Gammelfleisch

Orthogräfin · 1. September 2006, 20:53

welt.de/data/2006/09/01/1019411.html

Sollte sich herausstellen, dass in den Handel gekommenes Gammelfleisch eine Gefahr für Konsumenten darstelle, müsse die Ware umgehend aus dem Verkehr gezogen werden...

Ich glaube, ich seh nicht richtig - da wird Fleisch verkauft, bei dem das MHD zum Teil vor vier Jahren abgelaufen ist, und dann wird dieses Fleisch nicht umgehend vernichtet?! Und das tollste an der Sache ist, daß dieser neuerliche Skandal nicht durch staatlichen Kontrollen aufgedeckt wurde.

netzeitung.de/deutschland/436856.html

Von 20 inzwischen untersuchten Döner-Proben seien 17 in einem «Ekel erregenden Zustand» gewesen, sagte der Münchner Stadtdirektor Horst Reif: Grünlich vor Schimmel, mit Erde und Grassamen verdreckt und mit Frostbrandspuren. Erste Analysen ergaben aber «keinen Hinweis auf eine Gesundheitsgefährdung», teilte das bayerische Landesgesundheitsamt mit.

Ich habe vor mehreren Wochen zum letzten Mal einen Döner gegessen - und bis auf weiteres ist mir der Appetit gründlich vergangen. X(

Hägar · 1. September 2006, 21:23

Ich habe vor mehreren Wochen zum letzten Mal einen Döner gegessen - und bis auf weiteres ist mir der Appetit gründlich vergangen.

Mir auch.

Damit dürften wir nicht alleine sein, aber es ist erschreckend wie schnell so etwas wieder in Vergessenheit gerät.

cosgan · 1. September 2006, 22:33

Ich habe bisher 2 Döner gegessen, das ist jetzt Jahre her, ich denke, die sind verdaut.

Das ist eine Rinderei.

Orthogräfin · 1. September 2006, 22:38

Vermutlich sind unsere Verdauungssysteme durch das, was in dem Fleisch sonst noch so drin ist, seit Jahren abgehärtet, sonst wäre das alles schon viel eher rausgekommen.

[SIZE=1]Achtung: doppeldeutig. [/SIZE]

GUL_DUKAT · 1. September 2006, 23:47

Neulich gab es einen Test in GALILEO ( glaube sogar vor 14 Tagen... ) und es wurde darin gefragt, wie bekömmlich eigentlich Hunde-oder Katzenfutter für den Menschen sei......

Seitdem essen wir hier zu Hause nur boch Katzenfutter und es geht uns prächtig dabei......MIAU !

Steuerzahler1 · 2. September 2006, 10:42

Solche Lebensmittelskandale wird es immer wieder geben.

Ich sehe keine Veranlassung, in Zukunft auf einen Döner zu verzichten. Ich sehe nicht auch Gefahr, dass der größte Teil der Dönergewerbetreibende ungenießbare Ware vertreibt. Vielmeh besteht jetzt wohl eher die Gefahr, dass die unzähligen seriösen Döneranbieter wirtschaftliche Verluste hinnehmen müssen.

Die Dönerbranche sah sich schon in der Vergangenheit mit Skandalen konfrontiert.
Wenn man in Google die Begriffe die Begriffe Döner Sperma eingibt, könnte man zur Ansicht gelagen, daß in der ganzen Republik in Donersößen masturbiert wird. In einem Fall soll es sogar Sperma von acht verschiedenen Männer gewesen sein, das bei einer auf Sperma allergischen Frau Krankheitssymptome hervor gerufen hat.

Ich sehe daher dem nächsten Lebensmittelskandal mit Gelassenheit entgegen. Ob es Gammelfleisch, Hühnerembrios in Flüssigei oder Würmer im Fisch sind, spielt da nur eine untergeordnete Rolle.

Im übrigen soll gut abgehangenes Fleisch besonders zart sein.

Ich sage "Ja" zum deutschen Döner.

