Gräfin hat sich ja nur mal wieder Schulter klopfend geäußert.

      Du bringst deine Ressentiments gegen türkische Bürger zunächst - anlaßlos und völlig unprovoziert - in einem Thread vor, in dem z.Zt. die rassistischen Morde an türkischstämmigen Bürgern diskutiert werden - und deine Versuche, den Thread in eine bestimmte Richtung zu führen, sind meiner Meinung nach absolut indiskutabel.

      Eben, ich bringe meine Meinung in einem Thread ein, in dem darüber diskutiert wird und meine Meinung ist indiskutabel? Genau das meine ich mit Meinungsdiktatur. Welche Richtung ein Thema nimmt, ist nicht nur von Deiner oder einer weiteren Meinung abhängig und wenn eine Richtung für Dich nicht diskutabel ist, kannst Du Dich gerne ausklinken, aber Deine Meinung (bzw. die von Rincewind) ist nicht die einzig richtungsweisende. Du magst das aus Deinem Berufsleben ja so gewohnt sein, und ich halte diese Denkweise auch für eine Berufskrankheit (warum glauben Lehrer immer alles zu wissen und haben ihre unumstößliche Meinung?), aber lass es Dir gesagt sein, es ist oftmals anders in der Welt, da herrscht Meinungspluralismus. Deine Art, mit examinierenden Zwischenfragen zu agieren, ist übrigens auch nervig, geht auch nicht nur mir so (ist scheinbar auch eine Berufskrankheit von Lehrern).

      Ich habe mal gelernt, in Zusammenhängen zu denken und die sind teilweise schwer nachvollziehbar, ich weiß, aber es gibt sie. Daher auch mein Einwand mit der Frage, wie lange Schuld währt (war übrigens mal eine Überschrift aus der ZEIT). Verstanden hat ihn keiner, oder? Ich erkläre es gerne, wenn wirkliches Interesse besteht.

      Btw. Was heißt in diesem Zusammenhang eigentlich „anlaßlos und völlig unprovoziert“? Man muss mich nicht provozieren um meine Meinung zu äußern aber der Anlaß war ja nunmal gegeben und ich habe nicht mal Ressentiments gegen Türken, sondern gegen den Islam egal in welcher Nation (wie übrigens gestern wieder in Ägypten nachgewiesen, daß der Islam nicht friedens- und dialogfähig ist). Der Islam wird aber hauptsächlich von den 3 Mio. Türken in Deutschland repräsentiert.

      Meine Meinung mag Euch nicht passen, aber ich bin auch nicht der Einzige, der so denkt. Leider haben aber viele nicht den Mut, sich der Diskussion zu stellen, da man dann ja gerne mal als Rechtspopulist bezeichnet wird. Aber das hatten wir ja bereits anderer Stelle.

      Die Morde an 4 Türken, einem Griechen und 4 Deutschen, sowie einem weiteren Mordversuch an einem Deutschen sind verabscheuungswürdig und ich empfinde tiefe Scham darüber, daß soetwas in unserem Land passiert, aber mich interessiert auch, warum es zu diesen Morden kommen konnte und wie diese aufgearbeitet werden. Der Prozeß ist für mich nur ein erster Schritt, aber die Platzvergabe wäre mir gar nicht so wichtig, wenn dieses Detail nicht so heiß – vor allem von den türkischen Medien - diskutiert werden würde, wo es nichts zu diskutieren gibt, da sie nach geltendem deutschen Recht erfolgte.
      heute mal ohne Signatur

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ivanhoe ()

    • Original von wonderland
      Was hab ich jetzt damit zu tun? Zuletzt haben wir uns hier m.E. zu S21 unterhalten und waren da zumindest teilweise einer Meinung, auf jeden Fall habe ich dir deine nicht verbieten wollen.

      Edit: Falls du dich auf den Zypern-Thread andernorts beziehen solltest: Damit habe ich dich nichtmal gemeint.


