Nationaltorhüter Robert Enke ist tot

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    • Original von wendland
      Ich habe seit heute Vormittag mehrmals angesetzt, um dies hier zu schreiben, musste aber
      immer wieder abbrechen.


      So einen PC hatte ich auch mal.............. :evil:

      Mal im Ernst, ich kannte den auch nicht und wenn sich am Sonntag Hermann Müller in Güssen bei Gülp aus dem selben Grund in seiner Scheune erhängt kräht da wirklich kein Hahn nach.
      Ich bin bei solchen Angelegenheiten ehrlich gesagt immer über die Differenzierung der Wertigkeiten erstaunt.
      Büchermäßig bin ich nicht so lesetechnisch unterwegs!

      Cora Schumacher
    • Es kräht doch wohl deswegen kein Hahn danach, weil es nicht bekannt wird, im Gegensatz zu öffentlichen Personen.
      Diese Vergleiche hinken doch. Ist der Tod Robert Enkes deshalb weniger schlimm, weil er bekannt war?
      Oder anders: Wenn ein Mensch so verzweifelt ist, daß er keinen anderen Ausweg sieht als die Selbsttötung, berührt es mich immer, egal ob es nun eine bekannte Person war oder ein Mensch, den niemand kannte.
    • Wenn jeder Suizid in der Lokalpresse stehen würden, würden sich die Verwandten ganz schön bedanken. :baby: Wenn sich aber jemand unter einen Zug gelegt hat, kommt das auch bei uns in der Lokalpresse, wegen Aufwand und so.

      Selbst bei öffentlichen Personen ist es nicht die Regel, dass soviele Leute auf die Strasse gehen um seiner zu gedenken und um ihn trauern. Er muss schon was besonderes gewesen sein, es kann nicht nur daran liegen, weil er jung und überraschend starb. Ich kannte ihn auch nicht persönlich. Lasst den Leuten ihre Trauer, ihren Schock und ihre Teilnahme. Wen es jemand nicht berührt, dann ist das seine Sache.

      Allerdings finde ich es auch übertrieben, wie die Presse das jetzt ausschlachtet.
    • Da stimme ich dir zu.

      Und da er seine Erkrankung so geheimgehalten hat, wer weiß, ob ihm diese Öffentlichkeit jetzt recht wäre. Ich mutmaße jetzt zwar, aber vorstellen kann ich mir seine Zustimmung nicht so recht.

      Nur, wenn es , was diese entsetzliche Krankheit betrifft, dadurch zu veränderten Bewußtsein käme, hätte es wenigstens einen Sinn.
    • Pete. Das heisst, man kommt mit seinen Leben nicht mehr klar. Also wird keine Lösung gesucht. Man ist zu feige sich behandeln zu lassen und lässt die Familie in Stich.
      Man lässt sich nicht behandeln, weil es ja jemand erfahren könnte und man als Weichei dastehen könnte.
      Oh man, ich komm mit meinen Leben nicht klar aber wissen darf das keiner.
      8) und immer nett und freundlich bleiben ;)
    • Das, werter Bugs, hat mit Feigheit überhaupt nichts zu tun, sondern ist Teil des Krankheitsbildes.
      Die Angst zu versagen, andere zu enttäuschen, hilflos zu sein. Das kann man diesen Menschen nicht vorwerfen.
      Ein gesunder Mensch kann sich in die Gedanken eines Depressiven kaum hinein versetzen. Ich habe das
      selber gesehen. Habe einen Menschen erlebt in einer solchen Phase. Rationell lassen sich Handlungen
      dieser Menschen nicht erklären. Wenn ein solcher Mensch Hilfe sucht, dann ist er schon auf dem Weg
      zu einer Besserung. Zumindest ist er dann in einer guten Phase. Aber in den "dunklen" Phasen, da ist
      er allein. Und Feigheit ist da eine der letzten Sachen, die ihm vorzuwerfen sind.
      Auch wegen meiner persönlichen Erfahrungen war dies für mich eben nicht "Hermann Müller in Güssen bei Gülp".
      Dieser Fall hatte mich zutiefst betroffen gemacht und ich habe daran wirklich zu knabbern.

      Original von tomex
      Ich bin bei solchen Angelegenheiten ehrlich gesagt immer über die Differenzierung der Wertigkeiten erstaunt.

