Was man gelesen haben sollte.

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    • Was tun, wenn man plötzlich einige zehntausend Euro auf dem Schulweg entdeckt?

      Fünf Schüler bringen das Geld umgehend zur Polizei. Respekt. :top:

      Eine Woche (sic!) später meldet sich der rechtmäßige Besitzer und bekommt die Kohle zurück. Er hatte das Geld angeblich beim Spazierengehen verloren.

      Badische Zeitung schrieb:

      Der Besitzer der 30 000 Euro, der seinen Namen nicht in der Zeitung sehen will, hat sich bei den Kindern bedankt: jeweils mit einem Satz auf einem Blatt Papier und einer Schachtel Merci-Schokolade.
      (Hervorhebung durch mich)

      Was für ein Gesäßausgang. Wenigstens musste dieser Geizknochen den gesetzlichen Finderlohn trotzdem bezahlen. 25 EUR und 3% des über 500 EUR liegenden Wertes - insgesamt 910 Euro. Pro Kind immerhin 182 Öcken. ;)



      P.S.: Apropos Finderlohn: da war diese junge Frau deutlich großzügiger!
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Erinnert sich noch jemand?


      Orthogräfin schrieb:

      Es kommt einem die kalte Kotze hoch, wenn man sich mal vor Augen hält, was für eine zynische und erbärmliche Demonstration von Macht dieses Gezerre um den Armutsbericht war und ist. Die haben sich ja schon gar keine Mühe mehr gegeben, die Manipulationen hinter verschlossenen Türen auszukungeln.
      Das war vor fast vier Jahren. Und heute diese Meldung:

      Tagesschau schrieb:

      Überraschend sind auch die Streichungen in der zweiten Fassung des Armuts- und Reichtumsbericht: Unter der Überschrift "Armut und Reichtum und Demokratie" war ursprünglich ein Zusammenhang zwischen Armut und Wahlbeteiligung ausgeführt worden. Es wurden die Ergebnisse einer Studie dargestellt, nach denen "die Wahrscheinlichkeit für eine Politikänderung wesentlich höher ist, wenn die Politikänderung von einer großen Anzahl von Befragten mit höherem Einkommen unterstützt wird".

      Alle Passagen, in denen auf eine "Schieflage in den politischen Entscheidungen zulasten der Armen" eingegangen wurde, fehlen nun. Der Armuts- und Reichtumsbereicht soll im Januar in eine zweite Ressortabstimmung gehen und im Frühjahr vom Kabinett verabschiedet werden.
      Es ist einfach unfassbar. Ist das nicht bereits unter "Fake News" einzuordnen?

      Und hier war ich echt von den Socken. :O
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Orthogräfin schrieb:

      Und genauso lesenswert: "Ein symbiotisches Verhältnis" von Medien und AfD.

      Dazu heute Heribert Prantl:
      Heribert Prantl von der "Süddeutschen Zeitung" sagte in einem Interview mit dem nachtmagazin, solche Provokationen gehörten zur "Strategie der AfD". Es gehe darum, "so zu provozieren, dass alle darüber berichten, und sich dann ein bisschen davon zu distanzieren - aber auch wieder nicht richtig." Mit dieser Strategie habe die AfD durchaus Erfolg.

      Er appellierte an die Medien, nicht über jede dieser Provokationen zu berichten. Im aktuellen Fall handele es sich aber um "braune Brühe in ihrer finstersten Art". Da könne man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sondern müsse berichten. Schließlich gehe es "um die Substanz dessen, was die Demokratie in Deutschland ausmacht".

      Einerseits finde ich richtig, was Prantl gesagt hat. In diesem Fall bin ich mir aber nicht sicher, ob es nicht doch richtig war und ist, über diese Rede von Höcke zu berichten. Sollte nicht spätestens jetzt der letzte "besorgte Bürger" erkennen, welchem tiefbraunen Rattenfänger er da nachläuft?
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      Charles Dickens
    • Das Problem ist ja, dass ein sehr großer Teil dieser "besorgten Bürger" gar nicht mehr erreichbar sind.
      Für die Klientel, denen die Rede von Adolf Höcke zu weit ging, gibt es die milde zurück rudernden Erklärungen von Petry und Gauland.