      Dann bitte ich um Entschudligung. Das hatte ich dann falsch verstanden.
      heute mal ohne Signatur
    • Original von RincewindZuerst 5,6% und dann noch 6,0% - das sind die Wahlergebnisse der NPD in Sachsen und Mecklenburg. Also bitte hör auf Leuten, die in den Teilen des Landes leben, die sich die Typen sogar im Parlament leisten, die Kompetenz zu dem Thema abzusprechen.

      Jedes Volk hat die Regierung (in dem Falle Parlament) dass es verdient, oder? Hier haben die demokratischen Parteien es versäumt, Alternativen zu schaffen und der NPD den Boden zu entziehen. Vielleicht haben wir ja Glück, und die löst sich von selbst auf, mangels Geldes und dann hat sich gleich 2 Probleme erledigt.

      Was ich diesen Leuten abspreche, ist die Kompetenz, über Migrationsprobleme Bescheid zu wissen, bzw. darüber zu befinden, wie es anderen z. B. in NRW geht und wenn diese Menschen mal den Mund aufmachen, gleich mit der Rassismuskeule und dem Antisemitismus kommen.

      Sie basiert darauf, dass du in diesem Thread quasi zwanghaft und am laufenden Band versuchst, das Thema NSU, Rechtsextremismus und -terrorismus zu relativieren

      Ich relativiere gar nichts.

      und du dabei mal eben aus den Opfern dieser Verbrechen und aus deren Angehörigen Täter und Förderer der "schleichen Islamisierung" Deutschlands machst und du, allein aus dem Kontext der türkischstämmigen Mordopfer(!), laufend "Islam-" bzw. "Türkenkritik" äußert und darauf verweist, dass Kriminalität auch von Migranten begangen wird.

      Wieder mal nichts von dem verstanden, was ich schrieb und den Sinn ins Gegenteil verkehrt. Den Zusammenhang kannst Du allein dadurch herstellen, wenn Du Dir die Beiträge der letzten zwei Wochen auf der Seite des Zentralrates der Muslime ansiehst. Ich habe auch lediglich darauf hingewiesen, daß die Medien (allen voran das ZDF), nur über rassischtische Morde reden, wenn die Opfer Ausländer sind, aber die deutschen Opfer rassistischer Ausländer gerne mal totschweigen (im Wahrsten Sinne des Wortes). Es gäbe da noch viele Beispiele, aber lassen wir das.

      Es geht mir um den völlig unangemessenen Kontext und um die Intention, die dahinter steht.

      Welche Intention steckt denn hinter Deinem verbrämten Vorwurf des Rassismusses gegen mich?

      Hier geht es um den Mord an zehn Menschen und dessen gesellschaftliche und juristische Aufarbeitung, davon neun mit Migrationshintergrund.

      Ja mir auch, aber nicht so, wie diese Aufarbeitung auf türkischer Seite gefordert wird. Wegen ähnlicher Forderungen sind schon Kriege (zunindest ein Krieg) vom Zaun gebrochen worden.

      Dein letztes Thema war:
      Das dritte Reich ist seit fast 70 Jahren Geschichte, wie lange währt Schuld und wie lange währt das schlechte Gewissen?


      und wie sehr es Dich
      aufregt, [...] nur Kopftücher zu sehen
      und natürlich darüber, dass in deinem alten Viertel
      überall Müllberge liegen und man nur noch Ausländer auf der Strasse sieht.

      Und? Was ist daran verwerflich oder falsch?
      heute mal ohne Signatur

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ivanhoe ()

    • Original von Ivanhoe

      Welche Intention steckt denn hinter Deinem verbrämten Vorwurf des Rassismusses gegen mich?


      Ich werfe Dir keinen klassischen Rassismus vor, aber Rechtspopulismus und entsprechende Äußerungen und das muss ich nicht verschleiern. Das mache ich ganz offen und wiederhole ich auch gerne. Du bist ein Rechtspopulist. Da habe ich keine Intention bei, das ist lediglich eine Feststellung.
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Gemäß der Wikipedia Defintion könnte man mir lediglich rechtspoulistische Tendenzen vorwerfen, mich aber nicht als einen solchen bezeichnen.