Hägar · 2. September 2006, 10:53

Naja, solange es noch kein Soylent Green ist. :rolleyes:

GUL_DUKAT · 2. September 2006, 11:30

Warum werden eigentlich die Lebensmittelkontrollen noch aufrecht erhalten ?
Kostet doch eh nur "Steuerzahlers" Geld und bewirkt so gut wie nichts, da die Betrüger immer schon einen Schritt voraus sind.
In der Zwischenzeit haben wir Endverbraucher uns langsam aber sicher bereits zu "Aasfressern" gewandelt und solange die "Gammelfleischreserven" von vielen Tonnen noch auf Halde liegen und als "eigentlich unbedenklich für die Gesundheit" ( lt. Testergebnissen von Lebensmittellabors ) sein sollen....es nur noch darum geht, den anerzogenen Ekel gegenüber dem Gammelfleisch abzubauen. Rüdiger Nehberg zeigt uns doch wie es geht... ruediger-nehberg.de/
Geschulte Psychologen in Verbindung mit den Medien, würden uns schon irgendwie dazu bringen, Gammelfleisch als Delikatesse zu würdigen...dessen bin ich mir so gut wie sicher.....,-somit würde uns das dann nicht mehr als "Skandal" erscheinen....

Um es mit "Steuerzahler1´s" Worten zu sagen....

Im übrigen soll gut abgehangenes Fleisch besonders zart sein.

Rincewind · 2. September 2006, 13:24

Kostet doch eh nur "Steuerzahlers" Geld und bewirkt so gut wie nichts, da die Betrüger immer schon einen Schritt voraus sind.

Gegen Kriminelle Energie mögen die Lebensmittelkontrolleure machtlos sein, gegen den alltäglichen Schlendrian und Unachtsamkeit nicht. Ich sehe deren Sinn nach wie vor...

PS: Bei mir gabs erst gestern Döner...

Döner hat im Gegentum zu vielen Gaststätten den Vorteil das man sieht wie was da reinkommt und wie das gelagert wird. Man sieht ob die Soßengefäße schon vollkommen verkrustet sind, man sieht wie sauber die Zubereitung ist und ob der Dönermensch sich die Hände wäscht. Da hat der Döner hygienisch vielen täglichen Snacks was vorraus..

GUL_DUKAT · 2. September 2006, 13:47

@TT es ging ja auch nich um die Zubereitung ( was speziel DÖNER betrifft ) sondern um die LAGERUNG über einige Jahre in den TK Häusern und um die Umetikettierung- Datum fälschen- der betroffenen Betrüger...
Die Hersteller in den Dönerbuden sind da garantiert sauber und haben auch keine Ahnung, was sie da geliefert bekommen....

n-tv.de/706210.html

Rincewind · 2. September 2006, 14:12

Ja, aber es geht doch nciht nur an Dönerbudenbesitzer. Nur die sind immer die erwähnten...
aus deinem Link:

433 Kilo Ente, Rind, Schwein und Huhn bezogen hätten,

Rind oder Huhn können als Dönerfleich enden, Ente und Schwein eigentlich nicht. Das ist woanders versteckt.
Ergo fröhliches Grünzeugfuttern wenn man konsequent sein will.

Übrigens Wikipedia berichtet das täglich 200-300 Tonnen Dönerfleisch produziert werden. Da nehmen sich die jetztigen Funde als Ausnahme raus.

pete · 2. September 2006, 21:49

Und das tollste an der Sache ist, daß dieser neuerliche Skandal nicht durch staatlichen Kontrollen aufgedeckt wurde.

Nochmal eine grundsätzliche Frage. Wenn Videoüberwachung, also eine staatliche Kontrolle, von z. B. Bahnhöfen gefordert wird, ist es Blödsinn. Wenn staatliche Kontrolle von Lebensmitteln ins Leere geht, ist es "das tollste".

