Klingt erstmal gut, nicht wahr? Wer aber glaubt, dass dieses Geld verwendet wird, um Lehrkräfte einzustellen oder marode Schulen zu sanieren, der irrt. Das Geld geht ins "digitale Klassenzimmer". Und das sieht bei Frau Wanka so aus:
Bundesweit fallen in allen Schulen so viele Unterrichtsstunden aus, dass man bereits bei jedem einzelnen Realschüler davon ausgeht, dass der praktisch ein ganzes Schuljahr verliert. Und bei dieser Statitik sind fachfremd vertretene oder überhaupt nicht vertretene Unterrichtsstunden (Stillarbeit, Aufgaben vom Fachlehrer) noch nicht einmal dabei! Etliche Schüler haben in der Berufsschule zum ersten Mal überhaupt Informatik-Unterricht, weil an einigen Realschulen einfach kein Lehrer ist, der das unterrichten kann. Aber da anzusetzen würde richtig Geld kosten, genauso die Sanierung der Schulen.
Fünf Milliarden Euro für 40.000 Schulen. Ich bin Lehrerin vorrangig im IT-Bereich - und einen größeren Unsinn als Wankas Initiative kann ich mir kaum vorstellen. Welche Technik soll etwa eine Grundschule für 125.000 Euro anschaffen? Die Kinder sollen lesen, schreiben und rechnen lernen! Wer sagt denn, dass das mit WLAN-Geräten besser klappt als bisher? Und wer soll diese Technik betreuen und warten? Wie lange soll diese Technik halten? Wer haftet bei Missbrauch der Technik oder der WLAN-Netze?
Ein durchdachtes, sich entwickelndes Tafelbild kann der Schüler Schritt für Schritt in sein/en Heft/er übernehmen (vulgo: abschreiben) - da muss es ja wenigstens einmal durch den Kopf durch. Abgesehen davon kann sich der Lehrer auf die Geschwindigkeit der Schüler einstellen, Fragen beantworten usw. Und der Schüler kann sich seine Mitschriften auch außerhalb der Schule anschauen. Oder sollen die Schüler die neue Technik mit nach Hause nehmen? Mitschriften sind aus meiner Sicht überhaupt nicht vergleichbar mit einer Kopie, deshalb bin ich auch kein Freund von Kopien. Erst recht lehne ich elektronische Tafeln ab, an die der Schüler am Stundenende einfach nur seinen USB-Stick anstöpselt und das Tafelbild speichert. Sowas ist bei uns bisher (Gott sei Dank) am Geldmangel gescheitert - wir können ja froh sein, wenn das Klopapier bis zum Jahresende reicht...
Ich meine, Laptop und fest installierter Beamer in jedem Klassenraum für den Lehrer wären sicher eine Erleichterung (aber auch nicht in jeder Stunde), aber ich sehe nicht, wie Wankas Technikoffensive die Wissensvermittlung - abgesehen von IT-Wissen - wirklich verbessern könnte.
Nee, Frau Wanka, das ist ne ganz miese Nummer. Das ist ein Konjunkturprogramm für Elektronikhersteller und -händler, mehr nicht.
Wie seht ihr das?
Wie soll das funktionieren? Und ist Bildung nicht eigentlich Ländersache?Tagesschau schrieb:
Das erklärte Ziel der CDU-Politikerin: "Grundschulen, weiterführende allgemeinbildende Schulen und Berufsschulen mit digitaler Ausstattung wie Breitbandanbindung, WLAN und Geräten zu versorgen." Die für Schulpolitik eigentlich zuständigen Länder sollen im Gegenzug ihre pädagogischen Konzepte an das digitale Zeitalter anpassen, Lehrer entsprechend aus- und weiterbilden und gemeinsame technische Standards aufbauen.
Bundesweit fallen in allen Schulen so viele Unterrichtsstunden aus, dass man bereits bei jedem einzelnen Realschüler davon ausgeht, dass der praktisch ein ganzes Schuljahr verliert. Und bei dieser Statitik sind fachfremd vertretene oder überhaupt nicht vertretene Unterrichtsstunden (Stillarbeit, Aufgaben vom Fachlehrer) noch nicht einmal dabei! Etliche Schüler haben in der Berufsschule zum ersten Mal überhaupt Informatik-Unterricht, weil an einigen Realschulen einfach kein Lehrer ist, der das unterrichten kann. Aber da anzusetzen würde richtig Geld kosten, genauso die Sanierung der Schulen.
Fünf Milliarden Euro für 40.000 Schulen. Ich bin Lehrerin vorrangig im IT-Bereich - und einen größeren Unsinn als Wankas Initiative kann ich mir kaum vorstellen. Welche Technik soll etwa eine Grundschule für 125.000 Euro anschaffen? Die Kinder sollen lesen, schreiben und rechnen lernen! Wer sagt denn, dass das mit WLAN-Geräten besser klappt als bisher? Und wer soll diese Technik betreuen und warten? Wie lange soll diese Technik halten? Wer haftet bei Missbrauch der Technik oder der WLAN-Netze?
Ein durchdachtes, sich entwickelndes Tafelbild kann der Schüler Schritt für Schritt in sein/en Heft/er übernehmen (vulgo: abschreiben) - da muss es ja wenigstens einmal durch den Kopf durch. Abgesehen davon kann sich der Lehrer auf die Geschwindigkeit der Schüler einstellen, Fragen beantworten usw. Und der Schüler kann sich seine Mitschriften auch außerhalb der Schule anschauen. Oder sollen die Schüler die neue Technik mit nach Hause nehmen? Mitschriften sind aus meiner Sicht überhaupt nicht vergleichbar mit einer Kopie, deshalb bin ich auch kein Freund von Kopien. Erst recht lehne ich elektronische Tafeln ab, an die der Schüler am Stundenende einfach nur seinen USB-Stick anstöpselt und das Tafelbild speichert. Sowas ist bei uns bisher (Gott sei Dank) am Geldmangel gescheitert - wir können ja froh sein, wenn das Klopapier bis zum Jahresende reicht...
Ich meine, Laptop und fest installierter Beamer in jedem Klassenraum für den Lehrer wären sicher eine Erleichterung (aber auch nicht in jeder Stunde), aber ich sehe nicht, wie Wankas Technikoffensive die Wissensvermittlung - abgesehen von IT-Wissen - wirklich verbessern könnte.
Nee, Frau Wanka, das ist ne ganz miese Nummer. Das ist ein Konjunkturprogramm für Elektronikhersteller und -händler, mehr nicht.
Wie seht ihr das?
Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
Charles Dickens
Charles Dickens