      Es befinden sich übrigens Fehler in der Karte. Aber das findet ihr bestimmt auch selber heraus. Im Übrigen haben viele europäische Staaten viel weniger Problem mit rechtspopulistischen Parteien oder Argumenten als in Deutschland. Bei uns drängt sich alles in der Mitte. SPD, CDU/CSU, FDP, Grünen, alle in der Mitte, keine linke Partei, selbst die Linke sieht sich eher als links-liberal. und keine rechte Partei.

      Woran das wohl liegen mag? Vielleicht doch an der Antwort auf die Frage. wie lange Schuld währt?
      heute mal ohne Signatur

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Ivanhoe ()

    • Mal ein kurzer Einwurf: BGH Präsident Tolksdorf sieht eine Übertragung des NSU Prozesses in einen extra Presseraum kritisch. Wobei seine Begründung zumindest mich eher zum entgeisterten Lachen bringt:

      taz.de/NSU-Prozess/!114351/
      Die rechtlichen Fragen einer solchen Übertragung sind hochschwierig“, sagte er am Mittwochabend bei einem Pressegespräch in Karlsruhe. Wenn Angeklagte und Zeugen in Kameras und Mikrofone sprechen müssten, könnte dies eine zusätzliche Belastung für sie darstellen.


      welt.de/newsticker/news3/artic…nem-NSU-Schauprozess.html
      Denn es sei ein Unterschied, ob man als Zeuge oder Angeklagter in üblicher Weise in einem Gerichtssaal vernommen werde oder "in Kameras und Mikrofone spricht", die das Geschehen dann in einen Nebenraum übertragen. Davon könnten sich gerade einfach strukturierte Angeklagte in einem Strafprozess beeinflussen lassen.


      Ich weiß ja nicht, wann der Präsident des BGH zuletzt in einem "normalen" Gerichtssaal war, aber in vielen sind Mikrofone notwendiger Standard und werden auch von Angeklagten und Zeugen benutzt.
      Ich habe so meine Zweifel, dass im Münchner Prozess die Journalisten auf der Empore ohne entsprechende Tontechnik auch nur ein Wort verstehen würden...

      Und zu den Kameras zitiere ich mal eben:
      Die Hälfte der Umbaukosten werden von der aufwendigen Technik verschlungen, die eigens für den Prozess installiert wird: Eine Tonanlage für die Simultanübersetzung in türkische Sprache sowie eine Leinwand und Bildschirme, auf denen die Gesichter der gerade aufgerufenen Zeugen zu sehen sein werden.


      Sowas funktioniert in Münchner Gerichtssälen natürlich durch reine Magie...

      Klar kann man über die rechtliche Zulässigkeit einer Übertragung geteilter Meinung sein, das aber mit der zusätzlichen(!) Belastung für Angeklagten und Zeugen durch sowieso vorhandene Mikrofone und Kameras zu begründen...
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von wendland ()

    • Mit dem heutigen Beschluss erfüllt das Bundesverfassungsgericht mal wieder genau die Funktion, die kein juristisches Lehrbuch so formulieren würde, aber unserer Demokratie immer wieder weitergeholfen hat: Es holt die Kuh vom Eis. Grob könnte man formulieren: Es ist diesmal ein Münchner Justizrindvieh. [..]