Was wird denn jetzt gewünscht, Kontrolle oder keine Kontrolle?

wonderland · 2. September 2006, 22:01

pete, es ist doch ein kleiner Unterschied, ob jede Privatperson, die zufällig über einen Bahnhof läuft (nicht jeder will einen Zug nehmen, manche nur was einkaufen) gefilmt wird oder ob Betriebe, die Lebensmittel an Millionen von Menschen verkaufen, etwas strenger kontrolliert werden, oder?

pete · 2. September 2006, 22:03

Damit wurde aber nicht argumentiert, wonderland, sondern damit, dass die Videokontrollen nix bringen.

Und wenn du mehr Sicherheit willst, musst du mit mehr Einschränkungen -welcher Art auch immer- leben.

P.S.: So hässlich, dass man dich nicht filmen kann, bist du doch auch nicht, oder? :zlücke:

wonderland · 2. September 2006, 22:07

Ne, so schön, das blendet die Filmbetrachter.

Ich kann deine Argumentation nicht ganz nachvollziehen. Fleichverarbeitende Betriebe gibt es relativ wenige, da kann man, denke ich, relativ genau und zielgerichtet kontrollieren, ohne dabei viele unnötige Kontrollen durchzuführen. Ziele für Terroristen gibt es aber so viele wie Orte auf diesem Planeten, da ist das Verhältnis erwischte Terroristen - unnötig Überwachte wohl immer ziemlich schlecht.

pete · 2. September 2006, 22:14

Sind es nur fleischverarbeitende Betriebe? Was ist mit all den Groß- und Zwischenhändlern?

Und um auch mal ein Totschlagargument zu benutzen, wenn es so einfach wäre, hätte es ja wohl geklappt (die Kontrollen meine ich). :zlücke:

mtc · 2. September 2006, 22:18

Ich werde auch weiter Dönner essen.

wonderland · 2. September 2006, 22:23

Auch wenn man die Groß- und Zwischenhändler dazunimmt, dürfte es in ganz Deutschland vermutlich weniger geben, als jeden Tag Menschen alleine über den Münchner oder Berliner Hauptbahnhof latschen.

pete · 2. September 2006, 22:26

Wenn es hilft, Menschenleben zu schützen, können sie mich auf dem Hbf gerne auf Video aufnehmen. Aber an dieser Stelle kommen wie nie weiter, das ist einfach eine Frage der persönlichen Empfindlichkeit zum Thema Datenschutz.

Und wie gesagt, die Argumentation, auf die mein erstes Post zielte, war eine andere.

Orthogräfin · 2. September 2006, 22:40

Original von Traumtänzer
Döner hat im Gegentum zu vielen Gaststätten den Vorteil das man sieht wie was da reinkommt und wie das gelagert wird. Man sieht ob die Soßengefäße schon vollkommen verkrustet sind, man sieht wie sauber die Zubereitung ist und ob der Dönermensch sich die Hände wäscht. Da hat der Döner hygienisch vielen täglichen Snacks was vorraus..

Da muß ich dir im nachhinein recht geben.

Original von pete
Nochmal eine grundsätzliche Frage. Wenn Videoüberwachung, also eine staatliche Kontrolle, von z. B. Bahnhöfen gefordert wird, ist es Blödsinn. Wenn staatliche Kontrolle von Lebensmitteln ins Leere geht, ist es "das tollste".

Ich denke auch, daß sich die Frage eigentlich so nicht stellt. Wenn du so argumentierst, brauchten wir keine Polizei, keinen BGS, keine Emmissionskontrolle an Industrieanlagen - und auch keine Radarkontrolle.

Es verlangt sicher keiner, daß alle lebensmittelverarbeitenden Unternehmen rund um die Uhr und lückenlos überwacht werden, aber die Möglichkeit, daß jederzeit Stichproben genommen werden können, sollte doch ausreichen.

Ich denke, daß der Vergleich mit der Videoüberwachung doch sehr an den Haaren herbeigezogen ist. Auf der einen Seite werden Lebensmittel oder technische Werte auf Erfüllung eines bestimmten Standards überprüft, und das soll das glleiche sein wie die Überwachung von Menschen?