      Es scheint aber so, als wenn ein Lernprozess bei den Medien eingesetzt hat.
      Die Berichterstattung über die besagte Rede hatte lange nicht mehr das Ausmaß, wie es Gauland mit seinen Boateng-Bemerkungen erreicht hat.
      Aber der Prantl hat natürlich recht. Es musste darüber berichtet werden!
      Seid barmherzig. Das Leben ist schon schwer genug!
      Kutte Tucholsky
    • die milde zurück rudernden Erklärungen von Petry und Gauland
      sind keinen Pfifferling wert, wenn sie danach nicht entweder Höcke aus ihrer Partei rausschmeißen oder aber selbst austreten.

      Das Muster - und das hat ja auch Prantl zum Ausdruck gebracht - ist doch immer das gleiche: Provokation und danach halbherzige Relativierungen. Die Nazis haben dann verstanden. Und die Aber-Nazis haben auch verstanden.

      Oder um Michel zu zitieren:
      Aber die Strategie in den letzten Jahren war doch: einer bringt einen absurden Vorschlag und kassiert dafür Klassenkeile. Der nächste relativiert etwas und erhält eine Rüge. Danach ist das Feld bestellt.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens
    • Es liegt mir ja nun ganz bestimmt und wirklich wirklich fern zu sagen
      früher wäre alles besser gewesen.
      Aber auf Facebook fand ich im Zusammenhang mit der ... nennen wir
      es grob "Berichterstattung" über die Auswürfe von Josef G. Höcke
      folgenden Artikel:



      Manches war früher eben doch ....
      Seid barmherzig. Das Leben ist schon schwer genug!
      Kutte Tucholsky
    • Diese Prügelei hatte übrigens eine längere Vorgeschichte:

      Spiegel schrieb:

      Am 31. Januar 1950 begann der Prozess gegen Wolfgang Hedler inNeumünster/Schleswig-Holstein. Die Anklage lautete: Beleidigung, Verleumdung, üble Nachrede, Aufreizung zum Klassenhass und Beleidigung des Andenkens Verstorbener.

      Das Angebot an Entlastungszeugen war ungewöhnlich üppig. Der größte Teil der ehemaligen Ortsgruppe Einfeld der NSDAP rückte an um Hedler zu entlasten. Am 15. Februar wurde Hedler wegen mangelnder Beweise freigesprochen.

      Im Nachhinein stellte sich heraus, dass alle drei Richter ebenfalls alte Kameraden Hedlers und ehemalige Mitglieder der NSDAP waren. Es kam zu empörten Demonstrationen. Die Regierungskoalition hielt sich vornehm zurück, die rechten Parteien jubelten.

      Und ein Nachspiel:

      Wikipedia schrieb:

      Im Berufungsverfahren wurde Hedler schließlich am 20. Juli 1951 wegen „öffentlicher Beleidigung in Tateinheit mit öffentlicher Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener und mit öffentlicher übler Nachrede“ zu neun Monaten Haft verurteilt. Hedler legte zwar Revision beim Bundesgerichtshof ein, scheiterte damit jedoch im Mai 1952.
      Interessant ist auch der damalige Bericht der "Zeit" über den Prozess gegen Hedler.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Orthogräfin () aus folgendem Grund: Ergänzungen

    • Ich hab inzwischen auch noch ein bisschen nach Berichten über diesen Mann
      und auch den Prozess gesucht und das gelesen.
      Es erschreckt mich immer wieder, wenn mir klar wird, wer alles am Aufbau dieser
      Republik beteiligt war. Umso mehr erstaunt mich dann doch das Ergebnis.
      Seid barmherzig. Das Leben ist schon schwer genug!
      Kutte Tucholsky
    • Tagesschau schrieb:

      "Die Botschaft lautet: Wir wollen niemanden bestrafen, weil er zu Hause seine Familie schlägt, denn er hat das Recht dazu", erklärte Maria Mochowa, Leiterin eines Krisenzentrums für Misshandlungsopfer. Nach UN-Angaben sterben jedes Jahr rund 14.000 Frauen in Russland durch Gewalt ihrer Ehemänner oder anderer Verwandter.
      :O

      Unglaublich, einfach nur unglaublich.
      Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
      Charles Dickens