      Man kann nicht über die schreckliche rassistische Mordserie des NSU zu Gericht sitzen, und ausgerechnet der Teil der Medien sitzt draußen, der das Leservertrauen in der betroffenen Bevölkerungsgruppe hat. Auf diesen besonderen Zuschnitt der Öffentlichkeit in diesem Strafverfahren muss auch die Strafjustiz mit ihren Vorgaben für die Gerichtsöffentlichkeit und die Medienvertreter reagieren. Das hat nichts mit Bevorzugung oder gar einem Einknicken vor politisch korrektem Multikultidenken zu tun.
      tagesschau.de/kommentar/nsuprozess-platzvergabe100.html

      Klasse Kommentar. :top:
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Orthogräfin ()

    • Aber ich denke, wir sind uns einig, dass das eine politische Entscheidung war und dieses auch nur per einstweiliger Verfügung geschieht. Ob die Entscheidung des OLG München verfassungswidirg ist, wurde noch gar nicht entschieden. Wie die zusätzlichen Plätze vergeben werden, ist dem OLG freigestellt.

      Im Grundaatz hat das BVerfG aber dem OLG beim Vergabeverfahren Recht gegeben

      Original der Pressemitteilung des BVerfG.
      heute mal ohne Signatur

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ivanhoe ()

    • Original von Ivanhoe
      Aber ich denke, wir sind uns einig, dass das eine politische Entscheidung war[...]
      Im Grundaatz hat das BVerfG aber dem OLG beim Vergabeverfahren Recht gegeben


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      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Original von IvanhoeIm Grundaatz hat das BVerfG aber dem OLG beim Vergabeverfahren Recht gegeben


      Hast du einen anderen Text als ich?

      Ob die Beschwerdeführer danach durch die angegriffenen Entscheidungen in ihren Grundrechten verletzt sind, bedarf einer näheren Prüfung, die schwierige Rechtsfragen aufwirft und daher im Eilrechtsschutzverfahren nicht abschließend geklärt werden kann. Deshalb kann die Eilentscheidung nur auf eine Folgenabwägung gestützt werden.


      Und weiter:
      Daher wird dem Vorsitzenden des 6. Strafsenats des Oberlandesgerichts aufgegeben, nach einem von ihm im Rahmen seiner Prozessleitungsbefugnis festzulegenden Verfahren eine angemessene Zahl von Sitzplätzen an Vertreter von ausländischen Medien mit besonderem Bezug zu den Opfern der angeklagten Straftaten zu vergeben. Möglich wäre ein Zusatzkontingent von nicht weniger als drei Plätzen zu eröffnen, in dem nach dem Prioritätsprinzip oder etwa nach dem Losverfahren Plätze vergeben werden. Es bleibt dem Vorsitzenden aber auch unbenommen, anstelle dessen die Sitzplatzvergabe oder die Akkreditierung insgesamt nach anderen Regeln zu gestalten.


      Recht bekommen sieht anders aus, oder ?(
      .
      .
      .

      "Die heutige politische Klasse ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei
      und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."


      Helmut Schmidt

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von sarazena ()

    • Nein, Du mußt nur die richtige Stellen zitieren:

      Allerdings ist die Entscheidung über die Zugänglichkeit zu Gerichtsverhandlungen, die Reservierung einer bestimmten Anzahl von Plätzen für Medienberichterstatter und auch die Verteilung knapper Sitzplätze an dieselben grundsätzlich eine Frage, die sich unter dem verfassungsrechtlichen Schutz der Unabhängigkeit der Gerichte zunächst nach einfachem Recht entscheidet und die der Prozessleitung des Vorsitzenden in dem jeweiligen Gerichtsverfahren obliegt. Dabei hat dieser einen weiten Entscheidungsspielraum. Das Bundesverfassungsgericht überprüft dessen Anordnungen nur dahingehend, ob sie Verfassungsrecht verletzen und insbesondere, ob sie auf einer grundsätzlich unrichtigen Anschauung von der Bedeutung eines Grundrechts beruhen.


      In der Sache der Verfassungsklage wurde noch gar nicht entschieden, ja nicht mal, ob diese Klage überhaupt zugelassen wird.
      heute mal ohne Signatur

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ivanhoe ()

    • Du kannst mir sicher den Zusammenhang erklären, denn ich verstehe den nicht.


      Höre auf den Text...