      Und ich bin offen gesagt über die Kälte in Deinen Worten erstaunt.
      Seid barmherzig. Das Leben ist schon schwer genug!
      Kutte Tucholsky
    • Werter Wendland, das streite ich auch nicht ab.
      Auch meine werte Person hatte mit so einen Fall zu tun und dieser lebt nicht mehr. Ich interpretiere es anders deshalb weil ich aus versuchter Hilfe damit zu tun hatte. Und da war es halt so wie ich es beschrieben habe.
      Das heisst nicht das so etwas mir irgendwo vorbei geht.
      8) und immer nett und freundlich bleiben ;)
    • Tomex, wenn die Medien nicht über Selbstmorde berichten, hat das (so weit ich weiß) einen anderen Hintergrund. Man fürchtet (und passiert auch tatsächlich), dass es viele Nachahmer gibt. Deshalb wird darüber so wenig wie möglich berichtet.

      Nur bei Enke konnte man das wegen seiner Bekanntheit nicht verschweigen. Das ist auch gut so. Es könnte eine Chance sein, das Thema Depression nicht mehr zu tabuisieren. Egal, wo, wann und bei wem.

      Ich habe selbst mal Jahre in einem Hochhaus gelebt. Da konnte man übers Treppenhaus auf so eine Art Balkon. Es sind so viele runter gesprungen. Aber das stand nie in der Zeitung. Und bei jedem Einzelnen habe ich gedacht, es wohnen so viele Menschen hier, hättest doch mal bei mir oder den Nachbarn geklingelt.

      Bugs, es gibt Menschen, die sind so depressiv, dass sie ein absoluter Pflegefall sind. Die können sich nicht mal mehr selbst versorgen. Ein für alle hilfreiches Heilmittel gibt es leider noch nicht.

      Vielleicht wäre es eine Hilfe, wenn man offen darüber reden könnte. Und es als Krankheit in der Öffentlichkeit verstanden wird. Und nicht als ein 'jetzt reiß dich mal zusammen' - Problem
      Lesen gefährdet die Dummheit
    • Man ist zu feige sich behandeln zu lassen und lässt die Familie in Stich.


      Er hat sich behandeln lassen.

      Aus meiner Sicht ist der Suizid keine Feigheit sondern äußerste Verzweiflung, die einen Menschen so handeln lässt.

      Die Familie scheint mir -bei aller Trauer- mehr Verständnis für Enkes Verhalten zu haben als viele Außenstehende.
      Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen wenn er leer ist.
    • In unzähligen Kanälen wird zur Zeit die Trauerfeier übertragen.

      Offensichtlich muß heute alles medial ausgeschlachtet werden.

      Ohne den Verstorbenen in irgendeiner Weise herabwürdigen zu wollen, muß ich anmerken, daß zwischenzeitlich unzählige Wohltäter der Menschheit von uns gegangen sind, ohne daß dies in vergleichbarer Weise "gewürdigt" worden wäre.
    • :(Ich halte mich aus der ganzen schreibselei mal raus,denn,
      becor Enke den Freitod wählte,hat sich aus meinem Freundes-und Fussballkreis ein sehr lieber mensch aufgehangen. :(
      das war am 5.11.09.
      Als das mit Enke war,wusste ich es noch nicht,da Moppel sich in Koblenz aufgehangen hat,und wir das erst aus der Zeitung erfahren haben.
      Moppel war 19 Jahre alt.Ein Witzbold vor dem Herren...auch nach einem verloreren Spiel hat er gewitzelt... :(
      Und er hat wie Enke keinen anderen Ausweg gesehen.
      Und es tut weh!
      Ich habe in der Familie einige mit diesen Dämonen "Depressionen"...
      bei all dem was ich schon durchgemacht habe,müsste ich sie auch schon haben-nein-ich habe sie nicht,ich kämpfe jeden Tag weiter,verliere meinen Humor nicht,ich rede und lache mit meinen besten freunden und ich danke ihnen das ich sie habe.
      ich möchte nicht beschönigen was Eke getan hat,mir tut es sehr leid,aberes kotzt mich an,diese mediengewalt und das nicht einer mal an die beiden Lokführer gedacht haben.

      das ist ein video von Moppels freunden.

      youtube.com/watch?v=0boCreDXaG4
      Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust,wird es dir sein,als lachten alle Sterne,
      weil ich auf einem von ihm wohne,weil ich auf einem von ihnen lache.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von wiskey ()