      Nein, Du mußt nur die richtige Stellen zitieren:


      Richtig und obwohl das Münchner Gericht und der Vorsitzende bei der Prozessleitung einen hohen Entscheidungspielraum hat, den das BVerfG ausdrücklich nochmal betont, dein Zitat:

      die der Prozessleitung des Vorsitzenden in dem jeweiligen Gerichtsverfahren obliegt. Dabei hat dieser einen weiten Entscheidungsspielraum.


      Nun kann der Vorsitzende in diesem Entscheidungsspielraum praktisch machen, was er will. Selbst wenn die Richter des Bundesverfassungsgerichts innerhalb dieses Spielraums anders gehandelt hätten, wären ihnen die Hände gebunden und sie hätten den Antrag der Sabah abweisen müssen. Sie haben es aber nicht getan - im Gegenteil. Sie haben ihm teilweise stattgegeben, da:
      Die zugrundeliegende Verfassungsbeschwerde ist vorliegend weder von
      vornherein unzulässig noch offensichtlich unbegründet. Insbesondere
      erscheint es nicht ausgeschlossen, dass das sich aus dem allgemeinen
      Gleichheitssatz aus Art. 3 Abs. 1 GG in Verbindung mit Art. 5 Abs. 1
      Satz 2 GG ableitende subjektive Recht der Beschwerdeführer auf
      Gleichbehandlung im publizistischen Wettbewerb, also auf
      gleichberechtigte Teilhabe an den Berichterstattungsmöglichkeiten zu
      gerichtlichen Verfahren, verletzt sein könnte.


      Das ist keine Entscheidung in der Hauptsache, aber ein deutliches Zeichen, dass das Bunderverfassungsgericht gerade nicht, dem vom OLG verwendeten Vergabeverfahren oder der konkreten Durchführung "im Grundsatz Recht gibt" - dann wäre das wie die drei anderen Verfassungsbeschwerden gegen das Verfahren abgewiesen worden...

      Und die Entscheidund war auch nicht politisch, sondern juristisch.

      Aber "Politisch" und "im Grundsatz Recht gegeben" sind eben nun die Rückzugslinie, nachdem das ursprüngliche Verfahren ja vollkommen korrekt war... Womit wir wieder bei Pippi Langstrumpf wären:

      "Zwei mal drei macht vier,
      widewidewitt und drei macht neune,
      ich mach mir die Welt,
      widewide wie sie mir gefällt."
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Da das nunmal keine exakte Wissenschaft ist, kann man da viel reininterpretieren. Politisch ist die Entscheidung m. E. dahingehend, dass versucht wurde, allen Seiten gerecht zu werden. Es wurde ja auch nicht entschieden, dass die Vergabe wiederholt werden muss, es wurden zusätzliche Plätze angeordnet, wobei das Gericht aber weder entscheiden kann, wie es diese zusätzlichen Plätze vergibt. Was passiert, wenn nicht die richtigen Medienvertreter die Plätze bekommen, wage ich mir nicht auszumalen.

      Den Zusammenhang mit Pipi Langstrumpf erkenne ich immer noch nicht. Wenn ich die Geschichte richtig in Erinnerung habe, gab es da mal ein "Verfahren" hinsichtlich der Betreuungspflichten und des Sorgerechtes, aber einen Zusammenhang mit dem BVerfG kann ich da nicht erkennen.

      Was Deinen Auszug aus dem Liedtext anbetrifft, ist das mathematisch unhaltbar und objektiv falsch. Die subjektive Betrachtung der Welt, ist uns allen gegeben, auch Dir. Oder verstehst Du den Text im ontoligischen Sinne?
      heute mal ohne Signatur

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ivanhoe ()

    • Noch eine Anmerkung:

      Daher wird dem Vorsitzenden des 6. Strafsenats des Oberlandesgerichts
      aufgegeben, nach einem von ihm im Rahmen seiner Prozessleitungsbefugnis
      festzulegenden Verfahren eine angemessene Zahl von Sitzplätzen an
      Vertreter von ausländischen Medien mit besonderem Bezug zu den Opfern
      der angeklagten Straftaten zu vergeben.

      Was passiert, wenn die Plätze an griechische Medienvertreter vergeben werden? Da steht ja nicht explizit türkisch. ?(
      heute mal ohne Signatur
    • Sie sind lernfähig...

      1. Poolbildung und Platzkontingente pro Mediengruppe
      2. Plätze reserviert für ausländische Medien.
      3. Plätze speziell für türkische und griechische Medien
      4. Kein "Windhund"verfahren, sondern Platzvergabe per Auslosung am Ende der Akkreditierungsphase
      5. Startschuss nicht "jetzt sofort", sondern erst nachher um 12 Uhr
      6. Medienvertreter können einvernehmlich Plätze tauschen

      7. Einziger Aufhänger für Medienberichterstatter dürfte die nach wie vor verweigerte zusätzliche Pinkelpause sein und das dürfte auch für die meisten Journalisten zu verschmerzen sein...


      Soviel zum rechtlich alternativlosen Windhundverfahren des OLG München... :)
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin
    • Spiegel US Korrespondent Marc Pitzke hat schon mehrfach bewiesen, dass er zur Medienberichterstattung natürlich auch die US "Daily Show" und den "Colbert Report" verfolgt - und zeigt dabei gelegentlich, dass er die Pointen nicht versteht...

      So aktuell in der Boston Berichterstattung.

      Großer Verlierer: CNN. "Es ist erstaunlich, wie durchgehend schlecht CNN diese Woche war", schimpfte Web-Redakteur Lance Turner. "Dies könnte ein Wendepunkt sein." TV-Satiriker Jon Stewart verhöhnte die oft hilflosen CNN-Reporter als "menschliche Tausendfüßler".


      Nein, nein und nein. Das entsprechende Segment ist Online abrufbar.
      thedailyshow.com/watch/wed-apr…-most-busted-name-in-news

      Stewart bezieht sich sich auf exclusiven und vor allem falschen Aussagen eines CNN Moderators, dass man den Attentäter identifiziert und vor allem gefasst hätte, CNN dann in Folge in der nächsten Stunde von CNN Reporter zu Reporter die eigenen exclusiven Falschmeldungen weitergibt, kommentiert und analysiert. Und das alles ohne irgendwelche Externe Quellen und Personen, sondern reines internes weitergeben und Wiederkäuen der eigenen falschen"Nachrichten".
      Die "Verhöhnung" als menschliche Tausendfüßler lautet bei Stewart CNN(!) sei the "The Human Centipede of News" eine Anspielung auf den drastischen Horrorfilm "The Human Centipede" - hier die Inhaltsangabe bei Wikipedia.
      Hier mal der Kern, vorsicht harter Tobak inside:
      Spoiler anzeigen
      Daraufhin erklärt er den Dreien präzise, dass und wie er sie am Mund und After zusammennähen wird, und beginnt mit Vorbereitungen zur Operation. Während er Katsuro und Jenny betäubt, kann Lindsay sich befreien und versucht, zusammen mit Jenny zu fliehen, wird dann aber von Heiter mit einem Betäubungsgewehr angeschossen. Dieser beginnt daraufhin mit der Operation, die er erfolgreich zu Ende führt. Fortan trainiert er sein „Geschöpf“ wie einen Hund. Bei einer dieser "Trainingseinheiten" kommt es zu der wohl markantesten Szene des Films, als Katsuro erstmals defäkieren muss und Lindsay infolgedessen gezwungen ist, seine Exkremente zu schlucken.


      Ich glaube die Bezeichnung dürfte nun klar sein, ebenso, dass er nicht mal eben "hilflos" agierende Reporter als menschliche Tausendfüßler verhöhnt, sondern dass Pitzke wieder über etwas berichtet, das er nicht vollständig verstanden hat...
      “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.”
      Benjamin Franklin